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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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machen!« Bevor Vahanian die Hand ausstrecken konnte, um die Zeltklappe zurückzuziehen, drangen verärgerte Stimmen aus dem Zeltinneren nach draußen an die kühle Luft.
    »Kaine, ich hab es dir schon mal gesagt«, ließ sich ein älterer Mann vernehmen. »Wir werden in Dhasson erwartet. Wenn ich diese Karawane von Gerüchten lenken ließe, hätten wir unseren Ausgangspunkt im Süden erst gar nicht verlassen.«
    »Wie kannst du dem nur keine Beachtung schenken?«, gab eine aufgebrachte Stimme zurück. »Ein Reisender nach dem anderen aus dem Norden berichtet von verzauberten Bestien in Dhasson, und du führst dennoch diese Karawane, als ginge es zu einem Sommerpicknick!«
    »Alberne Geschichten bezahlen uns nicht Essen und Pferde«, versetzte die erste Stimme. »Wir haben Krieg, Überschwemmung und Heuschrecken überlebt; wir können nicht vor Schatten davonlaufen!«
    »Du wirst diese Schatten schon noch sehen«, prophezeite die zweite Stimme. »Und du wirst sehen, was sie aus deiner feinen Karawane machen, wenn du nach Dhasson gehst!«
    Vahanian zog sich von der Zeltklappe zurück, als ärgerliche Stiefelschritte sich von innen näherten. Ein junger, rothaariger Mann bahnte sich ohne aufzusehen mit den Schultern einen Weg durch sie hindurch. Tris und seine Freunde wechselten Blicke und beobachteten, wie der rothaarige Mann wütend ins Getümmel der Karawane davonstapfte.
    »In einer Karawane findet man ein bisschen von allem, sogar Geistesgestörte«, tat Vahanian den Vorfall unbeschwert ab. »Kommt mit!«
    Vahanian trat als Erster ein, gefolgt von Soterius, dann Tris, Carroway und Harrtuck. Das Innere des Zeltes war so komfortabel eingerichtet wie nur irgendein Zimmer im Palast, bemerkte Tris, doch waren sämtliche Möbel und Dekorationsgegenstände leicht transportierbar. Dem Aussehen der Teppiche auf dem Boden und den Gobelins an den Zeltwänden nach zu urteilen, waren die Geschäfte durchaus profitabel.
    »Jonmarc – das ist aber eine Überraschung!«, begrüßte sie eine dröhnende Stimme. Ein kleiner, kugelrunder Mann mit kupferbrauner Haut kam mit breitem Grinsen herbeigeeilt, schüttelte Vahanian mit festem Griff die Hand und schlug dem Söldner auf die Schulter, obwohl dieser einen Kopf größer war.
    »Hallo Maynard«, erwiderte Vahanian seinen Gruß. »Wie laufen die Geschäfte?«
    »Ganz passabel«, antwortete der dicke Händler und begleitete seine Worte mit fahrigen Gesten. »Der Süden war gut zu uns. Haben einige Gewürze und Seidenstoffe aufgenommen, mit denen sich im Norden gut handeln lassen wird. War schon eine Weile her, dass eine Karawane dort durchgezogen ist, da haben sie auch nach Unterhaltung gelechzt«, fügte er mit einem Grinsen hinzu.
    Vahanian gluckste. »Ich bin sicher, deine Leute haben sie gut versorgt.«
    »Nur vom Besten!«, prahlte Linton. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf Tris und die anderen. »Aber du warst nie der Karawanentyp, Jonmarc.«
    »Wir wollen bei dir anheuern, wenigstens so lange, bis ihr Dhasson erreicht.«
    Lintons Augen verengten sich, als er den Rest der Gruppe taxierte, und blieben an Tris hängen, bevor er den Kämpfer wieder skeptisch ansah. »Ich nehme nicht an, du willst mir erzählen warum?«
    Vahanian zuckte die Achsel. »Die Dinge ändern sich. Jetzt ist eine gute Zeit, um sich nach Norden aufzumachen.«
    »Ihr wollt also einen Ort zum Verstecken?«
    Vahanian lächelte. »Hmm.«
    »Wer ist hinter euch her?«
    »Niemand Wichtiges. Jared von Margolan.«
    Linton kam nach vorn und blieb vor Tris stehen. »Die drei hier sehen zu sattelwund aus, um wirkliche käufliche Schwerter zu sein«, sagte der Karwan-Baschi. Vahanian zog eine Braue hoch und wartete auf den Rest von Lintons Feststellung. »Ihre Hände sind nicht rau genug, um schon viel richtige Arbeit geleistet zu haben.«
    Tris merkte, wie Soterius neben ihm böse wurde. Carroway wirkte angespannt und ließ seine Blicke unstet durch den Raum schweifen. Harrtuck machte einen gelassenen Eindruck. Tris fing an sich zu fragen, ob Vahanians Idee tatsächlich so gut gewesen war. Wenn wir so offensichtlich hervorstechen …
    »Lass uns einfach sagen, dass es eins unserer Ziele ist, diese beiden Mängel so schnell wie möglich zu beheben«, sagte Vahanian einschmeichelnd. »Schwielen kommen schnell auf der Straße. Selbst wenn wir keine Banditen zu Gesicht bekommen, wird dein Geld gut angelegt sein, wenn sie nur jeden Tag das Lager aufschlagen.«
    Linton musterte Vahanian erneut, als ob er die Gefahr gegen

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