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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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ihnen begangenen Verrat und ihre Ermordung, ihre Eifersucht auf die Lebenden und ihr tiefes Verlangen nach Wiedergutmachung des vor Generationen erlittenen Unrechts. Dennoch konnte er nichts Böses wahrnehmen, obwohl die Geister ihren Verlust mit solcher Intensität beklagten, dass sie in ihrer Trauer Vergeltung an jedem lebenden Wesen übten, das sich in ihren Wald vorwagte.
    Du bist ein Seelenrufer! , bedrängten die Stimmen ihn. Gib uns unsere Gerechtigkeit! Du darfst den Wald betreten, doch die anderen sind nicht willkommen.
    Meine Freunde und ich sind Gefangene , wiederholte Tris und hoffte, dass der Gedanke, der ihm gerade gekommen war, brauchbar war. Wir sind in die Hände von Sklavenjägern gefallen. Wir haben keine andere Wahl, als euern Wald zu betreten.
    Sklavenjäger … Sklavenjäger … Sklavenjäger. Das Wort wurde von den Stimmen aufgegriffen, und Tris konnte wachsende Wut fühlen. Gib uns die Sklavenjäger!
    Befreit uns von den Sklavenjägern, versprecht mir sichere Passage für die Gefangenen , verlangte Tris, und sobald wir den Wald erreichen, werde ich euch Frieden geben.
    Frieden … Die Stimmen dehnten das Wort zu einem langgezogenen Heulen. Wir können keinen Frieden finden.
    Gebt mir euer Versprechen, dass den Gefangenen nichts geschehen wird. Befreit uns, und ich werde euch helfen, hinüberzugehen , feilschte Tris.
    Frieden … klagten die Stimmen. Wir akzeptieren deinen Handel, Blutsverwandter Bava K’aas. Aber der Ort unserer Macht ist der Wald. Kommt zum Waldrand, und wir werden euch befreien.
    Gebt mir euer Versprechen , wiederholte Tris seine Forderung, euern Eid, dass den Gefangenen kein Leid geschieht!
    Wir wollen nur die Sklavenjäger , heulten die Stimmen. Befreie uns, und ihr dürft unbehelligt durch unseren Wald ziehen. Doch wenn du uns nicht zur Lady hinüberführen kannst, werden du und deine Freunde uns für alle Zeiten zugehören.
    Es war ein wahnsinniger Handel, sagte sich Tris, doch immer noch besser als das Schicksal, das sie bei Einbruch der Dunkelheit durch die Hand der Sklavenjäger zu gewärtigen hatten. Ich akzeptiere.
    Am Waldrand … wenn es dunkel wird … flüsterten die Stimmen, während sie sich zurückzogen. Ihr plötzliches Weggehen brachte ihn aus dem Gleichgewicht, wie einen Mann, der sich gegen einen heftigen Wind stemmt, der dann unvermittelt erstirbt. Seine Schilde, verstärkt gegen eine Macht, die nicht länger da war, loderten in seiner Magiersicht auf, als er versuchte, sie aufzulösen.
    »Du da, leg dich gefälligst ins Zeug!«, schnauzte ihn ein Sklavenjäger an und verpasste ihm einen klatschenden Peitschenhieb auf den Rücken. Ohnehin schon aus dem Gleichgewicht, zwang der Schlag Tris in die Knie, und er musste an sich halten, um nicht vor Schmerzen aufzuschreien.
    Mit einem besorgten Blick half Carroway ihm aufzustehen, und Tris übernahm wieder seinen Teil der Arbeit mit dem widerspenstigen Wagen.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, erkundigte Carroway sich flüsternd und mit einem misstrauischen Auge auf den finster dreinblickenden Sklavenjäger und seine Peitsche.
    »Nicht wirklich«, antwortete Tris durch zusammengebissene Zähne. Der Peitschenhieb brannte, und er konnte fühlen, wie sich Blut und Schweiß vermischten und ihm den Rücken hinunterliefen. »Aber ich denke, ich habe einen Plan.«
    »Den brauchen wir auch.«
    »Sag den anderen Bescheid: Sobald die Nacht hereinbricht, werde ich die Geister rufen.«
    »Das ist dein Plan?«, zischte Carroway. »Wir lassen uns von den Geistern statt von den Sklavenjägern töten?«
    »Wir haben eine … Vereinbarung. Glaube ich. Was ihr auch seht, was auch passiert, versteckt euch einfach. Überlasst mir den Umgang mit den Geistern.«
    »Nur zu gerne«, murmelte Carroway. »Trotzdem ist das nicht genau die Art von Plan, auf die ich gehofft hatte.«
    »Es ist der beste, den wir haben«, sagte Tris und hoffte inständig, dass er die Absichten der Geister korrekt interpretiert hatte.
    »Wenn das noch lange so weitergeht, dann war es überflüssig, dass Carina Jonmarc geheilt hat«, flüsterte Carroway. Tris folgte seinem Blick. Es war offensichtlich, dass Vahanian sich noch nicht vollständig von seinen Verletzungen erholt hatte. Schon zweimal war der Schmuggler gestolpert und hingefallen. Nur die Furcht der Sklavenjäger, er könnte Vayash Moru sein, ersparte ihm ihre Schläge. Und diese Furcht wurde in dem Maß schwächer, wie die Besorgnis der Sklavenjäger über das bevorstehende Betreten des Waldes

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