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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Kopf. »Ich hab gedacht, ich wäre auserwählt, aber ich habe alles falsch gemacht. Und der Spürer hat gewonnen.«
    »Hat er das?«, fragte Veleria. »Sieh mich an, Sonja.«
    Widerstrebend hob Sonja den Kopf und schaute der alten Frau ins Gesicht.
    »Glaubst du wirklich, dass wir keine Hoffnung mehr haben? Nein, antworte nicht sofort. Denk erst nach.«
    Sonja überlegte. War sie wirklich so sicher, dass alles verloren war? Sie hatte gesehen, wie die Gnome ihre Freunde überrannt hatten. Sie hatte sich das Amulett von stinkenden Vogelwesen stehlen lassen, und sie war gescheitert, bevor sie auch nur einen einzigen Troll zu Gesicht bekommen hatte. Aber seit sie hier war, fühlte sie sich sicher und geborgen … und jetzt merkte sie, dass sie auch überhaupt nicht verzweifelt war, sondern voller Zuversicht. Sie wusste nicht, warum Aruna ausgerechnet sie auserwählt hatte, und vielleicht bedeutete das ja auch gar nichts mehr. Aber v ielleicht konnte sie doch noch irgendetwas tun … irgendetwas retten.
    Denn Nachtfrost war noch immer bei ihr. Sie war nicht allein.
    »Nein«, sagte sie erstaunt.
    Veleria lächelte. »Na siehst du.«
    »Aber ich verstehe das alles nicht. Diese Gnome … die haben uns doch wirklich überfallen, oder? Das hier ist nicht nur ein Traum?«
    »Was ist schon Traum oder Wirklichkeit in einer Welt, in der es Einhörner gibt?«, fragte Veleria lächelnd zurück. »Sie sind die reinste Form der Magie der Göttin. Glaubst du, dass du träumst?«
    »Wenn ja, ist es der komischste Traum, den ich je hatte.«
    »Und möchtest du aufwachen? Möchtest du, dass alles wieder so ist wie vorher? Möchtest du zu dem Tag zurückkehren, an dem der Traum begann?«
    Das war mehr als nur eine Frage: Es war ein Angebot, als ob Veleria eine Hand ausstreckte, in der ein kostbares Geschenk lag. Zurückkehren … zu dem Tag, an dem Sonja die Ponys vom Waldhof verloren hatte. Als sie Melanie gehabt hatte, ihre beste Freundin, und sich nichts Schlimmeres hatte vorstellen können als die Hänseleien in der Schule oder die Bedrohung durch ein paar Mofa fahrende Jungen. Wie ein Blick zurück in ein verlorenes Land, eine vergangene Zeit … wollte sie sie zurückhaben? Wollte sie Angst und Gefahr, Zauber und Schönheit dagegen eintauschen?
    »Würde ich alles vergessen?«, fragte sie leise. »Die Nomaden und die Tesca, und Darian, Elri und Lorin … und Nachtfrost?«
    »Ja«, antwortete Veleria. »Du kannst nicht gleichzeitig stehen bleiben und vorwärtsgehen.«
    S onja schaute Nachtfrost an. Er erwiderte den Blick aus seinen nachtschwarzen Augen; sanft und geduldig wie die eines Pferdes … und doch so viel mehr. Sie wusste: Wenn er jetzt zu ihr herübertrotten und seinen Kopf auf ihre Schulter legen würde, würde sie sofort den Traum wählen – mit allen Gefahren und Schrecken. Aber er blieb ruhig stehen und versuchte nicht, sie zu beeinflussen.
    Und es gab noch immer Hoffnung, auch wenn Sonja nicht sehen konnte, wo sie zu finden war.
    Sie entschloss sich, auf ihre innere Stimme zu hören. Und die verlangte zuallererst nach Antworten.
    »Was will der Spürer mit dem Amulett?«, fragte sie. »Warum ist er so sehr hinter ihm her?«
    »Er möchte es zerstören«, sagte Veleria ohne sichtbares Erstaunen über den Themenwechsel. »Das Amulett symbolisiert die Verbindung zwischen der Göttin und ihren Völkern. Wenn diese Verbindung unterbrochen wird, können die Dämonen aus dem Nebelmeer ungehindert ins Land eindringen.«
    »Aber er ist doch ein Mensch«, sagte Sonja verwirrt. »Warum will er den Dämonen helfen? Sie würden ihn doch auch umbringen, oder?«
    »Ist er wirklich ein Mensch?«, gab Veleria zurück. »Du bist eine Seelentauscherin. Du hast einen winzigen Blick in sein Herz getan, erinnerst du dich? War es menschlich, was du da gesehen hast?«
    Sonja erinnerte sich und fröstelte unwillkürlich. »Das war ekelhaft! Wie eine Schale voller kalter, glitschiger Würmer! Aber ich wusste nicht – das war sein Herz ?« So etwas Widerliches wollte sie sich nicht einmal vorstellen.
    »Seine Seele. Gundar von Keban ist schon lange kein Mensch mehr. Er gehörte zu den Ersten, die sich mit ei n em Dämon verbunden haben, und den trägt er jetzt in sich.«
    »Kann man ihn denn dann überhaupt besiegen? Oder den Dämon irgendwie vertreiben?«
    »Ich hoffe es«, sagte Veleria. »Das Amulett birgt eine Möglichkeit …«
    »Was kann es denn tun? Kann es den Spürer aufhalten? Oder die Dämonen?«
    »Es kann ein Gleichgewicht

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