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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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nachdenken. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen, und jetzt mussten sie überlegen, was sie tun konnten. Viel war es wahrscheinlich nicht, aber sie mussten es versuchen.
    »Wir müssen hier raus«, sagte sie entschlossen. »Ihr könnt euch doch heilen, oder? Zumindest dachte ich das; Melanie hat mir erzählt, dass du deinen gebrochenen Fuß selbst geheilt hast, Darian. Also …«
    »Wir haben uns schon geheilt.« Lorin grinste schief. »Und d ich auch, falls du es nicht mitbekommen hast. Wir sind geradezu in großartiger Verfassung, wenn du es damit vergleichst, wie zerschlagen wir vorher waren.«
    »Oh. Na gut. Ich wollte sagen – danke! Und erzähl mir bloß nicht, wie wir vorher ausgesehen haben, ich will es gar nicht wissen!«
    »Keine Sorge.«
    »Seid ihr fertig?«, fragte Darian ungeduldig. Offenbar hatte er seine Schwäche überwunden. »Ich will hier raus, und zwar so schnell wie möglich. Wir müssen den Völkern sagen, dass der Spürer einen Dämon in sich trägt. Sie müssen auf uns hören!«
    »Du vergisst etwas«, sagte Sonja. »Melanie ist auch hier irgendwo, und wenn keiner von euch sie geheilt hat, geht es ihr vielleicht nicht gut. Und ohne sie gehe ich nicht!«
    Darian holte Luft, aber bevor er etwas sagen konnte, öffnete sich plötzlich ein Loch in der Decke, und eine schmale Strickleiter fiel herab.
    »Das Mädchen«, sagte eine schnarrende, böse Stimme durch das Loch. »Hoch mit dir!«
    »Und wenn sie nicht will?«, fragte Darian herausfordernd.
    »Sie will auf jeden Fall«, erwiderte die böse Stimme. »Wir haben ihre Freundin hier.«
    »Melanie!« Sonja rappelte sich auf. Wieder wurde ihr schwindlig, und wenn Lorin nicht schleunigst nach ihr gegriffen hätte, wäre sie hingefallen. »Wo ist sie? Wie geht es ihr?«
    »Komm hoch«, schnarrte die Stimme.
    »Aber sie ist verletzt«, rief Lorin. »Sie kann nicht klettern!«
    »Dann soll sie sich festhalten. Wir ziehen sie hoch.«
    »Ist gut«, sagte Sonja. »Ich komme schon. Lasst Melanie in Ruhe!«
    D ie Stimme antwortete nicht. Sonja setzte einen Fuß auf die Strickleiter. Eigentlich konnte sie gut klettern, aber jetzt gerade war sie so schwach, dass sie sich festklammern musste, um nicht wieder umzukippen. Offenbar sahen ihre Wärter das genauso, denn sie fingen an, sie samt der Strickleiter hochzuziehen. Lorin und Darian schauten ihr nach, als sie durch das Loch gezogen wurde, und sie konnte nur hoffen, dass sie sie lebendig wiedersah.
    Oben fand sie sich ebenfalls in einer Höhle, die aber mehrere Ausgänge hatte. Fünf braunpelzige Gnome standen um sie herum und betrachteten sie aus bösen gelben Augen. Von Melanie keine Spur.
    »Wo ist meine Freundin?«
    »Nicht hier«, schnarrte einer der Gnome. Aus irgendeinem Grund überraschte sie die Stimme – sie hatte eigentlich gedacht, diese Wesen könnten gar nicht sprechen. »Beweg dich!«
    »Aber wohin –« Der Gnom versetzte ihr einen harten Stoß, und sie stolperte zur Seite. »Au!«
    »Da lang.«
    Sie trieben und stießen sie in einen langen, gewundenen Erdgang, der sich nach vielen Abzweigungen in eine Höhle öffnete. Wie groß sie war, konnte Sonja nicht sagen, denn nur in der Mitte brannten drei Feuerschalen. Aber an der Art, wie sich die Stimmen der Gnome und das Echo der Schritte veränderten, merkte sie, dass es ein sehr großer Raum sein musste.
    Aber darauf achtete sie nicht. Sie sah nur den Mann, der zwischen den drei Feuerschalen stand und inmitten der ihn umgebenden Gnome riesengroß wirkte.
    »Ah«, sagte der Spürer. »Sonja. Komm nur her.«

S
pieglein, Spieglein …
    Ein Taxi setzte Philipp und »Sonja zwei«, wie er sie nannte, in der Bachstraße ab, nachdem sie »Melanie zwei« nach Hause gebracht hatten. Mittlerweile war die Straße gestreut, der Schnee weggetaut, und von dem nächtlichen Überfall war keine Spur mehr zu sehen. »Sonja zwei« schlüpfte aus dem Auto und wartete, während Philipp den Fahrer bezahlte. Dann gingen sie zum Haus.
    Philipp fühlte sich miserabel. Ihm war ein wenig schwindlig, sein Gehirn bestand aus Watte, und die tiefen Kratzer auf seiner Brust brannten trotz Bens kundiger Behandlung wie Feuer. Schlimmer aber war, dass er sich Sorgen um Sonja und Melanie machte. Warum hatte er sich nur auf dieses verrückte Abenteuer eingelassen? Irgendetwas war schrecklich schiefgelaufen, und er konnte noch nicht einmal sagen, was es war. Dieses verflixte Amulett schien es darauf abgesehen zu haben, Sonjas und sein Leben so kompliziert wie möglich zu

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