Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
Vom Netzwerk:
nickten und rannten los.
    Ben war so sehr auf den Kampf konzentriert, dass er sie nicht bemerkte, bis es zu spät war. Marek tauchte links vor ihm auf, Alex rechts, und während beide ihm die Arme festhielten und ihn zurückzerrten, schnappte Max sich das Feuerschwert.
    »Nein!«, brüllte Ben. »Ihr verdammten –«
    Weiter kam er nicht. Philipp hatte erwartet, dass das Einhornungeheuer den Kampf abbrechen würde. Stattdessen holte es mit einer messerscharfen Klaue aus und fetzte sie Ben quer über den Leib.
    Marek und Alex taumelten zurück. Der schwarze Mann flog zur Seite wie eine Puppe. Er schlug auf dem Pflaster des Hofes auf, überschlug sich ein paarmal und blieb reglos liegen.
    Und Philipp begriff, dass er sich auf schreckliche Weise geirrt hatte. Dieses Monster war nicht Nachtfrost. War nie Nachtfrost gewesen. Es war ein Dämon aus den Nebelhöllen von Parva, und Ben hatte versucht, es dorthin zurückzutreiben, wo es hingehörte.
    Das Ungeheuer holte erneut aus.
    »Rennt weg!«, hörte er sich brüllen, und die »Devils« reagierten sofort. Max ließ das Feuerschwert fallen, und die drei schossen nach verschiedenen Seiten davon. Das Ungeheuer zögerte, drehte den augenlosen Körper hin und her, als könne es sich nicht entscheiden, wem es folgen sollte. Philipp rannte los, auf Ben zu, der regungslos auf dem Pflaster lag, und konnte nur beten, dass er nicht tot war. Er warf sich neben Ben auf die Knie. »Ben!«
    Ben war nicht tot, aber nahe dran. Seine Brust war blut ü berströmt, seine schwarze Haut grau. »Philipp«, wisperte er. »Wasser. Ruf die – Feuerwehr. Wir brauchen – Wasser.«
    »Wasser? Was meinst du damit?« Philipp warf einen hastigen Blick auf das Ungeheuer, aber es achtete nicht auf ihn, sondern wälzte sich unbeholfen hinter den drei »Devils« her, die vor ihm her rannten, herumsprangen und es auf jede nur denkbare Weise ablenkten.
    »Wasser – kann es – töten«, flüsterte Ben. »Deshalb habe ich – den Rauch –« Er brach ab.
    »Ben!«, schrie Philipp, aber Ben antwortete nicht.
    Philipp sprang auf. Wasser. Wasser! »Max!«, schrie er, und Max schlug einen Bogen um das Monster und rannte auf ihn zu. »Max, ruf die Feuerwehr! Wasser kann es töten!«
    »Klingt gut«, keuchte Max. »Was ist mit dem Kerl? Ist er tot?«
    »Nein, er –«
    Ein Schrei ließ sie beide herumfahren. Sie sahen gerade noch, wie Alex durch die Luft flog, beiseitegeschleudert wie eine Lumpenpuppe.
    »Renn weg, Marek!«, brüllte Philipp. Marek, der völlig geschockt stehen geblieben war, rannte los – keine Sekunde zu früh. Die Klaue des Monsters fuhr durch die Luft, wo er gerade noch gewesen war.
    »Haut ab«, sagte Philipp tonlos. »Alle beide. Tut mir leid, dass ich euch da reingezogen –«
    »Klappe, Berger«, sagte Max. »Werd jetzt bloß nicht sentimental, klar? Wir sind in fünf Minuten mit zehn Millionen Litern Wasser wieder hier!«
    Und er rannte los, tauchte in die schwarze Wolke und war weg. Marek folgte ihm. Philipp drehte sich zu dem Ungeheuer um, und es drehte sich zu ihm um. Da war noch i mmer eine Spur von Silber in der wirbelnden Masse, aber ganz gleich, was dieses Monster war, es musste aufgehalten werden.
    Philipp griff nach dem Feuerschwert, das lodernd auf dem Steinpflaster lag. Jetzt hatte er eine Rohrzange, die ihm nichts nützte, und ein Schwert, mit dem er nicht umgehen konnte. Ihm war speiübel vor Angst, und falls Max und Marek wirklich in ein paar Minuten mit der Feuerwehr zurückkamen, würde er längst tot sein.
    Er holte tief Luft, und das Ungeheuer antwortete mit einem abgrundtiefen, blubbernden Grollen.
    »Komm her, Mistvieh«, sagte er.
    Ganna? Tesca? Lyecenthe?
    Es hatte keinen Zweck. Melanie konnte sich nicht entscheiden. Jedes Mal, wenn sie dachte, jetzt ganz sicher zu sein, überfielen sie wieder die Zweifel.
    Philipp hatte recht, dachte sie. Es ist alles völlig hirnverbrannt. Wir hätten das alles besser besprechen sollen.
    Sie schaute sich um. Geister schwebten an ihr vorbei, seltsam verformte und fremdartige Gestalten, die Melanie wohl nur deshalb nicht angriffen, weil sie sie nicht richtig sehen konnten. In dieser Geisterwelt war sie selbst ein Gespenst, körperlos und unsichtbar.
    Ich muss zurück, dachte sie. Ihr graute vor den Schatten und dem Ungeheuer in Asariés Haus, aber Ben kam damit bestimmt zurecht. Er konnte zaubern, ebenso wie Darian und Asarié, er brauchte vor ein paar Schatten keine Angst zu haben.
    Sie musste zurück. Es war die richtige

Weitere Kostenlose Bücher