Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
geschützt.«
    »Aber um sich vor ihm zu schützen, müssen sie quasi in einer anderen Art von Gefängnis leben, stimmt’s?«, sagte Rose. Sie schmiegte sich enger an ihn, als versuchte sie, sich vor der Wahrheit zu verkriechen, wie ihrer aller zukünftiges Leben aussehen würde.
    »Er hat dafür gesorgt, dass es für keine von euch jemals einfach sein würde, in der Außenwelt zu leben«, erwiderte Kane, wobei er seine Worte sorgsam wählte. Was sie gesagt hatte, entsprach der Wahrheit. Die Frauen – und alle Kinder, die sie bekamen – würden immer auf der Hut sein müssen. Einen vollkommen sicheren Ort gab es nicht, aber je größer ihre Anzahl war und je gründlicher ihre Vorbereitungen waren, desto sicherer würden sie sich fühlen können. »Wir tun uns zusammen, Rose, die vier Teams, um Orte zu finden, die wir verteidigen können, damit unsere Frauen und Kinder ein möglichst normales Leben führen können.«
    »Wir wissen doch noch nicht einmal, was normal ist«, erwiderte sie und schloss die Augen, als eine weitere Wehe ihren Körper erfasste, ihren Bauch anspannte und fest auf das Baby drückte. Sie atmete langsam und tief durch, wie es in den Büchern gestanden hatte, und versuchte die Kontrolle über die Wehe zu behalten.
    Kane kostete es Mühe, nicht zu fluchen. Er hielt sie in seinen Armen und atmete automatisch gemeinsam mit ihr. Er fühlte, wie ihre Bauchdecke steinhart wurde. Wann das Baby kam, würde von keiner Logik diktiert werden. Er bemühte sich, seine eigene zunehmende Furcht zu unterdrücken. Es war kein Arzt da, und es bestand auch keine Möglichkeit, sie zu einem Arzt zu bringen. Seine Verbindung zu seinem Team hatte er gekappt. Er konnte sie nicht allein lassen und versuchen, den Peilsender zu finden, was ohnehin die Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen gewesen wäre. Aber sie würden kommen. Sein Team würde kommen, um sie beide zu holen. Er setzte uneingeschränktes Vertrauen in seine Kameraden.
    Als die Wehe verebbt war, stellte er Rose auf die Füße. »Dann sehen wir mal, dass du wieder ins Bett kommst.«
    »Würdest du mir ein Glas Wasser holen?«
    Er wusste nicht, ob sie ihn wegschickte, damit sie weinen konnte, während sie sich auszog, oder ob sie das Wasser tatsächlich wollte, aber er ging gehorsam in die Küche, um es ihr zu holen. Einen Moment lang lehnte er sich ans Spülbecken, senkte den Kopf, atmete tief durch und versuchte sich darauf einzustellen, dass er Rose von dem Baby würde entbinden müssen. Er war nie wirklich auf den Gedanken gekommen, dass ihm gar nichts anderes übrigbleiben würde.
    Da ihm Tatenlosigkeit nicht lag, ging er von der Küche in die Speisekammer und war froh, dass sie dort auch Bücher über die praktischen Einzelheiten von Entbindung und Geburt bereitliegen hatte. Er blätterte ein Buch mit dem Daumen durch, um nachzusehen, was man mit einem Baby tat, wenn es erst einmal geboren war. Je mehr er las, desto größer wurde seine Sorge. Es ging nicht an, dass er versuchte, seine eigene Frau von seinem eigenen Baby zu entbinden. Das Blut rauschte in seinen Ohren, und sein Herz hämmerte heftig. Wenn er es gekonnt hätte, hätte er auf der Stelle freiwillig und absichtlich hyperventiliert und es hinter sich gebracht, doch sein Körper weigerte sich, in Panik zu geraten. Seine Lunge atmete unbeirrt weiter, und sein Kopf verarbeitete weiterhin die Informationen, die er aufnahm, obwohl eine innere Stimme ihn anschrie, der Versuch, eine Frau von einem Baby zu entbinden, sei der reine Irrsinn.
    »Kane, wo steckst du?«
    Es war nur gut, dass er nicht in Panik geriet, denn sie klang ganz so, als sei sie gerade dabei. »Ich bin gleich da«, rief er.
    »Du solltest dich besser beeilen. Die Fruchtblase ist gerade geplatzt.«

6.
    Kane holte tief Atem und ging wieder ins Schlafzimmer. Rose trug ein langes Hemd und versuchte den Boden aufzuwischen. Er konnte sie leise weinen hören, und es brach ihm fast das Herz. »Rose. Komm her, Liebling. Das ist nicht das Ende der Welt. Dem Baby wird schon nichts passieren.« Er bemühte sich, möglichst überzeugt zu klingen, und streckte die Arme aus, um sie auf die Füße zu ziehen.
    Rose schmiegte sich zitternd an ihn und schlang ihre Arme um seine Taille. »Ich habe solche Angst, Kane.«
    »Ich weiß. Aber wir werden das gemeinsam durchstehen, und wir sind ein großartiges Team. Du warst so klug, all die richtigen Bücher für uns zu besorgen. Du hast sie gelesen, und ich habe sie überflogen. Solltest

Weitere Kostenlose Bücher