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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Nacht hat sie alles getan, was sie kann.« Nach einem geflüsterten Wort an Carina und einem antwortenden Nicken hob der Kämpfer die Heilerin wie ein Kind hoch und schritt mit grimmiger Miene, die jeden davor warnte, ihn aufzuhalten, aus dem Zelt.
    Maynard Linton folgte Cam und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Kommt sie wieder auf den Damm?« Cam nickte und wiegte seine Last wie ein müdes Kind zärtlich in den Armen. »Sie wird wieder so gut wie neu. Was ich nicht von allen da drin sagen kann«, fügte er mit einer Kopfbewegung in Richtung des Zeltes hinzu.
    Linton streckte eine Hand aus und strich der Heilerin sanft das dunkle Haar aus den Augen. »Bitte danke ihr für mich, wenn sie aufwacht«, sagte er ruhig.
    Cam nickte. »Das werde ich«, versprach er, bahnte sich seinen Weg durch die Menge und verschwand.
    Harrtuck und Soterius fanden Tris und Carroway ein paar Augenblicke später. Soterius bot beiden Schneidebretter voller Essen an. »Hier, esst! Egal, wie interessant es gewesen ist, es ist keine Rechtfertigung dafür, eine Mahlzeit zu verpassen!«, meinte er. Einen Moment lang herrschte Schweigen, während sie ihr Essen hinunterschlangen.
    »Linton stellt immer die besten Köche an, die er sich leisten kann«, nuschelte Harrtuck mit vollem Mund. »Womöglich wird sich das als das einzig Positive bei dieser verdammten Reise erweisen«, orakelte er und führte sich die letzten Essensreste mit einer dicken Scheibe Brot zu.
    »Seine Geschäfte müssen sehr gut laufen, wenn er es sich leisten kann, dass eine erstklassige Heilerin mit ihm reist«, sann Tris. Er schaute sich um. »Wo steckt Vahanian?«
    Harrtuck zuckte die Schulter. »Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, half er dabei, die Leichen zu verbrennen. Wäre nicht überrascht, ihn trinkend mit Linton in dessen Zelt zu finden, wenn das hier alles vorbei ist.«
    Tris blickte die Mittelstraße der Karawane hinunter in Richtung des anderen Endes der Felder, wo ein Scheiterhaufen brannte. Die Gefahren der Landstraße wurden schmerzlich offenbar. Sie würden mehr als nur ein bisschen Glück brauchen, wenn sie Dhasson lebend erreichen wollten.
    Als Tris später allein in seinem Zelt lag, war er zu erschöpft und müde, um zu schlafen. Er betrachtete die flackernde Flamme der Kerze. Die Visionen, die auf dem Schlachtfeld über ihn kamen, waren beunruhigend und klar. Bei der Lady , dachte er, wenn ich es nicht besser hinkriege, bin ich niemandem nütze. Ich werde nicht lange genug am Leben bleiben, um Dhasson zu sehen, geschweige denn, es wieder zurück nach Margolan schaffen, wenn ich jeden einzelnen Geist auf dem Schlachtfeld sehe! In seinem Bauch wühlte es, als er über sein Versagen nachdachte. Er hatte nur reglos dagestanden und sich zu einem leichten Ziel gemacht. Schlimmer noch, er war kaum zu gebrauchen, wenn es darum ging, das Lager zu verteidigen. Seine Macht als Magier schien eher gefährlich als nützlich.
    »Geh nicht so hart mit dir ins Gericht, Tris«, erklang eine Stimme, und überrascht schaute er sich in dem kleinen Zelt um. Flackernd und kaum sichtbar war da das Bild Bava K’aas. »Mir bleibt nur wenig Zeit«, warnte sie ihn vor. »Ich habe es nicht fertiggebracht, dich auf den Moment vorzubereiten, da die Macht über dich kommt. Ich hätte damit rechnen müssen – Umstände wie diese … könnten die Macht freigesetzt haben. Vergib mir.«
    Tris streckte seine Hand nach der Erscheinung aus, die näher glitt und nach ihr griff. Tris spürte ein Kribbeln, als ihre unkörperliche Hand seine Finger streifte, und schloss die Augen, weil er gegen seine Tränen ankämpfen musste. Er fühlte das Kribbeln in seinem ganzen Körper; die Wahrnehmung der Präsenz seiner Großmutter war überwältigend, als ob sie, einen Moment lang, seinen Verstand teilte. Er schlug die Augen auf und blickte den Geist fragend an, der traurig lächelte.
    »Ich kann nicht bleiben«, sagte die Erscheinung bedauernd. »Selbst in diesem Augenblick sucht dunkle Macht nach dir. Hör gut zu, Tris! Du hast die Macht, ein großer Seelenrufer zu werden, größer noch sogar als ich. Aber du musst Kontrolle lernen.« Sie stockte, und das Bild flackerte und wurde dunkler. »Schon sucht Jared nach einem Weg, meinen Geist für immer zu verbannen; andernfalls würde ich dich selbst ausbilden. Geh zur Bibliothek von Westmark. Dort wirst du einen Lehrer für deine Ausbildung finden.«
    »Aber die Bibliothek von Westmark wurde doch in den Magierkriegen zerstört«, protestierte

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