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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Muster aus parallelen und diese rechtwinklig schneidenden Linien gearbeitet war, in die ein zentraler Kreis eingebettet war. Tris ließ es in seine Tasche gleiten, als sie zu den Pferden rannten.
    »Achtung, da drüben!«, stieß Carina einen Warnruf aus. Carroway ging in Stellung und spannte den Bogen. Drei der grauen Bestien kamen drohend direkt hinter dem Brunnen zum Vorschein, die Köpfe witternd gehoben auf der Suche nach frischem Blut. Carroway stand reglos da und wartete, bis sie sich näher wagten, dann entzündete er einen Pfeil und ließ ihn von der Sehne schnellen. Er hatte gut gezielt, und der Schuss saß. Das Ding heulte auf und zerfleischte sich mit den eigenen Klauen die Brust, in die das Geschoss des Barden eingeschlagen war, während dunkler Lebenssaft aus seinem aufgerissenen Maul quoll. Dann kippte es tot vornüber.
    »Carina und Berry, haltet euch zwischen uns!«, rief Vahanian, während die Gruppe sich zurückzog. Die Pferde wieherten, in Angst versetzt vom Geruch der Bestien. Carroway putzte ein weiteres der Biester weg. Carina und Vahanian zündeten ihre Waffen an, denn noch drei Bestien waren aus den Trümmern der Häuser aufgetaucht und wankten auf sie zu. Die Vorderste streckte Tris mit einem Feuerball nieder, doch schon kamen zwei weitere aus dem Schatten ans Licht.
    »Wir können sie nicht mehr lange in Schach halten!«, rief Carroway.
    »Reitet los!«, befahl Tris. »Ich werde sie aufhalten, so lange ich kann, bringt ihr euch in Sicherheit!«
    Carina lenkte ihr Pferd herum und trieb das verängstigte Tier die Dorfstraße hinunter, und die anderen folgten ihr, während Tris zurückblieb und Feuerbälle warf.
    Hinter sich hörte er das panische Wiehern eines Pferdes und gleich darauf Berrys Aufschrei. »Berry!«, schrie Carina. Berrys Pferd bäumte sich auf und ging durch und ließ das Mädchen auf der Straße zurück.
    »Sie holen auf!«, brüllte Carroway und schoss zwei weitere Pfeile ab. Vahanian beugte sich tief über sein Pferd, gab ihm die Fersen und ritt auf Berry zu. Er packte das Mädchen mit der linken Hand beim Umhang und hievte sie hinter sich aufs Pferd, wo sie sich in Todesangst festklammerte.
    Ein heiseres Heulen zerriss die Dämmerung, als zwei weitere Bestien auftauchten und Carina den Weg versperrten. Während Tris Feuerbälle warf und Carroway Pfeil um Pfeil abschoss, begannen die Bestien sie einzukreisen.
    Carina schrie, als eine der Kreaturen sich auf ihr Pferd stürzte. Die Heilerin rammte ihr den lodernden Stab in die Brust, aber ihr Pferd stieg auf die Hinterhand und hätte sie fast abgeworfen. Mit einem Schlachtruf legte Vahanian die Lanze an und ritt in gestrecktem Galopp auf die Bestie zu; Berry zog den Kopf ein und hielt sich so angestrengt fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten.
    Vahanians Lanze erwischte das Biest, das Carina bedrängte, frontal. Die Spitze spießte die sich windende und kreischende Kreatur auf und hüllte sie in Flammen ein. Ein grauenhaft beißender Gestank verbreitete sich; Vahanian schüttelte das tote Ding ab, riss sein zu Tode verängstigtes Pferd so hart herum, dass es sich aufbäumte, und ließ seine Lanze auf die nächste Bestie herabsausen.
    »Das war mein letzter Pfeil!«, keuchte Carroway.
    »Ich werde euch eine Lücke verschaffen!«, rief Tris über den Lärm hinweg. »Haltet auf die Landstraße zu und schaut nicht zurück!«
    Mit diesen Worten vergrub er die Fersen in den Flanken seines Pferdes, duckte sich tief hinunter und raste auf das Zentrum des verfluchten Dorfs zu. Mit pochendem Herzen erkannte er, dass die Bestien auf sein plötzliches Manöver reagierten – entweder aus dem Instinkt des Raubtiers heraus oder bedingt durch Arontalas Fluch.
    »Jetzt!«, schrie er, als die Kreaturen – nahezu ein Dutzend davon – ihm nachsetzten. Dem Scharren der klauenbewehrten Füße hinter ihm nach zu urteilen hatte er ihre Geschwindigkeit gründlich unterschätzt. Seiner List mochten nur wenige Sekunden beschert sein, um Erfolg zu haben. Er hörte das Donnern von Hufschlägen und wusste, dass die anderen versuchten, die Landstraße zu erreichen. Als er vermeinte, den Atem der Monster schon im Nacken zu spüren, riss er unvermittelt sein Pferd herum.
    Tris öffnete sich selbst seiner Macht, und sein Geist formte das Bild schneller, als die Worte seine Lippen erreichten. Er beschwor einen Schutzschild über sich und sein panisches Reittier und rief einen Vorhang aus Feuer herbei, der dem Erdboden entstieg und ihn und die Bestien

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