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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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war: ein schwarzes Einhorn mit silberner Mähne und silbernem Schweif. Offenbar zeigten sich die Wesen von Parva nur in Spiegeln in ihrer wahren Gestalt.
    Es gibt wohl kaum etwas Unheimlicheres, als in einen Spiegel zu blicken und nicht zu wissen, was man zu sehen bekommt.
    Aber der Wechselbalg war kein Monster. Zumindest sah das schlafende Wesen nicht wie ein Monster aus. Aber so, wie das graue Pferd nur in Form und Tierart eine vage Ähnlichkeit mit dem wirklichen Einhorn gehabt hatte, hatten »Sonja zwei« und der Wechselbalg nur gemein, dass sie aufrecht gehende Zweibeiner waren. Philipp hatte noch nie ein solches Wesen gesehen, aber er vermutete, dass es eine Art Kobold war. Es hatte eine große Nase und ein kleines Kinn, spitze Ohren und einen Schopf brauner oder schwarzer Haare. Bösartig sah es nicht aus, und Philipp stieß einen lautlosen erleichterten Seufzer aus, ohne sich selbst eingestehen zu wollen, dass er Angst gehabt hatte.
    Er wollte das Wesen noch eine Weile anschauen, aber da regte es sich und drehte sich auf die Seite, und Corinna zog hastig an Philipps Arm. Er ließ den Spiegel sinken, und sie zogen sich zurück und schlossen leise die Tür.
    Draußen im Flur schauten sie einander an.
    » Was machen wir bloß?«, wisperte Corinna. »Wir müssen die Polizei rufen! Hätte ich doch sofort in den Spiegel geschaut, als ihr nach Hause gekommen seid! Vielleicht ist es eine Entführung, und sie verlangen Lösegeld –«
    Philipp seufzte wieder, aber diesmal nicht erleichtert. »Nein, Connie. Ich weiß, es klingt komisch, aber es ist alles in Ordnung. Sonja ist …« »… nicht in Gefahr«, wollte er sagen, aber in Anbetracht der Umstände war das nicht besonders glaubhaft. »Sie kommt bald zurück, und dann ist dieses … Ding da auch wieder weg.«
    Aus aufgerissenen Augen starrte sie ihn an und vergaß zu flüstern. »Was? Woher –«
    »Pst!«
    Erschrocken dämpfte sie ihre Stimme. »Woher weißt du das? Philipp, was geht hier eigentlich vor?«
    Er überlegte. Eigentlich wollte er ihr nichts erzählen – schon zu viele hatten mitbekommen, dass sich in Sonjas Umfeld Merkwürdiges tat. Aber es war unerfreulich genug, die Eltern anzuschwindeln; bei seinen Geschwistern wollte er das nicht auch noch tun müssen. »Komm mit.«
    Sie folgte ihm in sein Zimmer. Er schloss sorgfältig die Tür, und sie setzten sich auf das Bett. Corinna fröstelte und zog die Decke bis ans Kinn. Einen Moment lang sah sie Sonja sehr ähnlich, obwohl sie älter, größer und kräftiger war und lange, blonde Haare hatte. »Sag schon«, forderte sie ihn auf. »Was ist da los?«
    »Du wirst denken, ich spinne«, sagte Philipp. »Ach, egal. Es fing an dem Tag an, als Sonja dieses komische graue Pferd fand.«
    Und er erzählte ihr die ganze unwahrscheinliche Geschichte und zeigte ihr das Wolfskopfamulett. Sie hörte zu und ihre Augen wurden immer größer. Ab und zu wollte s ie ihn unterbrechen, schwieg dann aber doch und wartete, bis er endlich sagte: »Und deshalb hat Asarié diese beiden Wechselbälger als Ersatz für Sonja und Melanie mit mir nach Hause geschickt, damit es nicht so auffällt.«
    Corinna schwieg eine Weile, während sie über all das nachdachte. Dann sagte sie: »Okay. Natürlich bist du erstens vollkommen verrückt geworden, großer Bruder. Und zweitens ist das komplett kriminell, was ihr da abzieht. Und drittens: Wie passt Paul in diese Geschichte?«
    »Paul?« Philipp runzelte die Stirn. »Wieso? Paul hat damit überhaupt nichts zu tun.«
    Wortlos starrte sie ihn an, und er fühlte sich plötzlich sehr unbehaglich. »Wie kommst du darauf, dass er beteiligt sein könnte?«
    »Weil ich vorhin mit dem Spiegel auch in sein Zimmer gegangen bin. Nur um sicherzugehen. Und Paul …« Sie brach ab.
    Philipp fühlte sich, als sei sein Magen zu Eis erstarrt. »Er sieht im Spiegel auch anders aus?«, fragte er heiser.
    Corinna nickte. »Und hier drin war ich auch. Deshalb habe ich ja so geheult – ich war so erleichtert, dass du im Spiegel noch so aussiehst wie du.«
    Philipp hörte nicht mehr zu. Er sprang aus dem Bett, schnappte sich den Spiegel und verschwand aus dem Zimmer.
    Als er zurückkam, ließ er sich wieder auf das Bett fallen und fluchte leise und wortreich vor sich hin.
    Corinna beobachtete ihn besorgt. »Das … das gehörte wohl nicht zum Plan?«
    »Jedenfalls nicht zu dem, den wir gestern besprochen haben«, gab er erbittert zurück. »War er heute tagsüber irgendwann mal alleine draußen?«
    » Na ja,

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