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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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wiederherstellen«, antwortete Veleria. »Aber darüber kann ich dir noch nichts sagen. Jetzt ist nur wichtig, dass wir es zurückbekommen.«
    »Ich bin ziemlich nutzlos, oder?«, fragte Sonja niedergeschlagen. »Ich meine, ich habe es mir einfach klauen lassen, und ich habe auch gar keine Alten Völker aufgeweckt, wie Ganna mir aufgetragen hatte –«
    »Nicht?«, fragte Veleria lächelnd zurück. »Und was ist mit den Mayakó? Dem Kleinen Volk? Den Tesca? Du hast mit ihnen gesprochen, und das ist schon viel. Und einige Völker, von denen du gar nichts weißt, haben dich bemerkt. Und vergiss bitte nicht die Trolle!«
    Sonja zögerte. Wenn man es so aufzählte, war es wirklich nicht so ganz wenig. Hatte sie tatsächlich schon etwas erreicht? Es war schön, sich daran festhalten zu können, und für einige Augenblicke fasste sie wieder Mut – aber dann dachte sie an die Aufgabe, die vor ihr lag, und ihr Mut brannte aus und erlosch wie ein Streichholz. »Aber ich habe Angst. Ich weiß nicht, ob ich das alles kann!«
    »Deshalb gebe ich dir ja die Möglichkeit, deinen Weg zu wählen. Möchtest du nach Hause zurückkehren, zu Melanie und deiner Familie, und alles vergessen, was du in Parva erlebt hast? Oder möchtest du weitergehen, den Kampf aufnehmen und dich dem stellen, was dich erwartet?«
    » Würde ich Melanie und Darian und Lorin wiedersehen? Und Elri? Und Beyash und Nalar und die Ponys? Und Ganna, Rion und all die anderen?«
    »Ich kann dir nichts versprechen«, sagte Veleria. »Ich kann dir nur die Tür öffnen.«
    »Und was ist mit dir? Werde ich dich wiedersehen?«
    Die alte Frau lächelte. »Ich werde hier sein, wenn du mich brauchst, Yeriye Sonja.«
    »Hier?« Sonja schaute sich um. »Ist das alles denn wirklich? Das Haus war doch ausgebrannt und kaputt, und –«
    »Dies ist der Ort, an dem ich sein möchte und sein werde«, sagte Veleria. »Er ist so wirklich wie jeder andere Ort in deinen oder meinen Träumen.«
    »Aber wie soll ich das Amulett finden? Sind die Quan wirklich in dieser Zerbrochenen Stadt? Wo ist diese Stadt?«
    »Du wirst alle Antworten finden, Sonja … aber nur, wenn du deine Entscheidung triffst. Was möchtest du also tun?«
    Sonja schaute Nachtfrost an. Ihr schwarzes Einhorn. Zum ersten Mal fragte sie sich, ob er vielleicht auch tot war. Dieser Sprung in die Schlucht … vielleicht war er gestorben. Und dann würde sie ihn nicht wiedersehen – egal, wofür sie sich entschied. Würde sie das ertragen können?
    Ja, dachte sie. Hier ist er zu Hause.
    Sie holte tief Luft. »Nicht zurück«, sagte sie. »Wenn es eine Möglichkeit gibt, doch noch irgendwas in Ordnung zu bringen, möchte ich – möchte ich es wenigstens versuchen.«
    Besonders heldenhaft klang das in ihren Ohren nicht. Aber Veleria lächelte, und Nachtfrost hob den Kopf und wieherte leise. Abschied oder Aufmunterung? Sie wusste es nicht. Veleria stand auf. Das blaue Licht wurde stärker und heller und hüllte sie beide ein. Sie trat auf Sonja zu u nd strich ihr übers Haar. »Danke«, sagte sie ruhig. »Ich werde das nicht vergessen. Und eins noch: Sag Darian, dass seine Eltern in Sicherheit sind. In der gläsernen Höhle wird er sie wiedersehen.«
    »Gläserne Höhle? Was ist –« Sie brachte den Satz nicht zu Ende. Das Licht wurde so hell, dass sie die Augen schließen musste. Veleria, Nachtfrost, das Häuschen, die Lichtung und der Wald verschwanden. Sonja spürte, wie sie fiel, mitten durch das Licht. Ganz kurz spürte sie noch die Berührung von weichem Fell an ihrer Wange, und dann wurde alles dunkel.
    »Sie wacht auf!«
    Das aufgeregte Flüstern kam von irgendwo rechts über ihr. Sie kannte die Stimme, brauchte aber eine Weile, um sie zuzuordnen. Ein Junge … aus Parva … also entweder Lorin oder Darian.
    Dieselbe Stimme wieder, und diesmal erkannte sie sie. »Sonja, kannst du mich hören? Geht es dir gut?«
    Lorin. Es war Lorin. Zumindest er hatte also überlebt. Sie war so erleichtert, dass sie fast angefangen hätte zu heulen. Versuchsweise öffnete sie erst ein Auge, dann das andere. Sie lag in einer dunklen Höhle auf hartem Boden, und Lorins Gesicht schwebte über ihr. Auf Wange und Stirn hatte er blutige Kratzer, aber sein vernarbtes Gesicht verzog sich zu einem Lächeln, als er sie ansah.
    »Wo bin ich?« Ihre Stimme gehorchte ihr nicht. Ihre Kehle war rau und schmerzte, kein Ton kam heraus. Sie versuchte es noch einmal und erschrak über ihr eigenes heiseres Krächzen.
    »In einer Höhle«, antwortete

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