Im Bann des italienischen Millionaers
Außerdem werden die Maler bereits nächste Woche mit der Arbeit im ehemaligen Kutschenhaus beginnen. Wirklich beeindruckend, dass Ihr erster großer Auftrag so reibungslos vonstattengeht!“
Auch wenn sie sich über das Kompliment freute, wusste Riva, dass zumindest der kurzfristige Termin mit den Malern nicht auf ihr Verhandlungsgeschick zurückzuführen war. Der Name D’Amico wirkte wahre Wunder! Geld bedeutete Macht. Und beides hatte Damiano im Überfluss. Was nichts daran änderte, dass sie ihn verachtete!
Allerdings plagten sie heftige Gewissensbisse, weil sie die Gelegenheit nicht genutzt hatte, als er kürzlich bei ihr gewesen war. Sie hätte ihm sagen müssen, dass Ben sein Sohn war!
Wovor hatte sie denn Angst? Dass er sie ein zweites Mal zurückwies? Weil er dann nicht nur sie verletzen würde, sondern eventuell auch ihr Kind?
Schon bei seiner kurzen Begegnung mit Ben hatte sie erkannt, dass Damiano Kinder liebte. Doch wie würde er reagieren, wenn er erfuhr, dass die Frau, die sich, wie er meinte, die Finanzierung ihres Luxuslebens in seinem Bett hatte ‚erarbeiten‘ wollen, auch noch von ihm schwanger geworden war? Nie im Leben würde er ihr glauben, dass sie das nicht geplant hatte! Dennoch spürte sie, dass sie ihm Unrecht tat, indem sie die Wahrheit verschwieg.
Als Damiano sie zwei Tage später unter dem Vorwand, etwas Geschäftliches mit ihr besprechen zu wollen, zu einem gemeinsamen Mittagessen einlud, verstärkte sich dieses Gefühl. Über Ben fiel kein Wort.
Stattdessen erkundigte er sich: „Wann hattest du eigentlich dein letztes Date?“
Überrascht blickte sie von ihrem Salat mit Hähnchenstreifen auf. Im ganzen Restaurant konnte ihm kein Mann auch nur annähernd das Wasser reichen. „Wie meinst du das? Denkst du etwa, das hier ist ein Date?“
„Nein, natürlich nicht!“, erwiderte er entschieden. „Aber wenn du unbedingt ein Rendezvous mit mir willst …“
„Ganz und gar nicht!“
Er lachte amüsiert. „Also. Wann war dein letztes Date?“
Betont gleichgültig zuckte sie die Schultern. „Keine Ahnung. Wen kümmert das schon? Ich habe darüber nicht Buch geführt.“
„Gab es jemanden seit der Trennung von Bens Vater?“
Für einen Moment hielt sie den Atem an. Dann antwortete sie leichthin: „Nicht wirklich.“ Wieso zum Kuckuck wollte er das wissen?
„Hattest du vor, ihn zu heiraten?“
„Nein.“
„Und doch hast du ein Kind von ihm gekriegt.“
Wortlos senkte sie den Blick auf ihren Teller. Sonst sah er am Ende noch, wie nahe ihr diese Unterhaltung wirklich ging.
„Findest du es nicht ein bisschen … verantwortungslos, ein Kind ohne Vater großzuziehen?“
„Willkommen im einundzwanzigsten Jahrhundert, Damiano! Ob du es glaubst oder nicht, Frauen können heute tatsächlich selbst entscheiden, ob sie heiraten wollen oder nicht!“
„Und du hast dich dagegen entschieden?“
„Das ist ja wohl nicht verboten, oder?“, brauste sie auf. Konnte er das Thema nicht endlich ruhen lassen?
„Ich frage mich nur, was du machst, wenn du einmal beruflich unterwegs sein musst.“
Darüber hatte sie sich schon öfter Gedanken gemacht. „Bisher war es noch nie nötig, dass ich verreise.“
„Aber in deinem Job wird das irgendwann sicher auf dich zukommen – Messen, Weiterbildungen, Projekte im Ausland. Stell dir vor, ein Kunde verlangt von dir, dass du mal eben nach New York oder Paris fliegst. Oder …“, er runzelte die Stirn und suchte nach einem guten Beispiel, „… irgendwo anders hin, um dir etwas vor Ort anzusehen.“
Rivas Herz setzte einen Schlag aus. Was wollte er denn damit sagen? „Glaubst du, die Tatsache, dass ich ein Kind habe, hat einen nachteiligen Einfluss auf meine Fähigkeiten? Denkst du, es gibt Kunden, die mich deswegen nicht einstellen würden?“ Also hatte Olivia Redwood doch recht. Wie so viele Arbeitgeber hatte Damiano etwas gegen alleinerziehende Mütter!
Und dabei ist es dein eigenes Kind, du Idiot!
Am liebsten hätte sie es ihm ins Gesicht geschrien und beobachtet, wie seine arroganten Züge entgleisten! Aber sie musste sich und ihr Kind schützen. Er durfte es nicht erfahren! Niemals würde sie zulassen, dass er Ben verletzte, wie er sie damals verletzt hatte!
Ohne mit der Wimper zu zucken, erklärte sie: „Wenn ich ihn mitnehmen könnte, würde ich es tun. Wenn nicht, dann würde ich den Job eben nicht annehmen. In Ausnahmefällen kann allerdings auch Kate auf ihn aufpassen. Für kurze Zeit
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