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Im Bann des Highlanders

Im Bann des Highlanders

Titel: Im Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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Broch sein, von dem Màiri erzählt hatte, zumindest schien es jener Turm zu sein, den Joan in einigen der Reiseprospekte gesehen hatte. Sie erkannte ihn an dem schwarzen, von einem Brand stammenden Mauerwerk an der zum Wald gerichteten Seite.
    Bevor Joan auf die Lichtung trat, horchte sie nach verdächtigen Geräuschen, aber sie schien allein zu sein. Dennoch verbarg sie sich hinter einigen Sträuchern und überlegte den nächsten Schritt.
    Es handelte sich eindeutig um den von Màiri beschriebenen Turm, denn obwohl es um diese Jahreszeit kaum noch Blumen gab, wuchsen sie hier in leuchtenden Farben und die Farne in einem kräftigeren Grün als im Wald. Nun mussten nur noch Màiri oder ihr Bruder auftauchen, damit sich Joan zu erkennen geben konnte.
    Sie ging in die Hocke, mittlerweile war ihr Körper so angespannt, dass er Hunger- und Durstgefühl völlig ignorierte, auch die Kühle spürte Joan nicht mehr so stark.
    Hier also hatte Màiri ihren Geliebten Mìcheal MacGannor kennen gelernt, aber was so romantisch klang, war gefährlich – für beide! Joan stellte sich Laird Dòmhnall vor, wenn er erfuhr, dass seine Tochter die Ehe gebrochen hatte. So, wie Joan ihn kennen und fürchten gelernt hatte, würde er vor Wut platzen ... seine Reaktion, wenn er Joan neuerlich gegenüberstehen würde, malte sie sich lieber gar nicht erst aus.
    Zunächst war es nur der Hauch einer weiblichen Stimme, die leise ein Lied summte, doch mit jeder Minute wurde sie deutlicher. Noch bevor jemand auf der Lichtung zu sehen war, wusste Joan, dass es sich um Màiri handelte, die da ganz unbekümmert ihren Lieblingsplatz ansteuerte.
    Als die junge Schottin sichtbar wurde, wäre Joan am liebsten aufgesprungen und ihr entgegen gelaufen.
    Doch etwas hielt sie zurück. Vielleicht befand sie sich ja gar nicht genau wieder im Jahr 1731. In diesem Fall würde Màiri sie vielleicht nicht wieder erkennen.
    Màiri stand nun vor dem ehemaligen Eingang des Turmes, ihren geflochtenen Korb dicht an sich gepresst, doch sie machte keine Anstalten, sich nach den Pflanzen zu ihren Füßen zu bücken, sondern machte den Eindruck, als würde sie etwas suchen, oder jemanden suchen.
    Joan nahm all ihren Mut zusammen, erhob sich und trat langsam aus dem Wald heraus. In diesem Augenblick drehte Màiri ihr den Rücken zu. Als Joan mit dünner Stimme ihren Namen rief, wandte sich Màiri ruckartig um, machte große Augen und ließ den Korb fallen.
    Dann machte sie einige unsichere Schritte in Joans Richtung. »Seonag, bist du es wirklich?«
    Sekunden später lagen sich die beiden Frauen in den Armen, lachten und weinten gleichzeitig.
    »Ich wollte heute gar nicht hier herkommen, aber eine innere Stimme sagte mir, dass ich es tun sollte. Also gab ich meine Kinder in Darlas Obhut, nahm meinen Korb und eilte hierher, allerdings glaubte ich, Mìcheal oder eine Nachricht von ihm vorzufinden.« Màiri trat einen Schritt zurück, stutzte dann und nahm vorsichtig eine von Joans dicken roten Locken in die Hand. »Wie kommt es, dass dein Haar in der kurzen Zeit so lang geworden ist?«
    Flüchtig blickte Joan an sich hinunter.
    »Wie lange war ich denn fort?«
    »Vier Tage«, gab Màiri zurück, was Joan ein nervöses Lachen entlockte; immerhin waren mehr als zwei Monate seit dem Abstieg in Ceanas Grab vergangen.
    Noch immer standen sie sich gegenüber und betrachteten sich gegenseitig ungläubig, fast ehrfürchtig. Keine der beiden schien so richtig zu begreifen, dass die andere leibhaftig vor ihr stand.
    »Du bist zurückgekommen«, sagte Màiri in die entstandene Stille hinein. »Warum?«
    Mit dieser Frage hatte Joan gerechnet. Sie ließ sich im Gras nieder und sagte versonnen: »Ich konnte nicht anders, mein Leben machte mir keine Freude mehr, und all die Annehmlichkeiten meines Zeitalters schienen mir so sinnlos zu sein.« Dann erzählte sie, was sie über den Zeittunnel erfahren hatte. »Begreifst du? Ceana Matheson fleht mich an, ihre Gebeine zu beerdigen, damit ihre Seele Frieden findet. Aus diesem Grunde hat sie mich in deine Zeit gelockt.«
    Auch Màiri hatte sich niedergelassen, und nun spielte ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen. »Ich habe dich vermisst, mo ban-charaid. Und als du dich vor meinen Augen in diesem Erdloch in Luft aufgelöst hattest, wäre ich dir um ein Haar hinterher gesprungen.«
    »Ich habe dich auch vermisst«, gab Joan unumwunden zu. »Dies ist auch einer der Gründe, weshalb ich zurück kam.«
    »Ewan war bestürzt, als er dein Verschwinden

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