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Im Bann des Mondes

Im Bann des Mondes

Titel: Im Bann des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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ziemlich genaue Vorstellung. Ein Lächeln verzog seine Lippen, das wahrscheinlich ziemlich wölfisch wirkte, wie er befürchtete. So sollte es aber auch sein, denn der Wolf hatte da eine ziemlich leckere Beute, die in seinem Bau wartete. Jetzt stand ein kleines Spielchen an.
    Die Tür schloss sich mit einem leisen Klicken, als Northrup in die Bibliothek zurückkehrte. Wenn es nach Daisy gegangen wäre, hätte es auch das laute Zukrachen einer Käfigtür sein können. Sie drückte die feuchten Hände gegen die Oberschenkel und versuchte, ihre unregelmäßigen Atemzüge unter Kontrolle zu bringen.
    In Northrups Augen war der Blick des Jägers getreten, und ihr Herz setzte einen Schlag lang schmerzhaft aus. Sie wusste, dass er meinte den Grund zu kennen, warum sie zurückgeblieben war, und das Schlimme daran war, dass sie ihm fast ein wenig beipflichten musste.
    »Ganz allein, meine Liebe, wie Sie es gewünscht haben.« Mit lässig entspanntem Gang kam er wieder zu ihr zurück. Der Gang eines Jägers. Jeder Fluchtversuch dürfte vergeblich sein.
    Sie nahm die Schultern zurück und sah ihm direkt in die Augen. Er merkte, dass sie sich wappnete, und ein zufriedenes Lächeln glitt über sein Gesicht. Sie beachtete es nicht. Genauso wenig wie das leise Flattern, das ihr Inneres in Unruhe versetzte. »Danke, dass ich bleiben durfte.«
    Er setzte sich neben sie aufs Sofa, und wieder hüllte sie sein frischer, wilder Duft ein. »Ich bin nie jemand gewesen, der einer schönen Frau etwas abgeschlagen hätte.« Er ließ den Blick langsam über sie gleiten, als würde er überlegen, womit er eine besonders köstliche Mahlzeit beginnen sollte. »Vor allem wenn sie so darauf erpicht ist, mit mir allein zu sein.«
    Er war sich so sicher, dass sie dahinschmelzen würde. Und aus irgendeinem Grund ließ dieses selbstzufriedene Funkeln in seinen Augen in ihr den Wunsch aufsteigen, ihm einen Dämpfer zu verpassen. Sie sollte mit ihm flirten. Flirten war etwas, womit sie sich gut auskannte. Doch jetzt wurde ihr allein bei dem Gedanken zu flirten schlecht. Trotzdem würde sie es tun, wenn sie ihn damit in die Falle locken könnte.
    »Hm. Ein Kompliment. Ich bin ganz aufgeregt.«
    Spitze Eckzähne blitzten im Feuerschein auf. »Sie sind wohl unempfänglich dafür, hm?«
    »Nur wenn die Schmeicheleien auswendig gelernt sind.«
    »Dann muss ich mich wohl mehr anstrengen.«
    »Oder aufgeben.«
    Auf Northrups Wangen bildeten sich Grübchen, und seine Zähne klickten zusammen, als sein Lächeln einen wölfischen Ausdruck annahm. »Ich gebe nie auf.«
    Er sagte es leichthin, doch in seinen Augen blitzte es gefährlich auf, was einen zur Vorsicht gemahnte, und Daisy fragte sich, wie es wohl wäre, wirklich die ganze Aufmerksamkeit des Mannes auf sich zu ziehen. Ihr lief ein Schauer über den Rücken. Es wäre wahrscheinlich mit dem Gefühl vergleichbar, gejagt zu werden, dachte sie.
    Sie zuckte die Achseln, damit er ihr Unbehagen nicht bemerkte. »Es gibt einen feinen Unterschied zwischen Hartnäckigkeit und jemandem irgendwann nur noch lästig zu sein, Mylord.«
    Er lachte leise, und das eben noch gefährliche Flackern verwandelte sich in echte Erheiterung. »Warum habe ich nur den Verdacht, dass Sie diese schmale Grenze mehr als nur ein paar Mal überschritten haben, meine Liebe?«
    Daisy wusste nicht, ob sie nun lachen oder schockiert sein sollte. »Vielleicht stellen Sie ja fest, dass der heutige Abend mit dazu gehört.«
    »Ach ja? Jetzt werde ich ganz aufgeregt.«
    Er machte es ihr zu leicht. Enttäuschung stieg in ihr auf, weil sie gedacht hatte, es würde schwieriger sein, ihn zu verlocken. Doch dann glitt sein Blick so schwer wie eine Liebkosung über sie, und sie merkte, dass ihr Busen sich gegen den engen Stoff des schlecht sitzenden Kleides drückte.
    »Das Kleid ist ein Trauerspiel an Ihnen«, meinte er leise knurrend, und die Härchen auf ihren Armen stellten sich auf.
    »Das tut mir leid«, gelang es ihr trotz der heißen Röte hervorzustoßen, die ihr in die Wangen gestiegen war und sie seltsam atemlos machte. »Darüber müssen Sie sich bei dem Mann beschweren, der es mir zur Verfügung gestellt hat.«
    Er lachte kurz auf, ohne jedoch den Blick von ihrem Körper zu nehmen. »Er ist ein Dummkopf. Er spielt mit dem Gedanken, es auszuziehen, damit der Anblick ihn nicht länger beleidigt.«
    Hitze breitete sich auf ihrer Haut aus und zog sich zwischen ihren Beinen zusammen. Angesichts der schockierenden Schnelligkeit, mit der dies

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