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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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aber ich habe mich durch seine Loyalität und seine Beschützerinstinkte täuschen lassen und war der Überzeugung, er könnte nützlich sein. Das ist jedoch nicht der Fall. Es scheint, als sei ich nicht unfehlbar. Ich habe die Besten, die Allerbesten, die ich im Genpool finden konnte, für mein Vorhaben ausgewählt. Merze ihn aus, damit er das Gemisch nicht vergiftet. Er hat eine einzige Schwäche, die euer aller Niedergang sein wird. Er ist käuflich.
    Javier blickte Kane über die Schulter und las den Brief. Seine harten, kalten Augen richteten sich auf Kane, und er zuckte die Achseln. »Er hat Recht, aber das weißt du ja. Ich habe tatsächlich eine Schwäche.«
    Kane schüttelte den Kopf. »Lass dich von ihm nicht aus der Bahn werfen.«
    »Es ist nicht das erste Mal, dass mich jemand als einen Psychopathen bezeichnet.«
    »Lass dich nicht von ihm aus der Bahn werfen«, wiederholte Kane. »Du zerbrichst nicht. Ich habe dich schon gekannt, als du noch ein Kind warst, Javier, und du bist kein Psychopath.« Er wusste, dass Javier schon bei mehr als einer Gelegenheit so genannt worden war. Es hatte ihm wehgetan, ob Javier es zugab oder nicht. Er achtete sorgsam darauf, nicht mitfühlend zu wirken. »Wir haben alle unsere Schwächen. Meine ist Rose und jetzt auch noch der Junge. Whitney hat von jedem von uns ein Persönlichkeitsprofil erstellt. Was er als unsere Schwächen wahrnimmt, sind in Wirklichkeit unsere Stärken. Er hat Loyalität nie verstanden. Er versucht uns auseinanderzubringen, weil er glaubt, dass wir uns gegenseitig schwächen. Er ist allein, und er hält sich für stärker als uns alle und glaubt, uns überlegen zu sein. Er versteht nicht und wird auch nie verstehen, dass wir gemeinsam unverwüstlich sind.«
    »Der kann mich mal am Arsch lecken. Mir ist scheißegal, als was mich dieses Monster beschimpft.«
    »Rhianna ist zurückgekommen, Javier.« Wenn Javier eine Schwäche hatte, wenn es etwas gab, was ihn das Eiswasser verlieren ließ, das durch seine Adern floss, dann war das Rhianna.
    Etwas Gefährliches blitzte in diesen dunklen Augen auf. »Wann?«
    »Ich habe es gerade erst gehört. Sie hat eine Wohnung in diesem Gebäude hier.«
    Javier schüttelte den Kopf und wandte sich ab. »Wir werden einen Aufräumtrupp hier oben brauchen.«
    »Was zum Teufel soll ich mit dieser Grundstücksurkunde anfangen?«
    »Ist sie rechtsgültig?«
    »Es sieht so aus. Das kann Jaimie für uns herausfinden«, erwiderte Kane.
    »Wir wollten das Gebäude haben. Jaimie hat gesagt, sie sei ziemlich sicher, Whitney wäre für den schnellen Verkauf verantwortlich gewesen, durch den es uns durch die Lappen gegangen ist.«
    Kane grinste ihn an. »Jetzt haben wir es, stimmt’s?« Aber er wollte Whitneys Geschenk nicht haben. Es gab ihm das Gefühl, er würde dafür belohnt, dass er Rose jede Entscheidung aus der Hand genommen hatte. Er warf einen Blick in Javiers verbissenes Gesicht. »Ich überschreibe dir das verdammte Ding. Dann kannst du sehen, was es damit auf sich hat.«
    »Was?« Javier trat einen Schritt zurück. »Du kannst mir nicht einfach das Gebäude schenken.«
    »Ich bin Mitbesitzer des Lagerhauses von Jaimie und Mack. Ich will nichts von Whitney geschenkt haben, aber wir brauchen dieses Gebäude, um die gesamten zwei Straßenzüge zu sichern. Dann haben wir die Bucht auf zwei Seiten von uns, und wir werden nur von der Stadtseite aus angreifbar sein. Wir können unsere Sicherheit erhöhen.«
    »Ich werde darüber nachdenken.« Das bedächtige Lächeln, das sich auf Javiers Gesicht ausbreitete, ließ einen Teil der Schatten aus seinen Augen weichen. »Dann könnte ich Rhianna auf die Straße setzen.«
    »Fang bloß nicht wieder einen Krieg mit ihr an«, warnte ihn Kane. Ehe Javier etwas darauf erwidern konnte, bedeutete Kane ihm, das Zimmer zu durchsuchen. »Halte die Augen nach allem offen, was der Mistkerl sonst noch zurückgelassen haben könnte. Er ist verschwunden, und wir werden ihn heute Nacht nicht mehr finden, aber wir haben mehr gewonnen als verloren. Das weiß er bloß noch nicht.«

18.
    Rhianna Bonds entsprach nicht im Geringsten den Vorstellungen, die sich Rose von ihr gemacht hatte. Sie war unglaublich schön und überhaupt nicht die knallharte Braut, als die sie alle hingestellt hatten. Sie mochte mittelgroß sein, aber außer ihrer Größe war nichts an ihr mittelmäßig. Mit ihren großen, unwahrscheinlich blauen Augen und ihrem dichten, lockigen schwarzen Haar war sie eine umwerfende

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