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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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ihm unterwegs«, erwiderte Ben. »Danke, dass Sie hier eingesprungen sind.«
    »Schon gut«, brummte der Jockey. »Ich weiß ja, dass Sie hier sonst niemanden haben. Verdammt rücksichtslos von der Chefin, bei so viel Arbeit keine weiteren Leute einzustellen. Wann kommt sie zurück?«
    »Kann ich nicht sagen.«
    Karz schüttelte den Kopf. »Holen Sie sich Verstärkung, bis sie wieder da ist. Ich habe auch nicht immer Zeit.«
    Er drehte sich um und ging zu seinem Auto. Ben blickte ihm nach und wandte sich dann wortlos ab.
    Sie schauten nach den Pferden, die sicher und gut versorgt in ihren Boxen standen, hockten sich dann in Bens kleine Kammer über dem Stutenstall und hielten Kriegsrat. Ben s aß auf dem Stuhl und hatte das parvanische Buch neben sich auf den Tisch gelegt.
    »Langfristig gesehen, werde ich das Gut wohl verkaufen müssen«, sagte er. »Ihr habt Asarié gesehen und Nachtfrosts Urteil gehört: erst wenn die Zerbrochene Stadt wieder lebt, kann sie wieder ein Mensch werden. Und das kann noch ein paar Hundert oder auch Tausend Jahre dauern. So lange kann ich hier nicht den Stellvertreter spielen.«
    »Kannst du nicht eine der Alraunen so verwandeln, dass sie wie Asarié aussieht?«, fragte Philipp, der neben Melanie auf dem Bett saß und sich gegen die Wand lehnte.
    Ben schüttelte den Kopf. »So etwas kann ich nicht. Ihr habt ja gesehen, was meine Magie ist – ein paar optische Tricks, leichte Beeinflussung der Gedanken, mehr nicht. Und am liebsten möchte ich den gesamten magischen Kram in Asariés Haus zurück nach Parva schaffen, wo er hingehört. Wir haben uns hier schon viel zu sehr eingemischt.«
    »Aber was ist mit Sonja?«, platzte Melanie heraus. »Und – und Nachtfrost? Wir müssen ihnen doch helfen!«
    »Ja«, sagte Ben. »Die Frage ist nur, wie. Es hat keinen Sinn, blindlings hinterherzurennen und sie einfach zurückzuholen. Wir wissen ja nicht einmal, wo sie sind. Sie können überall in Parva gelandet sein. Und da der Zauber nichts ohne Grund tut, gibt es auch etwas, das sie erledigen müssen. Selbst wenn das hier alles für uns wie ein Haufen unglücklicher Zufälle aussieht – irgendetwas ist zu tun.«
    »Und was?«, sagte Melanie. »Die Alten Völker wecken? Das hat sie doch schon getan! Sie ist schon kreuz und quer durchs Land geritten und hat mit den merkwürdigsten V iechern geredet! Und sie kann überhaupt nichts tun, wenn Nachtfrost – wenn – wenn er …« Sie brachte es nicht über die Lippen.
    »Doch, selbst dann kann sie etwas tun. Sie ist die Seelentauscherin und hat eine Aufgabe, auch wenn Nachtfrost etwas zugestoßen ist – was ich wirklich, wirklich nicht hoffe.« Ben schaute das Buch an, seufzte und schüttelte den Kopf. »Ich wollte es selbst entschlüsseln, aber dafür haben wir nicht mehr genug Zeit. Ich glaube, es ist viel zu wichtig. Einer von euch beiden muss es zu Ganna bringen.«
    »Das mache ich.« Melanie wunderte sich selbst, dass sie so ruhig und entschlossen klang.
    »Kommt nicht infrage«, erwiderte Philipp sofort. »Das ist völlig verrückt! Ich lasse dich nicht einfach durch diese Geisterwelt gehen!«
    »Das musst du aber. Ich habe es schließlich schon einmal gemacht!«
    »Ja, aber da warst du nicht allein!« Das stimmte. Bei ihrer ersten Reise durch die Geisterwelt hatte Asarié sie begleitet, bei der zweiten Philipp selbst. Sie wusste, dass er sich ebenso gut daran erinnerte wie sie – an das Gefühl, körperlos und unwirklich an tausend Orten zugleich zu sein. Nein, ein besonders angenehmer Weg war das nicht. »Allein kann man da leicht verloren gehen. Und ich denke nicht daran, dich so einer Gefahr auszusetzen.«
    Für einen winzigen, völlig unvernünftigen Moment hielt Melanie den Atem an, und ihr Herz schlug einen Purzelbaum. »Und warum nicht?« Vielleicht … vielleicht lag ihm ja doch etwas an ihr!
    Aber Philipp war leider völlig unempfänglich für romantische Schwingungen. »Weil mich deine Eltern schlachten werden, wenn dir was passiert, darum.«
    D as war wie ein Schwall kaltes Wasser. Sie biss die Zähne zusammen und hoffte, dass er ihr nicht ansah, was sie gedacht – gehofft – gebangt hatte. »Mir passiert nichts. Irgendwer muss es tun, und weil die … weil die Nebelbrücke kaputt ist und ich sie sowieso nicht benutzen könnte, muss ich eben über den Geisterweg. Ich schaffe das schon.«
    Philipp schüttelte den Kopf. »Nein. Du bleibst hier. Ich gehe.«
    »Was?«, rief sie empört. »Wieso das denn? Sonja ist meine beste

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