Im Bann Des Jaegers
Kane.«
Wieder einmal trafen sich ihre Blicke. Sie meinte es ernst. Er konnte ihr die Entschlossenheit ansehen. Wenn eine Trennung von ihr erforderlich war, um das Baby vor Whitney zu bewahren, war sie auch zu diesem Opfer bereit.
Er schüttelte den Kopf. »Wir bleiben zusammen und stehen es gemeinsam durch. Wenn ich recht verstehe, wie Whitney seine Paare anlegt und wen er als Partner für die Frauen in Betracht zieht, dann müssten wir einander in einer Gefechtssituation blendend ergänzen. Deine und meine Fähigkeiten sollten aufeinander abgestimmt sein und uns nahezu unbesiegbar machen.«
»Aber er hat dich nicht für mich ausgesucht.« Rose schlug die Augen nieder. Röte stahl sich in ihre Wangen. »Ich habe dich ausgesucht.«
»Glaubst du, er hätte wirklich Rücksicht auf deine Wahl genommen, Rose?«, sagte er mit sanfter Stimme. »Ich bin ihm nur deshalb vorübergehend zugeteilt worden, weil er mich ausdrücklich angefordert hat. Ich wurde bis zu meinem Eintreffen in dem Glauben gelassen, die Einrichtung würde von außen bedroht. Er hat mich dir in Aussicht gestellt, weil wir zusammenpassen. Du hast auf den Köder angebissen. Wenn meine Gaben nicht mit deinen Gaben kompatibel wären, hätte er diese Konstellation niemals zugelassen. Bei ihm dreht sich letzten Endes alles nur darum, wie wir als Soldaten einsetzbar sind. Ein Paar sollte man allein auf feindlichem Territorium absetzen können, damit es dort seinen Auftrag erledigt und gleich wieder verschwindet. Unser Kind sollte den perfekten Soldaten abgeben. Wenn er nicht erwarten würde, dass es so kommt, hätte er mich dir niemals als Partner zugewiesen.« Er sah sie lange an. »Du hast allerdings die Wahl, meine Süße. Du brauchst nicht bei mir zu bleiben.«
Sie schluckte schwer. »Und du hast keine Wahl. Das ist meine Schuld.«
Er schüttelte den Kopf. »Du kennst mich einfach nicht, Schätzchen. Ich tue nie irgendetwas, was ich nicht tun will. Es war meine Entscheidung. Als mir das Programm erklärt wurde und Whitney mir berichtet hat, du wolltest mich haben, hätte ich die Teilnahme ablehnen können.« Wie konnte er ihr erklären, dass er sie ein Dutzend Mal gesehen und den Gedanken nicht ertragen hatte, dass ein anderer Mann sie zum Sex zwingen würde? »Ich habe lange Zeit darüber nachgedacht, ehe ich eingewilligt habe. Er hat mir erklärt, ich würde dich immer körperlich begehren. Ich bin nicht blind in das Programm hineingeschlittert.«
Sie sah ihn stirnrunzelnd an. »Du wusstest, was es für dich bedeuten würde? Dass du mich für den Rest deines Lebens immer begehren würdest? Und du hast es trotzdem getan?«
»Ja. Und jetzt hör auf, dich schuldig zu fühlen. Ich hatte eine Wahl; du hattest keine. Aber jetzt hast du sie, Rose.« Es musste gesagt werden, auch wenn es noch so schmerzhaft für ihn war, sie daran zu erinnern.
Sie rieb mit ihren Fingern nervös den Saum der Zudecke. »Nein, nicht wirklich. Nicht mehr. Nachdem du mich in jener Nacht verlassen hattest, habe ich Whitney gebeten, dasselbe mit mir zu tun, was er mit dir getan hat, und mich dauerhaft zu deiner Partnerin zu machen.«
Wut flammte in ihm auf. »Du hast … was getan?« Er warf einen Blick auf das Baby und senkte die Stimme. »Verdammt noch mal, Rose, sag, dass es nicht wahr ist.«
Sie sah ihn mit hochgerecktem Kinn an. »Ich hatte nicht vor, dich zur Hölle auf Erden zu verdammen und nicht mit dir durch die Hölle zu gehen.«
Er musterte ihren trotzigen Gesichtsausdruck, während er innerlich schmolz. Rose hatte ihn zum Vater ihres Kindes erwählt und sich geweigert, ihn leer ausgehen zu lassen. Sie hatte darauf bestanden, sein Los zu teilen. Dazu gehörte Mut. Sie hatte den Mut gehabt, sich selbst zu einem Leben mit einem Mann zu verurteilen, den sie kaum kannte. »Du bist wahnsinnig, meine Süße, aber ich kann nicht anders, als dich dafür zu bewundern.«
Er wandte sich kurz ab, um seinen Gesichtsausdruck vor ihr zu verbergen, ehe er sich abrupt wieder umdrehte, ihr Gesicht in seine Hände nahm und sie ausgiebig küsste. Ebenso abrupt ließ er sie wieder los und nahm Haltung an. »Ich habe einiges zu erledigen. Du schläfst, solange du die Möglichkeit dazu hast.«
Er schloss die Schlafzimmertür hinter sich und fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben im Einklang mit sich selbst.
7.
Rose hatte geglaubt, sie hätte ihn zur Hölle auf Erden verdammt, und dann hatte sie sich willentlich darauf eingelassen, mit ihm durch die Hölle zu gehen. Kane sann
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