Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan

Vom Netzwerk:

Mund verzog sich zu einem Lächeln, und seine Augen schlossen sich.
    Kane nahm vor dem Bildschirm Platz und legte seine Hand auf den Joystick. Der leichtere, wesentlich wendigere Pick-up tauchte auf dem Bildschirm auf. Ein Mann lag mit einem Maschinengewehr auf der Ladefläche. Ein anderer war mit einem Raketenwerfer auf das Dach geschnallt. Ein dritter Mann beugte sich auf der Beifahrerseite aus dem Fenster und schien eine Granate in der Hand zu halten. Der Fahrer kämpfte mit dem Steuer, während die Reifen über das unebene Gelände holperten; auf seinem Gesicht drückte sich große Entschlossenheit aus.
    »Das ist ein cooles System«, sagte Kane. »Unter den Waffen ist eine besonders reizvolle, die selbst auf große Entfernungen einigen Schaden anrichten kann.« Er konnte jemanden treffen, der gut eineinhalb Meilen entfernt war.
    »Du hörst dich an wie ein Kind in einem Süßwarenladen. Erschieße sie endlich. Sonst fährst du, und ich werde diejenige sein, die ihren Spaß hat«, drohte sie ihm an.
    »Du blutrünstiges kleines Luder«, murmelte er. »Ich bin doch schon dabei.«
    Das M2, das Nato-Patronen vom Kaliber.50 verschoss, die ein Fahrzeug zerfetzen konnten, erschien ihm ideal. »Halte den Wagen möglichst ruhig. Ich habe wirklich keine Lust, viel Munition auf diese Schwachköpfe zu vergeuden. Sehen die unsere Waffen etwa nicht?« Noch während er die Frage stellte, gab er drei Schüsse kurz hintereinander ab und traf das Dach und die Ladefläche und zerschoss die Windschutzscheibe.
    Die Explosion des Pick-ups war spektakulär. Kane grinste Rose an. »So macht man das, Süße.«
    Sie lachte und schüttelte den Kopf. »Mein Mann ist übergeschnappt.«
    Ihm wurde warm ums Herz. Es gefiel ihm, ihr Mann zu sein. Er grinste sie an und salutierte knapp.
    Der Humvee näherte sich dem Eingang der Schlucht. Es gab nur einen echten Weg nach unten, einen schmalen, abschüssigen Pfad, der über Geröll und Gestrüpp auf den Grund der Schlucht führte. Damit würde der Humvee keine Probleme haben, und dort würden Whitneys Männer sie erwarten, falls sie da waren.
    »Du weißt ja sicher, dass du nicht dort runterfahren kannst«, warnte Kane Rose. »Sie werden Minen gelegt haben.«
    »Große Geister denken gleich«, sagte sie, ohne von ihrem Kurs abzuweichen.
    Kane suchte die Wände der Schlucht nach Anzeichen von Aktivität ab. Seine Instinkte sagten ihm, dass sie sich geradewegs in eine Falle begaben. Zweimal sah er in Roses grimmiges Gesicht, sagte jedoch nichts.
    »Halte dich bereit«, ordnete sie an. »Wir müssen uns für eine Richtung entscheiden. Rechts oder links?«
    Beide beantworteten die Frage gleichzeitig: »Rechts.«
    Sie sahen einander in die Augen. »Links.«
    Zwei Sekunden später, im letzten Moment, ehe sie den Hang in die Schlucht hinuntergefahren wären, bog sie scharf nach links ab und fuhr an der Schlucht entlang. »Wenn wir beide dieselbe Antwort geben, könnte Whitney gewusst haben, wofür wir uns entscheiden.«
    »Oder er hat vermutet, wir täten genau das, was wir gerade getan haben«, entgegnete er lachend. »Dieses Spiel könnten wir die ganze Nacht spielen.«
    »Jetzt schieß schon«, befahl sie.
    Kane wurde sofort aktiv, denn ihre Absicht war ihm klar, aber sein Mund wurde trocken. Er konnte die Möglichkeiten einschätzen, die das Fahrzeug bot, hatte aber kein klares Bild vom Können der Fahrerin. Ihr Plan war es, dass er einen Pfad für sie freischoss, den sie dann einschlug. Der Humvee war durch die fest montierte Waffenstation auf dem Dach topplastig. Er wollte nicht, dass sich das ganze verdammte Ding überschlug. Dennoch gab er etliche Schüsse ab, um ihnen die Felsbrocken und Bäume aus dem Weg zu räumen und einen sehr holprigen Pfad für sie freizusprengen.
    Rose versuchte nicht, geradewegs auf den Grund der Schlucht zu gelangen. Stattdessen steuerte sie das Fahrzeug diagonal den Hang hinunter. Sowie Kane begriff, was sie wollte, konnte er ihr den Weg viel leichter freischießen.
    Drei Fahrzeuge des Kartells folgten dem Humvee. Einer der Pick-ups wählte den leichten Weg und fuhr mitten in das Minenfeld hinein, das Whitneys Männer für sie vorbereitet hatten. Die Sprengladung war nicht dazu gedacht zu zerstören, doch sie schlug den ungeschützten Unterboden des Pick-ups heraus. Der Pick-up flog in die Luft und landete auf der Seite. Ein Mann wurde von der Ladefläche geschleudert, traf fest auf und rührte sich nicht mehr. Der, der auf das Dach geschnallt war, hing mit dem