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Im Bann des Highlanders

Im Bann des Highlanders

Titel: Im Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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Schmerzensschrei zurück auf den nassen kalten Boden. Erst nach einigen Minuten hatten sich ihre Augen an das Dämmerlicht gewöhnt, und sie nahm die Umrisse eines Erdlochs oder einer Grube wahr.
    Hoch über ihr lagen morsche Holzbalken, mit der die Grube vermutlich abgedeckt war. Durch eine breite Lücke war trübes Tageslicht zu erkennen. Bei dem Sturz musste sie sich den Knöchel verstaucht haben, er tat bei der geringsten Bewegung höllisch weh.
    »Verdammter Mist!«, fluchte Joan unterdrückt und starrte angestrengt nach oben. Bis zur Abdeckung des Erdloches mussten es mindestens 2,50 Meter, eher 3 Meter sein – wie sollte man ohne fremde Hilfe jemals dort hinaufkommen?
    Resigniert lehnte sich Joan an die feuchte Wand aus festem Erdreich. Nur ihr schneller Atem und das wilde Schlagen ihres Herzens waren zu hören.
    Eine Gänsehaut jagte über ihren Körper, als sie an die unwiderstehlichen Laute dachte, denen sie gefolgt war, ohne eigentlich zu wissen, warum sie dies getan hatte. So mussten Junkies auf dem Trip empfinden, schoss es Joan durch den Kopf,während sie abermals versuchte, sich aufzurichten.
    Doch kaum belastete sie ein wenig den linken Fuß, durchfuhr sie ein weiterer messerscharfer Schmerz, der sie schließlich mit Zornestränen in den Augen zurück in ihre sitzende Haltung zwang.
    Vorsichtig betastete Joan den Knöchel, er war stark angeschwollen,sodass an ein eigenmächtiges Herausklettern aus der Grube nicht zu denken war. Sie verfluchte ihre Wissbegier, Großmutter Fionas Plan in die Tat umgesetzt zu haben.
    Die Kälte kroch langsam in ihr hoch. Hätte sie statt des leichten Pullovers doch eine dicke Jacke angezogen! Reglos saß Joan da und schickte regelmäßig einen verzweifelten Blick hinauf zu der klaffenden Lücke hoch über ihr.
    Wie lange würde es dauern, bis Spaziergänger sie fanden, wenn sie um Hilfe rief? Wahrscheinlich verirrte sich in diese unwegsame Gegend höchstens mal ein wildes Tier.
    Vor Verzweiflung rannen Tränen über ihre Wangen, als sie sich flüchtig daran erinnerte, ihre Handtasche in der Nähe der Grube verloren zu haben. Darin befand sich ihr Handy, mit dem sie hätte Hilfe rufen können.
    Ihre einzige Hoffnung war, dass Maggie Alarm schlagen würde, wenn Joan nicht bis zum Abend zurück in die Pension kehrte. Man würde vielleicht einen Suchtrupp losschicken, der sie dann hoffentlich fand, bevor sie erfroren oder verhungert war.
    Joan rieb sich Arme und Beine, um die Kälte abzuwehren, dabei stieß plötzlich ihr rechter Fuß gegen etwas Hartes. Von ihrem Platz aus konnte Joan nicht erkennen, um was es sich bei diesem Gegenstand handelte, also kroch sie auf allen Vieren näher heran.
    Im schummrigen Licht erkannte sie etwas Rundes, Kugeliges und berührte es vorsichtig. Doch dann erfassten ihre Augen und ihr Verstand, womit sie sich beschäftigte – es handelte sich um einen Totenschädel, und zwar um einen menschlichen. Entsetzt wich Joan zurück, dabei berührte sie etwas Kaltes, das sich bei näherer Betrachtung als ein Oberschenkelknochen entpuppte. In panischer Angst robbte Joan so weit es ging fort von dem grausigen Fund.
    Obwohl sie wusste, dass es zwecklos war, begann sie um Hilfe zu schreien, bis sie heiser war. Als das Licht immer mehr verblasste, und Joan sich schließlich in völliger Dunkelheit befand, sank sie in einen unruhigen Schlaf.
    Ein hohles Gefühl im Magen und gedämpfte Stimmen in der Ferne ließen Joan aufschrecken. Benommen blinzelte sie, im ersten Augenblick wusste sie nicht, wo sie sich befand. Doch dann kam die Erinnerung zurück - und mit ihr die Panik.
    Mittlerweile war es wieder heller geworden, also musste ein neuer Tag angebrochen sein. Ein vorsichtiger Blick zu der Stelle, an der Joan die Gebeine gefunden hatte, ließen sie noch enger gegen die Wand aus kalter, klammer Erde drücken.
    Wieder waren ein paar männliche Stimmen zu hören, diesmal waren sie etwas näher. Es schien sich um Einheimische zu handeln, die zu früher Morgenstunde durch die Wälder streiften. Ihr raues Lachen klang belustigt, anscheinend hatte einer der Männer einen Witz gemacht.
    Aus Leibeskräften fing sie an zu schreien. Hoffentlich hörten sie die Männer.

6. Kapitel
    Erleichtert registrierte Joan, dass sich die Stimmen hastig näherten, trotzdem schrie sie weiter verzweifelt um Hilfe. Endlich wurde ein Schatten oben an der klaffenden Lücke sichtbar und jemand rief Joan etwas zu, was sie jedoch nicht verstand.
    Vor Freude und Dankbarkeit darüber

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