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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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der Tür wegtrieb. Carroway packte ihn von hinten und zog ihn zu Boden und gab sich alle Mühe, ihm sein Schwert zu entwinden, während Tris mit seiner freien Hand wild um sich schlug, tränenblind und nach Luft schnappend. Soterius griff in die Rangelei ein, um Carroway zu helfen, Tris von der Tür fernzuhalten.
    Mit einem schnellen Schlag seiner Klinge beförderte er Tris’ Schwert außer Reichweite, machte einen Satz nach vorn und presste ihn zu Boden. »Ehe du Jared auch nur zu Gesicht bekommst, wird sein Magier dich wie einen Frosch aufspießen«, fuhr Soterius ihn an, ohne seinen Griff zu lockern. »Deiner Mutter oder Kait kannst du nicht mehr helfen. Aber du kannst immer noch Margolan retten, indem du von hier verschwindest und mit einer eigenen Armee zurückkommst.«
    »Und könnten wir das möglichst bald tun?«, zischte Carroway, der Soterius’ Posten an der Tür übernommen hatte. Schwer atmend schloss Tris die Augen und schickte sich in die Niederlage.
    »Die Hintertreppe runter«, antwortete Soterius, während er von Tris abließ und ihm sein Schwert wieder zuwarf. »Sie führt in den Dienstbotenbereich; wir werden zu den Ställen laufen. Los!«
    Sie liefen die enge Hintertreppe hinunter und stürmten mit gezogenen Waffen in die Küche und erschreckten die Küchenmädchen zu Tode, die kreischend aus dem Raum rannten. Draußen auf dem Gang hörte Tris schwere Stiefelschritte und gleich darauf das Klirren von Stahl. Die Türen zur Festhalle krachten auf, als drei Soldaten in der Uniform des Königs zwei Männern nachjagten, die um ihr Leben kämpften. Tris und die anderen pressten sich gegen die Seite des Kamins, denn der Kampf schnitt ihnen den einzigen Fluchtweg ab. Tris konnte kaum einen Blick auf die Kämpfer erhaschen, aber in einem der Angegriffenen erkannte er Harrtuck, einen kampferprobten Unteroffizier, ein untersetzter Mann mit gewölbter Brust, dunklem Vollbart und olivenfarbener Haut, der Bricen oft bewacht hatte.
    »Ich werde dieses Schloss nicht kampflos aufgeben!«, fluchte Harrtuck unter Ausweichen und Parieren. Sein Gefährte, eine andere Wache des Königs, stieß zu und traf. Tris und seine Freunde tauschten Blicke und erhoben ihre Waffen. Mit einem Schrei stürzten er und Soterius sich neben Harrtuck in den Kampf und trieben die überraschten Angreifer zurück.
    »Schön euch zu sehen«, schnaufte Harrtuck, während er versuchte, ihren momentanen Vorteil auszunutzen.
    »Pass auf!«, schrie Carroway, und Tris wirbelte mit stoßbereiter Klinge herum, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie einer der Gardisten verdutzt die Hände auf die Brust presste und zu Boden ging. Ein roter Fleck breitete sich um Carroways Dolch herum aus, der bis ans Heft zwischen den Rippen des Mannes steckte.
    Mit einem Aufschrei griff Tris den Gefährten des toten Mannes an. »Du wirst bald so tot wie der König sein!«, höhnte der Soldat und drängte Tris einen Schritt zurück. Gepackt von Kummer und Zorn schlug Tris mit all seiner Kraft zurück, wobei er sein Schwert mit beiden Händen führte. Überrascht von der Wildheit der Attacke des Prinzen wich der Verräter zurück, doch schnell drängte er wieder vorwärts, und ein mörderisches Funkeln trat in seinen Augen, denn drei weitere Wachen kamen angerannt, um ihn zu unterstützen. Aus dem Augenwinkel sah Tris, wie Carroway einen Fackelständer packte und als Stock benutzte, um sich einen Angreifer vom Leib zu halten; Soterius und Harrtuck konzentrierten sich auf die anderen beiden Neuankömmlinge. Tris umkreiste die grinsende Wache in einem tödlichen Tanz der Schwerter.
    Eine rote Stichflamme explodierte im Kamin, und Tris, dem sofort klar war, dass es sich um einen von Carroways Taschenspielertricks handelte, nutzte den kurzen Moment der Unaufmerksamkeit bei seinem Gegner für einen Ausfall, unterlief die Deckung des Gardisten und landete einen tödlichen Treffer. Der Sterbende sackte nach vorn, entwand Tris mit seinem Gewicht fast das Schwert und brachte ihn ins Wanken.
    Ein Glitzern von Stahl im Feuerschein war das Einzige, was Tris vor dem Angriff eines neuen Gegners warnte, und während er mit letzter Not einen von oben geführten Schwertstreich parierte, senkte sich der Dolch, den der Gardist in der anderen Hand gehalten hatte, in seine Seite. Im selben Moment stöhnte der Mann auf, krümmte sich zusammen und ging in die Knie; seine Hände gingen zum Rücken und umkrampften ein Messer. Mit grimmiger Genugtuung beugte sich Carroway über den sterbenden

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