Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
Vom Netzwerk:
Carina funkelte ihn an, sagte aber nichts.
    »Das sieht nicht gut aus«, flüsterte Carroway hinter Tris. »Ich habe es nicht eilig, nach Shekerishet zurückzukommen.«
    »Ganz besonders nicht auf diese Weise«, pflichtete Tris ihm bei.
    Erst bei Einbruch der Dunkelheit machten sie halt. Nachdem das Lager aufgeschlagen war, traf ein Reiter ein und wurde direkt zu dem Zelt geleitet, wo Tarren und Vakkis ihre Geschäfte führten. Als die Essensfeuer mit Asche belegt wurden, hörte Tris hinter sich ein Rascheln und erhaschte aus dem Augenwinkel einen Blick auf Berry.
    »Ihr müsst es morgen Abend versuchen, wenn wir den Wald erreichen!«, raunte Berry ihnen eindringlich aus den Schatten zu.
    »Warum?«, flüsterte Vahanian zurück.
    »Ich habe Vakkis und Tarren gehört, wie sie mit dem Reiter gesprochen haben, der gerade angekommen ist. Es kam Bescheid von den Käufern. Sie werden nur für die gut aussehenden Frauen und die stärksten Männer bezahlen.« Sie machte eine Pause. »Und natürlich für dich und deinen Freund«, meinte sie mit einem Nicken in Tris’ Richtung.
    »Und?«
    »Das bedeutet, dass Tarren den Rest von euch töten wird, sobald wir morgen das Flachland hinter uns haben«, und obwohl Berry flüsterte, war die Angst in ihrer Stimme nicht zu überhören. »Bis dahin braucht er noch alle, um die Wagen durch die Sumpfgebiete zu bringen. Aber er wird keine Vorräte erübrigen wollen, um ›Fracht‹ durch den Wald zu schaffen, wenn er nicht dafür bezahlt wird.«
    Vahanian runzelte die Stirn. »Was ist mit der Heilerin?«, fragte er und warf einen Blick auf Carina.
    »Sieht nicht gut aus für sie«, zischte Berry eindringlich. »Tarren sagt, er kann sie nicht verkaufen, weil niemand einer gefangenen Heilerin ohne Geiseln traut – ich nehme an, weil sie sich nicht richtig anstrengen würde. Sie werden mit dem Töten beginnen, sobald wir den Wald erreichen«, wiederholte Berry. »Ich hoffe, ihr habt einen Plan.«
    »Klar haben wir einen Plan«, entgegnete Vahanian zuversichtlich. »Behalte uns einfach im Auge.«
    »Wir haben noch ein bisschen Zeit extra«, ergänzte Berry ihren Bericht mit einem selbstzufriedenen Kichern. »Ich habe ihnen vorhin ein paar wilde Pilze in den Eintopf getan. Ich glaube nicht, dass sie heute Nacht besonders gut schlafen werden«, und noch während sie das sagte, konnte Vahanian hören, wie sich ein Mann ein Stück weiter weg erbrach.
    »Berry!«, sagte er.
    »Was?«
    »Ich bin froh, dass du auf unserer Seite bist.«
    »Halt die Augen auf!«, ermahnte sie ihn und verschwand in der Dunkelheit.
    Vahanian sah zu Carina hinüber. Die Heilerin war ruhig und in sich gekehrt, als ob sie glaubte, Cam nach ihr rufen hören zu können, wenn sie nur lange genug still bliebe. »Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, um ein paar Gebete zu sprechen, Priesterin.«
    Carina blickte ihn an, ohne ihm in die Augen zu sehen. »Ich bin keine Priesterin«, murmelte sie. »Ich kann euch hier nicht helfen.«
    »Wäre vielleicht auch kein schlechter Zeitpunkt, über einen beruflichen Wechsel nachzudenken«, witzelte er. Doch Carina wandte den Blick ab, denn ihr stand der Sinn nicht nach Neckereien.
    »Erzähl mir von deinem Plan!«, forderte Tris ihn flüsternd auf.
    Vahanian blickte finster drein. »Wir kommen in den Wald und du machst dein Spukzeugs und lässt sie alle verschwinden.«
    »Das ist der Plan?«, fragte Tris skeptisch.
    »Hast du etwa einen besseren?«, wehrte sich Vahanian.
    »Wisst ihr«, meldete sich Carroway kaum hörbar zu Wort, »das könnte sogar funktionieren.«
    Tris drehte sich so weit zu dem Barden um, wie es seine Fesseln zuließen. »Wie stellst du dir das vor?«
    Carroway antwortete nicht sofort. »Ich bin nicht ganz sicher, wo wir uns befinden, aber ich weiß, dass der Wald sich stellenweise an Felswänden mit vielen Höhlen entlangzieht. Sie könnten es den Sklavenjägern unmöglich machen, uns zu verfolgen, sobald wir uns befreit haben.«
    »Äh, du hast da etwas Wichtiges zu erklären vergessen«, wandte Vahanian ein, »und zwar den ›Befreien‹-Teil.«
    »Wir bitten die Geister um Hilfe«, antwortete Carroway. »Sie werden auf Tris hören. Die Geister des Ruune Videya wurden von einem ungerechten König ermordet.« Carroway zuckte die Schulter. »Vielleicht haben sie Mitleid mit uns.«
    »Oder es könnte ebenso unser Tod wie der der Sklavenjäger sein, falls den Geistern nicht der Sinn danach steht zuzuhören, vorausgesetzt, ich kann überhaupt ihre Aufmerksamkeit wecken«,

Weitere Kostenlose Bücher