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Im Bann des Mondes

Im Bann des Mondes

Titel: Im Bann des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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…«
    »Nein.« Sie öffnete die Augen und sah, dass er sie voller Mitgefühl anblickte. Das tat fast genauso weh, wie es ihm zu erzählen. »Er hatte mich doch schon gehabt, oder?« Sie stieß ein bitteres Lachen aus. »Er hat mich nie wieder angefasst. Er nannte mich den schlimmsten Abschaum, den es gäbe. ›Der Schoß einer Hure ist Gift für das Schwert eines Mannes.‹«
    »So ein widerlicher Mistkerl!«, zischte Ian mit zusammengebissenen Zähnen.
    Sie verzog die Lippen. »Das war er. Aber eigentlich hat er nur ausgesprochen, was die Gesellschaft glaubt.«
    »Nein …«
    »Doch«, widersprach sie. »Eine echte Dame bewahrt ihre Jungfräulichkeit für ihren Ehemann. Sie zieht nicht los und geht mit dem Stalljungen ins Bett … oder dem Sohn des Schneiders.« Sie senkte die Lider. »Er mag mir Unrecht getan haben, aber für meine Schande war ich selbst verantwortlich.«
    Ian ließ seine Stirn gegen ihre sinken. »Himmel, dieser Mistkerl hat dich mit seinen kranken Vorstellungen infiziert.« Als sie den Mund öffnete, um ihm zu widersprechen, küsste er sie sanft. »Dieses dreckige Stück Abschaum hat dir wehgetan, weil er ein Feigling und ein verdammter Heuchler war.«
    Daisy schluckte krampfhaft. »Ich dachte, es wäre vorbei. Aber dann hast du meinen Rücken gesehen und …« Sie schloss die Augen. »Ich schäme mich so sehr. Weil ich zugelassen habe, dass er mir das antat. Weil ich ihm überhaupt Grund gegeben habe, es zu tun.«
    »Daisy, Kleines.«
    »Und nichts wird das ändern«, fuhr sie eilig fort. »Ich werde diese Male immer mit mir herumtragen. Diese hässlichen Striemen. Ihretwegen werde ich immer hässlich sein.«
    Da rührte er sich und strich das wallende Haar zur Seite, das ihren Rücken bedeckte.
    »Nein«, sagte sie und wand sich, um sich seinem Blick zu entziehen. »Nicht …«
    »Doch.« Seine Lippen fanden die Stellen und legten sich darauf. »Du bist die schönste Frau …« Er küsste einen der Striemen von Anfang bis Ende. »… die ich je gesehen habe.«
    »Lächerlich …«
    Er hob den Kopf, um sie mit seinem Blick zu durchbohren. »Jemals.«
    Eine warme Hand legte sich auf ihren Hintern und drückte ihn. »Ach, Daisy, Kleines, wenn du mich so ansiehst … auch wenn du mich wie jetzt wütend über deine Schulter hinweg ansiehst …« Er lächelte. »Heiterst du mich auf.«
    Sie klammerte sich an die weichen Laken. Sie konnte seine Freundlichkeit nicht annehmen. Sie wollte weglaufen, doch er würde es nicht zulassen. Sanfte Hände hielten sie mit festem Griff, als ein Regen aus Küssen auf ihre Sinne einstürmte. Er schob sich auf sie, wobei sein Körper ihr wie ein Anker Halt gab. So häufig hatte sie das Gefühl gehabt, sie könnte im dunkelsten Teil der Nacht einfach davontreiben und keine Seele würde es mitbekommen, wenn sie verschwand.
    »Ian.« Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals. Sie wollte noch so viel sagen, wusste aber nicht, wie sie die Worte aussprechen sollte … noch nie hatte sie sie zu jemandem gesagt.
    Er erforschte den Schwung ihres Rückgrats mit den Lippen, als könnte er so alte Verletzungen verschwinden lassen. »Um nichts auf der Welt würde ich eine dieser Narben missen wollen, wenn es die Frau, die du heute bist, verändern würde. Ich …«
    Sie wirbelte herum und brachte ihn mit einem Kuss zum Schweigen. Er erwiderte den Kuss … sanft, aber trotzdem leidenschaftlich, um seine Worte noch einmal zu unterstreichen. Ihre Kehle war ganz wund, als sie die Arme um seinen Hals schlang. »Sie werden wohl nie ganz vergehen, Ian.« Sie musterte sein Gesicht nach Spuren von Skepsis. »Diese alten Ängste. Wie sehr ich mich auch bemühen mag, das zu ändern, werden sich wohl doch hin und wieder diese früheren Abgründe vor mir auftun.«
    Zärtlich fuhr er mit den Fingern durch ihre Locken und verteilte sie um ihre Schultern. »Wir sind alle unvollkommene Geschöpfe, Liebes. Ich will keine Vollkommenheit. Ich will dich.«
    In der Geborgenheit seiner Arme spürte Daisy, wie das, was sie einst verloren hatte, zurückkehrte, sodass sie wieder ganz und unversehrt war. Am liebsten hätte sie vor Dankbarkeit geschluchzt. »Du dummer Kerl … lieb, aber dumm …« Doch er gehörte ihr, und deshalb küsste sie ihn und strich ihm dann eine Strähne seines Haars aus der Stirn. Sie musterte sein Gesicht, die kantigen Züge und geraden Flächen, aus denen sowohl Kraft als auch Verletzlichkeit sprachen. »Weißt du was … ich könnte mich in dich verlieben.«
    Ein verwirrter

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