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Im Bann des Mondes

Im Bann des Mondes

Titel: Im Bann des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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als wollte er sichergehen, dass dieser seinen Schimpftiraden auch folgte. »Ich hab es nicht nötig, der Polizei zu helfen … oder Ihnen. Ich habe Besseres zu tun.«
    »Absolut«, erwiderte Ian. »Ich will Sie nicht länger belästigen. Ich bin mir sicher, dass Lord und Lady Sowieso glücklich sein würden, Sie für Ihre Dienste zu bezahlen.«
    Poole brummte missbilligend. Das sollte er auch. Die Polizei benötigte seine Dienste nicht. Es gab andere Chirurgen, die nur zu glücklich wären, behilflich zu sein. Aber wie die meisten Genies ließ Poole keine Konkurrenz zu und verteidigte deshalb auch seine Position als inoffizieller Pathologe der Polizei mit Zähnen und Klauen, damit nicht irgendein Scharlatan daherkam und sie ihm streitig machte. Es war eine wenig bekannte Spezialisierung, die nicht die gebührende Anerkennung bekam. Eine Tatsache, die Poole unendlich wurmte.
    »Dann lassen Sie uns das jetzt endlich hinter uns bringen«, brummte Poole.
    »Nicht so schnell«, sagte plötzlich eine tiefe Stimme hinter ihnen.
    Ian fluchte innerlich, als Benjamin Archer auf sie zukam. In seinen grauen Augen waren sowohl Erheiterung als auch Kritik zu erkennen.
Dieser neugierige Kerl.
    »Wollest du etwa ohne mich Spaß haben, Northrup?« Ein spöttisches Lächeln lag auf seinem Gesicht.
    »Da Spaß und du eigentlich immer in völligem Widerspruch zueinander stehen«, erwiderte Ian, »lautet die Antwort ja. Ja, das wollte ich.« Mit ärgerlicher Miene drehte er sich zu Poole um, der sich wacker bemühte, so klein und unauffällig wie möglich zu erscheinen. »Sie haben mich an Archer verpfiffen, nicht wahr?«
    Poole plusterte sich auf. »Zufälligerweise schulde ich ihm auch ein oder zwei Gefallen.«
    Ian schnaubte, als Archer neben ihn trat. »Was bedeutet«, erklärte Archer, »dass er es mich sofort wissen ließ, als du dich mit ihm in Verbindung gesetzt hast, um die Opfer dieses Angriffs zu sehen.«
    Ian knirschte mit den Zähnen. Verdammt, das war etwas, was nur den Klan der Lykaner etwas anging. Allerdings hatte Ian herausgefunden, dass nicht ein einziger der Oberen des Klans aus seinem Loch gekrochen war, nachdem er seinen Mann Talent losgeschickt hatte, um Nachforschungen anzustellen. Warum war keiner tätig geworden? Ian fürchtete, dass er die Antwort kannte, und sie gefiel ihm kein bisschen. Deshalb befand er sich jetzt hier. Obwohl es der letzte Ort war, wo er sein wollte.
    Poole steckte seine Taschenuhr wieder ein. »Dann wollen wir es jetzt endlich hinter uns bringen.«
    Als ein Räuspern ertönte, fuhren alle drei Männer herum, und Poole stieß ein Fiepen aus. Der erstklassige Inspektor Winston Lane von der Londoner Polizei lehnte mit einer Pfeife in der Hand an der Ecke des Gebäudes.
    Graue Rauchschwaden wirbelten um seinen Kopf, sodass sein Gesicht zwar nicht deutlich zu erkennen war, das durchdringende Funkeln seiner Augen aber sehr wohl. »Anscheinend ist meine Einladung zu dieser kleinen Feier auf dem Postweg verloren gegangen.«
    Pooles ausgiebige, derbe Flüche beendeten das kurzzeitig eingetretene Schweigen. Ian konnte seinen Ausführungen nur zustimmen. Archer stellte schon eine ärgerliche Störung dar, aber zumindest wusste der Mann, womit sie es zu tun hatten. Inspektor Winston Lane tat dies nicht. Menschen durften niemals von der anderen Welt erfahren. Die Folgen wären katastrophal. Als Erstes würde eine Massenpanik einsetzen. Ian hatte die Hoffnung gehegt, bestimmte Hinweise vernichten zu können, ehe die Polizei dazukam. Er warf Archer einen Blick zu und dieser blinzelte.
Verstanden
. Zumindest in dieser Sache waren sie Partner.
    Lane nahm einen langen Zug, und der Pfeifenkopf leuchtete hellrot im grauen Licht des Morgens auf. Langsam stieß er den Rauch wieder aus. »Hallo, Schwager«, sagte er zu Archer. Abgesehen davon, dass Lane in dieser Sache in höchstem Maße störte, war er auch der Ehemann von Mirandas und Daisys ältester Schwester Poppy. Ob sich daraus noch mehr Schwierigkeiten ergeben würden, oder ob es vielleicht von Vorteil war, würde sich noch zeigen. »Ich hätte eigentlich damit rechnen müssen, Sie hier zu sehen, weil Sie ständig an den seltsamsten Orten auftauchen.« Lane wartete Archers Antwort nicht ab, sondern richtete seinen scharfen Blick auf Ian. »Lord Northrup, ich habe gehört, dass Sie meine Schwägerin Daisy nach dem Angriff in Ihre Obhut genommen haben. Dafür möchte ich mich bei Ihnen bedanken.«
    Ian deutete eine Verbeugung an. Lane war ein seltsamer

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