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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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loszubinden.
    Ich sank in meinen Fesseln zusammen und weinte.
    Als ich wieder hochblickte, war der Himmelswächter verschwunden. Der erste Stern funkelte mich von dort an, wo meine Mutter vorhin noch gewesen war.
     
    Als Dono mich von dem Fass befreite, war auch der Drachenmeister zur Stelle. Ringus trat rasch von seiner Seite und mischte sich unauffällig unter die Schar der versammelten Schüler, bevor Kratt ihn bemerken konnte.
    Der Komikon baute sich vor Kratt auf; der Zopf an seinem Kinn zuckte wie der Schwanz einer wütenden Katze.
    »Lupini Re!«, blaffte er. »Was hat das zu bedeuten?«
    Kratt wickelte gelassen seine Bullenpeitsche zusammen und strich mit der Handfläche darüber, um sich zu überzeugen, dass keine kleinen Steine in dem fest geflochtenen Leder steckten.
    Er wirkte vollkommen gelassen, als hätte er gerade auf einem Bankett gespeist und nicht das Erscheinen einer übernatürlichen, tödlichen Kreatur provoziert.
    Den Drachenmeister würdigte er keiner Antwort.
    Mit zorngerötetem Gesicht fuhr der Drachenmeister zu seinen Schülern herum.
    »Verzieht euch in euren Verschlag, allesamt! Habt ihr nichts Besseres zu tun, als euren zukünftigen Herrn anzustarren? Geht, esst, schlaft!« Er drehte sich um und deutete mit dem Finger auf mich. »Du! Du bleibst!«
    Ein überflüssiger Befehl; ich hätte mich nicht rühren können, selbst wenn ich es gewollt hätte. Meine Beine zitterten heftig, mir war schwindlig, und ich atmete viel zu schnell. Ich bebte am ganzen Körper, mir war schrecklich kalt, und ich hatte nur das dringende Bedürfnis, mich auf dem Boden zusammenzurollen und die Augen zu schließen.
    »Also, Lupini Re«, der Drachenmeister schob sein Kinn streitlustig vor, während er die Augen verdrehte, um seine Emotionen einigermaßen in den Griff zu bekommen. »Bitte, sagt mir, was in Res Namen sich hier gerade ereignet hat.«
    Kratt hatte die Peitsche mittlerweile zusammengerollt, steckte sie in seinen Gürtel und gewährte dem Drachenmeister ein träges Lächeln.
    »Ich benötigte einen Beweis, dass deine Ausgeburt tatsächlich ist, was du behauptest. Der Tempel ist zur Zeit sehr besorgt, Komikon, und diese Sorge ist bis zu dem Höchsten Heiligen Hüter der Brutstätte meines Vaters durchgesickert. Er bedrängt mich, das Mädchen als Aufständische hinzurichten.«
    »Sie ist keine Verlorene!«, erwiderte der Drachenmeister, während er mich böse anstarrte. »Sie ist keine Aufständische.«
    Eine Verlorene?
    Einen Moment durchzuckte mich die absurde Vorstellung, der Drachenmeister wüsste, dass ich als Kind von meiner Mutter im Stich gelassen worden war, dass mich die Verlorenheit irgendwie gebrandmarkt hatte. Doch dann dämmerte mir, dass er auf die Weiler der Verlorenen anspielte, die landwirtschaftlichen Kommunen, die ohne Billigung des Tempels in ganz Malacar aufblühten, Gemeinschaften, die ganz ausgezeichnet ohne Heilige Hüter, ohne Eierställe, ohne Oberherrn oder Tempelstatuten funktionierten.
    Gemeinschaften, die angeblich von Aufrührern gebildet wurden, welche den Sturz des Imperators planten.
    »Aufständische oder nicht, sie fordert jedenfalls den Tempel heraus«, erklärte Kratt. »Und der Tempel reagiert in jüngster Zeit auf alle, die ihn herausfordern, recht ungnädig.«
    »Ihr müsst dafür sorgen, dass der Daron Re sie in Ruhe lässt«, knurrte der Drachenmeister und rollte einmal heftig die Schultern.
    »Ihr werdet mir nicht vorschreiben, was ich zu tun oder nicht zu tun gedenke, alter Mann! Habe ich Euch nicht bereits einmal gewarnt?«
    Der Drachenmeister lief rot an. Er wippte auf den Füßen vor und zurück, während die Muskeln in seinen Kiefern arbeiteten.
    »Verzeiht«, stieß er schließlich rau hervor, obwohl er alles andere als zerknirscht klang. »Ich bin nur besorgt, weil Ihr die Identität des Mädchens überhaupt in Zweifel gezogen habt.«
    »Ach, tatsächlich? Ich finde das höchst eigenartig. Ihr müsst wissen, dass ich in den letzten Monaten sehr viel gelesen habe; nur scheine ich Eure kostbare Prophezeiung nirgendwo finden zu können.«
    »Die Djimbi zeichnen ihre Prophezeiungen nicht auf!«, rief der Drachenmeister. »Sie singen und überliefern ihre Geschichte mündlich, sie … sie …«, er zupfte sich am Kinnbart, während er so stammelte. »Ihr habt zweimal das Erscheinen des Himmelswächters miterlebt; welchen weiteren Beweis dafür, dass das Mädchen das ist, was ich sage, benötigt Ihr noch?«
    »Der Daron ist davon überzeugt, dass sie von

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