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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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vor ihnen sprengte, im Visier hatte. Er gab drei Schüsse ab und schwang die Waffe wieder herum, um ihre Flanke zu schützen, als einer der leichteren Jeeps des Kartells hinter ihnen auftauchte.
    Er zögerte. Der Jeep zog den Beschuss von Whitneys Männern auf sich. Ein zweites Fahrzeug, ein roter Jeep, ergriff jetzt die Flucht und fuhr den steilen Hang wieder hinauf. Einen Moment lang sah es so aus, als könnte der rote Jeep es schaffen; er gab Vollgas, doch dann wurde der Motor abgewürgt, und er kam zum Stehen. Der Beifahrer sprang heraus, entfernte sich mit einem Hechtsprung möglichst weit von dem Jeep und huschte schleunigst in Deckung, wobei er sein Gewehr immer noch umklammert hielt. Der Jeep drehte sich in Zeitlupe, überschlug sich mehrfach, gewann an Schwung und legte Tempo zu. Auf halber Höhe des Hangs lag der Fahrer tot und mit zerschmetterten Gliedmaßen über einen Steinhaufen gestreckt. Der Jeep traf auf einen vorstehenden Felsbrocken und wurde in die Luft gewirbelt.
    Einer von Whitneys Männern traf ihn mit einer Rakete mitten in der Luft und verwandelte das Fahrzeug in einen orangeroten Feuerball. Ein Schauer von Metall und Schrapnell ging herunter. Hinter ihnen kam der Jeep des Kartells zentimeterweise näher; einer der Männer hatte sich halb aufgerichtet und klammerte sich an den Überrollbügel, als spielte er mit dem Gedanken, auf das Dach des Humvee zu springen.
    »Der Kerl ist schlichtweg psychotisch«, sagte Kane laut.
    »Bist du schon auf die Idee gekommen, die beiden zu erschießen?«, erkundigte sich Rose.
    »Nein, er gibt uns tatsächlich ein bisschen Deckung.«
    Kanes Magen sackte herab und verhärtete sich plötzlich. Die Haare auf seinen Armen stellten sich auf. »Bring uns hier raus, Rose.«
    »Genau das versuche ich zu tun, falls du es noch nicht gemerkt haben solltest.« Sie sah ihn finster an.
    »Nein, ich meine aus diesem Bachbett.«
    »Und wie soll ich das anstellen? Wir haben hier nicht gerade viele Wahlmöglichkeiten, Kane.«
    Er ignorierte die Schärfe in ihrer Stimme. Jetzt prickelten die Haare in seinem Nacken, und obwohl er es Rose nicht erklären konnte, wusste Kane, dass sein Warnsystem im Moment lautstark schrillte.
    »Verdammt nochmal, tu es, Rose. Mir ist egal, wie. Hol uns hier raus.«
    Er sah sich ununterbrochen nach allen Seiten um und hielt nach der Gefahr Ausschau. Alles in seinem Inneren drängte ihn, sich Rose und Sebastian zu schnappen und aus dem Humvee zu springen.
    »Jetzt sofort, verdammt nochmal!«
    Etwas war direkt vor ihnen, dort, wo das Bachbett einen langen, weiten Bogen beschrieb. Er kniff die Augen angestrengt zusammen, um etwas zu erkennen, und er stand schon fast und streckte eine Hand instinktiv aus, um sein Kind zu beschützen, und dann war das Gefühl von Dringlichkeit so stark, dass er seinem Kind in dem improvisierten Kindersitz mit seinem eigenen Körper Deckung gab.
    Der Humvee schlingerte abrupt. Rose kämpfte mit dem Lenkrad und fuhr einen kaum zu bewältigenden Felshang hinauf. Kane drehte sich schleunigst um und blickte hinter sich, während er Sebastian immer noch Deckung gab. Da er ihnen nicht folgen konnte, fuhr der Jeep des Kartells wenige Meter weiter und verschwand so plötzlich, als hätte es ihn nie gegeben. Er fiel in einen großen Krater, einen Karsttrichter von gut dreißig Metern Tiefe.
    Rose fluchte tonlos, als der Humvee von einer Seite auf die andere wankte, während er sich abmühte, den Anstieg trotz des dichten Unterholzes zu bewältigen.
    »Wir schaffen den Steilhang nicht«, sagte sie. »Ich werde es ganz langsam und leicht diagonal versuchen, aber wenn sie anfangen, auf uns zu schießen … « Sie ließ ihren Satz abrupt abreißen, als der Hügel über ihnen gesprengt wurde und Steine und Erde auf sie herabregneten. »Genau das hatte ich befürchtet. Wir können nicht in dieses Bachbett zurück, Kane. Sie werden uns in die Zange nehmen.«
    Kane hatte sich schon wieder hingesetzt, und seine Hand lag auf dem Joystick. Sie würden sich ihren Weg freischießen müssen. »Fahr weiter, selbst wenn du am Ufer entlangfährst. Aber bleib in Bewegung.«
    Sie tat, was er gesagt hatte. »Wir sind schrecklich nah an diesem Karsttrichter, Kane, und wir wiegen teuflisch viel.«
    »Ich weiß, Liebling.« Er rückte den Granatwerfer, der über ihnen Verheerungen anrichtete, in die Mitte des Bildschirms. »Wenn ich ›los‹ sage, bewegst du dich einen oder zwei Meter nach oben und hältst dich parallel zum Bachbett.«
    Er beschoss

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