Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann des Mondes

Im Bann des Mondes

Titel: Im Bann des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
Vom Netzwerk:
dieselbe … hat sie …«
    Er nickte betrübt. Er wollte verdammt sein, wenn er Daisy erzählte, dass das arme Mädchen vergewaltigt worden war. Er schluckte seine Wut herunter und nannte ihr die mit dem Tode des Mädchens zusammenhängenden Fakten.
    »Gütiger Himmel.« Daisy schauderte. »Er muss gestoppt werden.«
    »Das wird er.« Ian streckte den Arm aus und legte seine Finger ganz leicht auf ihr Handgelenk. Zu jeder anderen Zeit hätte er vielleicht selbstgefällig zur Kenntnis genommen, wie ihr Puls plötzlich einen Sprung machte. Jetzt wollte er jedoch nur, dass sie ihre Hand nicht wieder wegzog. »Es gibt eine Verbindung zwischen den Frauen.« Sein Griff wurde ein bisschen fester. »Daisy, haben Sie Ihre Freundin Mrs Trent Ihr Parfüm benutzen lassen? Oder hatten Sie sich das Parfüm von Mrs Trent ausgeliehen?«
    Ihr Blick glitt über sein Gesicht. »Mein …« Ihr stockte kurz der Atem. »Warum fragen Sie?«
    »Alle drei – Sie und die beiden toten Frauen – hatten dasselbe Parfüm aufgelegt.« Er schloss die Augen. »Eine Mischung aus Teerose, Amber und Jasmin mit einem Hauch Sandelholz und Neroli.« Als er die Augen öffnete, sah er, dass ihr Mund leicht geöffnet war. »Ein liebliches, blumiges Parfüm. Doch Ihr natürlicher Duft besteht aus Sonnenschein und Sommergras, Vanille, Schwung und Ihnen natürlich. Ich muss gestehen, dass mir dieser Duft viel besser gefällt.«
    Leider vertrieb sein leichter Scherz nicht den Kummer aus ihren Augen. »Alex hat mein Parfüm bewundert«, erklärte Daisy mit rauer Stimme. »Ihre Feier … sie wollte … atemberaubend sein. Deshalb ließ ich sie …« Tränen stiegen ihr in die Augen.
    Sanft wischte er ihr eine Träne mit dem Daumen weg. »Es ist nicht Ihre Schuld.«
    »Nicht?« Sie holte bebend Luft und sah weg.
    »Nein. Denken Sie das niemals, hören Sie?«
    Ihr Blick war auf die anderen Gäste gerichtet, während sie nickte und dann erneut mit den Fingern auf den Tisch trommelte. »Mein Parfüm ist eine Eigenkreation, Northrup. Ich habe den Duft selbst zusammengestellt. Wie ist das Mädchen daran gekommen?«
    »Vielleicht war das nur ein Zufall. Vielleicht hatte das Mädchen sich selbst etwas zusammengemischt.« Es war eindeutig, dass sie ihm genauso wenig glaubte wie er sich selbst.
    Sie rümpfte die Nase. »Das wäre wirklich ein riesiger Zufall«, meinte sie und sah ihn dann wieder an. »Brauchen Sie meine Hilfe? Sind Sie aus diesem Grund zu mir gekommen?«
    So etwas wie Zärtlichkeit breitete sich in ihm aus, und er kämpfte wacker gegen das Lächeln an, das sich auf seine Lippen legen wollte. Sie mochte zwar bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit ihm diskutieren, aber sie wusste genau, was Zusammenarbeit war und welche Überlegungen angestellt werden mussten, ehe man in die Schlacht zog. In der Hinsicht war sie wie ein Wolf. Sie kämpfte mit dem Rudel. Diese Erkenntnis stellte seltsame Dinge mit ihm an. »Nein, deshalb nicht.«
    Als sie ihn finster anfunkelte, beugte er sich zu ihr hinüber. »Ich bin hier, weil Sie in Gefahr sind.« Sein Daumen strich über die zarte Haut ihrer Finger. Er wusste nicht, warum sich das Händchenhalten mit ihr so viel besser anfühlte, als mit jeder anderen Frau, aber so war es. »Aus welchem Grund auch immer zieht es den Wolf zu diesem Duft hin? Und glauben Sie mir – wenn ein Wolf erst einmal eine Witterung aufgenommen hat, dann lässt er nicht mehr davon ab.«
    Ihre Augen weiteten sich und schimmerten, als sie ihn forschend ansah, doch ihre Stimme blieb ruhig. »Wenn es mein Parfüm ist, das diese Bestie anzieht, dann wird sie ja wohl von mir ablassen, wenn ich es nicht mehr auflege.«
    »Sie kennen sich doch mit Düften aus«, erwiderte er. »Sie wissen, dass es so nicht funktioniert. Ich habe das Parfüm an jenem Abend sogar nachdem Sie gebadet hatten noch wahrgenommen. Sie mögen es vielleicht nicht mehr auflegen, Ihre Zofe kann Ihre ganze Kleidung reinigen, oder Sie kaufen sich neue Sachen … aber es wird eine Weile dauern, bis der Geruch völlig verschwunden ist oder auch nur eine so geringe Intensität erreicht, bei der ein Werwolf ihn nicht mehr wahrnimmt. Aber bis es so weit ist, könnte die Bestie Sie angreifen.«
    Genau das Gleiche hatte er auch Archer und Miranda nach der Autopsie gesagt. Es hatte den beiden überhaupt nicht gefallen.
    Ebenso wenig wie Daisy. Sie richtete sich auf und ging ein wenig auf Abstand. »Dann werde ich eben zu Miranda und Archer ziehen.«
    Wieder griff er nach ihrer Hand. »Sie

Weitere Kostenlose Bücher