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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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gespielt.«
    »Also keine Vorbereitung auf sein Zuchtprogramm«, sagte Jaimie. »Was dachte er denn, was ihr tun würdet, wenn ihr erst einmal Babys habt?«
    »Ich glaube, er hatte vor, sie uns wegzunehmen und sie Profis anzuvertrauen, die sie unter seiner Anleitung zu optimalen Soldaten erziehen«, sagte Rose.
    »Jemand sollte diesem Mann eine Kugel in den Kopf jagen«, bemerkte Rhianna.
    Rose liebte das Gefühl, von pulsierendem Leben umgeben zu sein, das sich auf dem Markt einstellte. Sie identifizierte ein halbes Dutzend Sprachen, während sie sich durch die Menschenmenge bewegten. Hier wurde viel gelacht. Zwei Verkäufer diskutierten über Politik. Ein Mann und seine Frau hielten einander an der Hand, während sie Waren begutachteten. Kinder rannten durch die Gänge zwischen den Ständen, und Eltern liefen hinter ihnen her.
    »Ist das nicht ganz erstaunlich?«, fragte Rose.
    Rhianna grinste sie an. »Du bist wirklich begeistert, stimmt’s?«
    »Ja. Es ist wunderbar. Echte Menschen.«
    »Sie sind echt, das ist wahr. Siehst du diesen Mann dort drüben? Den mit der Sonnenbrille und der engen Jeans, der sich dort rumtreibt und so scharf aussieht?«
    »Total scharf«, stimmte Rose ihr zu.
    »Der ist auf der Suche nach Mädchen. Nach jungen Mädchen, die kein Zuhause haben, nach Aufmerksamkeit lechzen und hungrig und verängstigt sind, Rose, und er kann sie aus einer Meile Entfernung erkennen. Der dort drüben, direkt vor der Reihe mit den Schmuckständen, die mit ihren protzigen, coolen Klunkern Kids anlocken wollen, ist Rauschgifthändler. Und der Mann dort hinten schlägt seine Frau krankenhausreif, und diese zwei Jugendlichen sind Ladendiebe, obwohl sie Schuhe tragen, von denen ein Paar mehrere Hundert Dollar kostet.«
    »Rhianna!« Jaimie sah sie tadelnd an.
    »Das ist es nun mal, was ich sehe. Es tut mir leid, Rose. Ich hätte dich nicht darauf hinweisen sollen. Bloß weil ich die Welt so sehe, sollte ich dich nicht auf solche Gedanken bringen.«
    »Doch, das solltest du. Wie könnte Sebastian etwas von mir lernen, wenn ich ihm nicht sagen kann, nach welchen Gefahren er Ausschau halten muss?«, wandte Rose ein. »Wie um alles in der Welt hast du gelernt, solche Dinge zu entdecken?«
    »Durch schlechte Erfahrungen.« Rhiannas Stimme war absolut neutral.
    Rose hörte die Warnung. Rhianna wollte nicht über ihre Vergangenheit reden. Rose warf einen Blick auf das verschlossene Gesicht und blieb stumm.
    Jaimie legte ihre Hand sanft auf Rhiannas Arm. »Rose war in einem Zuchtprogramm, Rhee. Sie war gezwungen, Dinge zu tun und Dinge zu sehen, denen keine von uns beiden jemals ausgesetzt war.«
    Rhianna rang sich zu einem schmallippigen Lächeln durch. »Manchmal bin ich unausstehlich. Dann fühle ich mich von allen angegriffen und zerfließe vor Selbstmitleid. Du weißt schon, die Momente, wenn ich mir sage: ›Ich Arme, ich bin ja eine solche Märtyrerin.‹ Dann ignorierst du mich am besten.«
    »Schön zu wissen, dass du menschlich bist. Wenn wir trainieren, könnte ich schwören, dass du eine Maschine bist.«
    Rhiannas Lächeln wurde breiter. »Wenn eine von uns eine Maschine ist, dann bist du das, Rose. Du hast gerade erst ein Baby bekommen, und du hängst uns alle ab.«
    Es war das erste Mal, dass eine von ihnen ihr ein solches Kompliment gemacht hatte. Kane sagte ihr immer wieder, wie schön sie sei, aber niemand hatte ihre Fähigkeiten im Kampf gelobt. Ganz gleich, wie sehr sie sich angestrengt hatte, wie bereitwillig sie die Dinge annahm, die sie ihr beibrachten, wie schnell sie lernte oder wie oft hintereinander sie das Ziel traf, ohne ein einziges Mal danebenzuschießen – niemand hatte je etwas dazu gesagt. Sie versuchte, sich nicht ansehen zu lassen, wie gut ihr das tat. Diese Frauen – und Kanes Teammitglieder – sahen ihr Leben sehr sachlich. Sie machten keine Komplimente, denn sie setzten als selbstverständlich voraus, dass man zur Elite gehörte, wenn man gemeinsam mit ihnen trainierte und arbeitete.
    Sie ertappte sich dabei, dass sie lächelte. Sie hatten sie nicht nur als Familienmitglied akzeptiert, sondern auch als Mitglied ihrer Einheit. Sie hätte es wissen müssen. Ihr hatte nie jemand gesagt, sie hätte ihre Sache gut gemacht, und sie war nie gelobt worden. Wenn ihr etwas gelang oder sie sich auf einem bestimmten Gebiet hervortat, wurde ihr die nächste Aufgabe zugewiesen. Manchmal hatte sie das Gefühl, sie sei zum Soldaten geboren, genau wie Whitney es sich für ihren Sohn wünschte. Sie

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