Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann des Highlanders

Im Bann des Highlanders

Titel: Im Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
Vom Netzwerk:
ausgeliefert – doch noch immer hoffte Joan, dass sich ein paar Einheimische einen Scherz mit ihr erlaubten oder hinter dem nächsten Baum ein Fernsehmoderator auftauchte, der lachend verkündete, dass sie mit versteckter Kamera gefilmt worden war.
    Doch nichts dergleichen geschah und nach einem schier endlosen Marsch quer durch das Dickicht schienen die Männer am Ziel angelangt zu sein. Eine Lichtung wurde sichtbar, auf der sich weitere zerlumpte, ungepflegte Gestalten aufhielten. Notdürftig aus zerschlissenen Decken und Holzstücken zusammengebaut, befanden sich über die Lichtung verstreut, zeltartige Gebilde.
    Einer der Männer rief irgendetwas, worauf die anderen neugierig näher traten und Joan anstarrten, ihr größtes Interesse schien ihrer Jeans zu gelten, wie sie flüchtig bemerkte. Der größere von ihnen sprach zu den anderen und Joan bedauerte, nicht wenigstens ein paar Brocken Gälisch zu können, denn um diese Sprache handelte es sich eindeutig.
    Sie wagte kaum zu atmen, während sie die zerlumpten Kerle musterte, einer sah furchterregender aus als der andere.
    Eines der ungepflegten Exemplare, das besonders übel roch, trat plötzlich näher an Joan heran und griff ihr mit einem unverschämten Grinsen an die Brust, worauf seine Kumpane ihn sanft, aber bestimmt fortschoben.
    Nachdem sie sich etwas gefangen hatte, sagte sie mit fester Stimme: »So, Jungs, ich finde, es reicht. Ihr habt euren Spaß gehabt, jetzt lasst mich bitte gehen. Ich verspreche euch, nicht die Polizei einzuschalten, allerdings unter der Bedingung, dass ihr mich auf der Stelle in Ruhe lasst.«
    Ratloses Achselzucken und unverständliche Mienen waren die Antwort. Joan fragte sich, ob es möglich war, dass die Männer sie nicht verstanden – oder wollten sie sie nur nicht verstehen?
    Ganz allmählich kroch in Joan das Gefühl hoch, dass etwas nicht stimmte, dass diese ungewaschenen wilden Typen keine ausgeflippten Waldmenschen waren, sondern ... ja, was eigentlich?
    Einer der Männer, die Joan ins Lager gebracht hatten, packte grob ihren Arm und zog sie unsanft mit sich; Joan heulte vor Schmerz auf, als sie versehentlich ihren verletzten Fuß belastete.
    Sie wurde zu einer dickstämmigen Eiche geführt, zum Hinsetzen gezwungen, und ehe sie es sich versah, waren Hände und Füße gefesselt.
    »Bitte«, flehte sie, »Was wollen Sie von mir? Lassen Sie mich frei. Ich besitze nichts und bin mir keiner ...«
    »Fan sàmhach 2 «, zischte der Mann, dabei streifte sein stinkender Atem Joans Gesicht, sodass diese unbewusst die Luft anhielt. Die Augen des Entführers waren zu engen Schlitzen verengt, und auch wenn Joan seine Worte nicht verstanden hatte, so sagte ihr der gesunde Menschenverstand, besser ruhig zu bleiben und abzuwarten.
    2 Halt die Klappe
    Der Mann überprüfte noch einmal die Fesseln, dann wandte er sich ab, ohne Joan weiter zu beachten und ging hinüber zu seinen Kumpanen. Mittlerweile war die Sonne durch die Wolkendecke gestoßen und erwärmte den Platz, auf dem Joan saß. Schon bald begann sie zu schwitzen, doch sie wagte nicht, eine der zerrissenen Gestalten zu fragen, ob sie sie nicht wenigstens in den Schatten setzen könnten.
    Und so saß sie da und beobachtete ungläubig das Treiben in der Mitte der Lichtung. Verkohlte Balken waren zu einem Haufen gestapelt, und Joan ging davon aus, dass es sich um eine Feuerstelle handelte.
    Einige der Burschen hantierten daran herum, und plötzlich stieg dunkler Rauch über dem Stapel auf, etwa zur gleichen Zeit wurden zwei weitere Männer mit großem Hallo begrüßt, die Joan vorher noch nicht gesehen hatte.
    Anscheinend waren sie auf der Jagd gewesen, denn sie wiesen stolz vier tote Kaninchen vor, die ihnen sofort von den anderen abgenommen wurden.
    Was ging hier vor? Joan saß reglos da, dies musste ein Albtraum sein – ein schlimmerer, als die Träume mit der mysteriösen Stimme!
    Fast zeitgleich spürte Joan ihre volle Blase und ein nagendes Hungergefühl, doch sie traute sich nicht, eine der komischen, sich seltsam gebärdenden Figuren zu rufen. Stattdessen versuchte sie, ihre körperlichen Bedürfnisse zu unterdrücken und der Dinge zu harren, die da noch kommen mochten.
    Offensichtlich wurden die Neuankömmlinge über Joans Anwesenheit unterrichtet, denn die beiden Entführer redeten auf ihre Genossen ein und zeigten dabei immer wieder auf die Gefangene. Einer der Jäger, dessen Haar nicht ganz so lang und verfilzt war, trat schließlich an Joan heran und hockte sich vor

Weitere Kostenlose Bücher