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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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zweiten Stock vor. Gideon, kannst du in die Fenster sehen?
    Ich tue mein Bestes, Boss. In dreien der Apartments, die uns im ersten und im zweiten Stockwerk gegenüberliegen, bewegt sich jemand.
    Kane nahm Roses Gesicht in seine Hände und küsste sie in Gegenwart aller ausgiebig. Sie war so schockiert, dass sie die Augen weit aufriss, und er grinste sie an, bevor er einen Kuss auf Sebastians Kopf hauchte. »Von mir aus können sie alle wissen, dass ich verrückt nach dir bin«, flüsterte er ihr übertrieben laut ins Ohr und sah sie mit zunehmender Genugtuung erröten.
    Er liebte diesen leicht irritierten und nervösen Ausdruck auf ihrem Gesicht, wenn er vor den Augen der anderen Zärtlichkeiten mit ihr austauschte.
    Ich habe keine Ahnung, wie ich mich bei solchen öffentlichen Zurschaustellungen verhalten soll.
    Das sind keine Zurschaustellungen , korrigierte er sie, das ist männliches Balzgehabe. Du musst dir vorstellen, dass ich mir mit den Fäusten auf den Brustkorb trommele und Ansprüche auf dich erhebe.
    Sie sah ihn empört an, und er war von neuem in Versuchung, ihren traumhaften Mund zu küssen. Und wie lange gedenkst du so weiterzumachen?
    »Für immer, meine Süße. Für alle Zeiten. Und das ist die verdammte Wahrheit, Rose«, sagte er und wandte sich abrupt von ihr ab, um den Notausgang neben der Workstation freizulegen, der Jaimie immer einen schnellen Fluchtweg bot, falls es erforderlich werden sollte, über eine eingebaute Rutsche, die direkt zur Hafenseite des Lagerhauses führte. Unten angekommen, stieß er die Tür auf, damit er in der Gasse zum Kai herauskam.
    Der Wind wehte vom Meer her und brachte Nebelschwaden mit sich, dichte Schleier, die schwer zu durchdringen waren. Diese Deckung würde den Mitgliedern des Teams helfen, wenn sie sich verteilten und das Gebäude auf der anderen Straßenseite durch mehrere verschiedene Eingänge betraten. Ethan und Gideon, die Späher auf den Dächern, würden es dagegen schwerer haben.
    Kane, Gideon hat in dreien der Wohnungen Bewegung entdeckt. Kannst du von da aus, wo du bist, in die Wohnungen hineinschauen?
    Gib mir drei Minuten, Boss. Ich bin jetzt gleich an der Ecke. Javier, wir werden deine Jungs brauchen.
    Verstanden. Sie sind schon auf dem Weg. Ihnen hat gerade jemand gesteckt, dass dieser Geländewagen auf der Straße parkt und der Schlüssel noch im Zündschloss steckt.
    Kane hielt sich dicht an der Wand, und seine Kleidungsstücke hoben sich nicht mehr von den Mauern des Lagerhauses ab, als er um die Ecke bog. Bis zu der dunklen Nische waren es drei Schritte. Sie hatten immer dann, wenn eine Wohnung leergestanden hatte, die Gelegenheit genutzt, die Schwachstellen ihres eigenen Lagerhauses eingehend zu untersuchen, von den Fenstern aus jede uneinsehbare Stelle zu finden und sie sich für die zukünftige Nutzung zu merken.
    Bei den Verhandlungen hatte sich der Erwerb des Wohnhauses bisher als nahezu unmöglich erwiesen. Die Firma, der das Gebäude gehörte, weigerte sich standhaft, es zu verkaufen. Jaimie verfolgte nach wie vor alle Hinweise, um herauszufinden, wem die Firma tatsächlich gehörte. Der Umstand, dass dieses Gebäude kürzlich in aller Stille und ohne Werbung verkauft worden war, und die gezielten Ausflüchte der Grundstücksverwalter hatten den Verdacht aufkommen lassen, das Gebäude sei entweder von Whitney oder von einem anderen Feind erworben worden.
    Kane wartete in der Nische und hörte die Schar von Jugendlichen auf dem Gehweg näherkommen und lauthals dumme Sprüche von sich geben. Sie rempelten einander an, machten Bocksprünge über einen Hydranten und warfen etliche Steine nach einem Stoppschild. Die Geräusche, die nach einer Salve von Schüssen klangen, waren trotz des dichten Nebels laut.
    Bewegung an dem Fenster im ersten Stock , meldete Gideon.
    Einer der Jungen trat gegen das Geländefahrzeug, als sie um es herumliefen. Die anderen lachten. Sie stolzierten großspurig zu dem Fenster auf der Beifahrerseite und schauten hinein. Noch mehr Nebel strömte in die Straße und wogte um die Gebäude.
    Kane trat in den dunklen Türeingang. Da der Eingang von der Straße zurückversetzt war, bot er jemandem, der mit den Schatten verschmelzen konnte, die Möglichkeit, in seinen Tiefen vollständig zu verschwinden. Genau das tat Kane und bereitete sich innerlich darauf vor, seine ganz spezielle Gabe zu nutzen. Es war qualvoll für ihn, sein enormes Sehvermögen dafür einzusetzen, tatsächlich durch Mauern in die Räume dahinter zu

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