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Im Bann des Maya-Kalenders

Im Bann des Maya-Kalenders

Titel: Im Bann des Maya-Kalenders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugo Stamm
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jüdischen Klienten bei Rückführungen in frühere Leben gemacht hätten. Viele Opfer der Schoah seien früher selbst einmal Judenmörder gewesen, schrieb Hardo.
    Die meisten neuheidnischen Gruppen kennen ein apokalyptisches Heilskonzept. Wie viele Esoteriker verkünden auch die Neuen Heiden Endzeitszenarien, die von Naturkatastrophen, Polsprüngen, wirtschaftlichen und politischen Krisen und sozialen Unruhen begleitet werden. Auch die angebliche Weltverschwörung der Juden, Freimaurer, Logen und Bilderberger gehören zu diesen Endzeitvorstellungen. Wie die New-Age-Anhänger verkünden auch sie ein neues Zeitalter oder eine Zeitenwende, die mit apokalyptischen Szenarien verbunden sind. Diese überlebten nur die Eingeweihten, die sich spirituell auf die Katastrophen einstellten.
    Die unheimlichen Geister der Armanen
    Eine Führungsrolle im neuheidnischen Milieu übernahm der Armanen-Orden, der 1976 von Adolf Schleipfer (geb. 1947) und seiner ehemaligen Ehefrau Sigrun Hammerbacher, die sich nach der Trennung Sigrun Freifrau von Schlichting nannte, gegründet wurde. Der Chef der Armanen biederte sich mit einer Mischung aus mystischen und politischen Postulaten bei den Esoterikern an. »Religion«, so Adolf Schleipfer, »kann man sich nicht aussuchen wie eine Parteimitgliedschaft«, sie sei rassenbedingt. Für Arier sei der germanische Glaube der einzige artgemäße. Die armanischen Ordensmitglieder glauben, inkarnierte germanische Priester zu sein. Schleipfer hatte 1969 die Guidovon-List-Gesellschaft gegründet und präsidiert, die auf den ariosophischen Ideologen gleichen Namens zurückgeht. Rainer Fromm bezeichnet den Armanen-Orden in seinem Buch Am rechten Rand als eine »rassistische neuheidnische Religionsgemeinschaft«.
    Der Armanen-Orden verfolgt das Ziel, die religiösen Wurzeln der germanischen Ahnen freizulegen. Die Anhänger sind überzeugt, dass die sozialpolitischen Umwälzungen und der Zerfall religiöser Systeme das Ende der Aufklärung signalisieren. Ihrer Ansicht nach hat das Christentum nicht nur die keltischen und germanischen Traditionen zerstört, sondern auch die innere Verbundenheit mit der Natur und den Einklang mit dem Kosmos. Die heilstheoretischen Ideen der Armanen beruhen auf den theosophischen Prinzipien, ergänzt durch mystische Vorstellungen von List und Lanz. Die wahnhaften Ideen der beiden Okkultisten haben also das Dritte Reich überlebt.
    Für die Armanen hat es die Gaskammern nicht gegeben, Auschwitz ist für sie eine historische Lüge, um die Märtyrerrolle der Juden als taktisches Kalkül zu nutzen. Für die Katastrophen der jüngeren Geschichte machen die Ordensleute die Freimaurer und den Geldadel verantwortlich. Diese würden mit Großtechnologie
die Natur zerstören. Humanitäre Ideen sind ihnen ein Gräuel, in der UNO sehen sie ein gefährliches Werkzeug der Weltverschwörer.
    Der armanische Orden beschwört ebenfalls in mystischer Verklärung den germanischen Urmenschen. Das Heil ist seiner Ansicht nach auf dieser Erde zu finden, das Potenzial liege im Menschen verborgen. Wer zu den mystischen Wurzeln vorzustoßen vermag, soll Einblick in die universellen Weisheiten erhalten und sich geistig mit dem Kosmos verbinden können. Die Armanen glauben, sie könnten sich letztlich in die Hierarchie der Götter einreihen. Den Ordensleuten schwebt ein einfaches Leben im Einklang mit der Natur vor. Mystische Rituale in der Natur bei Vollmondnächten und Sonnenwenden sollen die verschütteten Urinstinkte wieder aktivieren.
    Die Verklärung und Propagierung der Armanen-Ideologie und der Arisophie geht verschiedenen Gruppen doch zu weit. Die Wicca-Vereinigung Rabenclan, die zu den gemäßigten Hexen-Gruppen gehört, distanziert sich von solchen Ideologien. Das »Gefasel von auserwählten Rassen und Völkern, von Geheimlehren von Eingeweihten, von ›Meistern‹ und Geistern und besseren Reinkarnationen müsse als das erkannt werden, was es ist: als ideologischer Nährboden für die Ariosophie«, erklärte ein Wicca-Vertreter.
    Goden, Gylfiliten und GGG
    Der Goden-Orden wurde 1957 von Franz Hermann Musfeldt gegründet. Er versteht sich als religiöse Erneuerungsgemeinschaft auf »artgemäßer Grundlage« und sieht sich insbesondere im Dienst der weißen Rasse. Der Glaube der Goden orientiert sich an den kosmischen Gesetzmäßigkeiten. Die Anhänger suchen ebenfalls die Einheit mit der Gottheit, da das Göttliche im Menschen angelegt sei. Der Name ihrer Zeitschrift »Kosmische
Wahrheit« ist

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