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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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skeptisch. »Du verheimlichst uns doch irgendetwas!«, argwöhnte der Soldat.
    Vahanian zuckte die Achseln. »Nur so ein komisches Gefühl wegen dem, was sie gesagt haben«, gab er schließlich zu. »Die Menschen haben Angst – und einige von den Gästen in der Schenke gehörten nicht zu dem Schlag, der sich leicht ins Bockshorn jagen lässt. Ich hatte das Gefühl, dass dunkle Magie im Spiel ist, oder wenigstens«, fügte er hinzu, »dass die Leute diesen Verdacht haben.«
    »Na großartig!«, meinte Soterius, der von den Pferden zurückgekommen war. »Gegen Banditen kann man kämpfen; gegen Magie werden wir kein Schutz sein.«
    Tris rutschte unbehaglich hin und her, als Vahanian ihn scharf anblickte. »Wenn die Information aus dem Wirtshaus richtig ist«, sprach Vahanian weiter, »dann bewegt sich die Karawane in unsere Richtung. Wir können warten, bis sie uns eingeholt hat«, sagte er, »aber unser Proviant wird allmählich knapp. Oder«, schlug er vor, »wir können ihr entgegenreiten. Wir reiten dann zwar denselben Weg zurück, aber sobald wir sie gefunden haben, brauchen wir uns nicht mehr um unsere Vorräte zu kümmern.« Er hielt inne. »Wir müssen nur vor Wachen auf der Hut sein.«
    »Wenn ich mich aus dem hohlen Bauch heraus entscheiden sollte«, meldete sich Carroway zu Wort, »würde ich sagen, wir reiten ihr entgegen.«
    Tris grinste über die schnelle Lageanalyse seines Freundes. »Klingt vernünftig«, gab er seine Zustimmung.
    »Ich bin froh, dass du das sagst«, erklärte Vahanian, während Harrtuck stillvergnügt in sich hineinlachte, »denn Reiten liegt mir mehr als tatenloses Herumsitzen. Morgen früh brechen wir auf.«
*
    Später in dieser Nacht, als das Feuer bis auf die Glut heruntergebrannt war, wickelte Tris seinen Mantel fester um sich und machte sich bereit, seine Wache zu übernehmen. Es war unverhältnismäßig kalt für die Jahreszeit; Reif lag auf den Blättern, und Tris war völlig durchgefroren. Trotz der späten Stunde und seiner schmerzenden Muskeln war Tris hellwach, während er darauf wartete, dass Vahanian von seinem Kontrollgang um das Lager zurückkam. Schließlich kam der Söldner in Sicht; Tris nahm seinen Mut zusammen und stand auf, um ihm gegenüberzutreten.
    »Hol die Göttin den, der blöd genug ist, in einer Nacht wie dieser draußen zu sein!«, fluchte Vahanian und stampfte nasses Laub von seinen Stiefeln. In der kalten Luft bildete sein Atem kleine Nebelwolken. »Um die nächste Wache beneide ich dich nicht.«
    »Du siehst aus, als ob du in einen Kampf verwickelt gewesen wärst.«
    Vahanian zuckte die Schultern. »Jemand war da draußen. Ich habe ihn gepackt, aber er konnte sich befreien. Fluch seiner Seele!« Der Schmuggler schüttelte den Kopf. »Vielleicht war es ja nur ein Straßenräuber, aber andererseits könnte es auch ein Spion gewesen sein.« Er blickte Tris fest an. »Halt die Augen offen! Er könnte zurückkommen.«
    »Da gibt es etwas, was ich dich fragen muss, Jonmarc«, sagte Tris, als Vahanian sich anschickte, ins Lager zurückzugehen.
    »Wie wär’s mit morgen, he? Ich bezweifle zwar, dass ich heut Nacht noch warm werde, aber ich würde mich wenigstens gern hinlegen.«
    »Bring mir bei, wie man kämpft!«
    Vahanian sah zu ihm auf und zögerte einen Moment lang, bevor er antwortete. »Klar, sicher. Du wirst es lernen müssen, wenn wir unseren Lebensunterhalt in einer Karawane verdienen wollen.«
    »Das ist nicht das, was ich meine. Ich brauche deine Hilfe. Harrtuck sagt, du bist der Beste.«
    »So, so, sagt er das?«, gluckste Vahanian. »Du musst nicht alles glauben, was du hörst!« Er schwieg einen Augenblick lang. »Allerdings, in diesem Fall hat Harrtuck recht.«
    »Dann wirst du es also tun?«
    Vahanian lachte rau. »Das ist hier nicht der Fechtboden in irgendeinem Schloss – und ich bin nicht dein Fechtlehrer. Wenn ich nicht so gut wäre, wäre ich schon lange nicht mehr am Leben. Was ich weiß, habe ich Kampf um Kampf gelernt. Das kann ich nicht lehren, und du kannst es auf keine andere Weise lernen.«
    »Ich will den Mann töten, der meine Familie getötet hat«, sagte Tris und war überrascht, wie banal die Worte klangen, nachdem er sich tatsächlich überwunden hatte sie auszusprechen.
    »Und das wird sie zurückbringen, was? Gib es auf! Nichts bringt sie zurück. Vergiss es und schau nach vorn!«
    »Ich kann sie nicht zurückbringen, aber ich kann Jared aufhalten und ihn für das bezahlen lassen, was er getan hat.«
    »Und das alles ganz

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