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Im Bann des Omphalos

Im Bann des Omphalos

Titel: Im Bann des Omphalos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
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Krümmung der Zeit. All das, was ich euch erzähle, steht in den Sternen geschrieben und mag im Omphalos gelesen werden, im Herzen von allem …«
    Die wenigstens interessierten sich für den Geschichtenerzähler, und seine Stimme ging in der allgemeinen Unterhaltung unter.
    »Der arme Mann«, flüsterte Shara. »Es muß schrecklich sein, so ignoriert zu werden.«
    »Er hat seine Zuhörer.« Carodyne deutete auf die Pilms, die sich um den Alten geschart hatten. »Sie mögen primitive Unterhaltung. Vermutlich erinnert es sie an zu Hause.«
    Ein wütendes Brüllen lenkte ihre Aufmerksamkeit ab. Helm Fendhal torkelte aus der Seglergruppe. Sein Gesicht war tiefrot, und er hatte die Pranken zu Fäusten geballt.
    »Verleumder!« schrie er. »Schleimige venedische Kröte! Branco war ein guter Freund. Er lebte wie ein Mann und starb als Mann. Ihn einen hinterlistigen Feigling zu nennen – bei Gott, dafür bring’ ich dich um!«
    Die überspannten Nerven und der Alkoholkonsum trugen zu diesem Ausbruch bei. Die Segler machten Platz, als Helm auf den Venedier zustapfte. Der Mann wich ein wenig zurück, und seine Hand zuckte zum Ärmel. Er brachte einen Dolch zum Vorschein.
    »Mark!« Sharas Nägel bohrten sich in Carodynes Arm. »Warum schreitet niemand ein?«
    Das konnte nur eine Närrin fragen. Je mehr Konkurrenten ausgeschaltet wurden, desto größer war die Chance, das Rennen zu gewinnen. Aller Augen hingen an den beiden. Der Venedier hielt den Dolch wie einen Degen in der Hand. Durchtrennte Muskeln wären in diesem Fall genauso wirkungsvoll wie ein tödlicher Hieb. Beide wären ausgeschaltet. Helm, weil er als Verwundeter nicht mitmachen konnte, und der Venedier, weil man ihn disqualifizieren würde.
    »Fünf zu eins auf den Venedier!« rief Lucas Marsh. »Wer setzt dagegen?«
    Carodyne löste seinen Arm aus dem Griff des Mädchens und warf den Bierkrug. Er traf, wie berechnet, den Dolch, der mit dem Krug auf den Boden fiel. Der Venedier sprang erschrocken zurück, dann rannte er zur Treppe.
    »Feigling!« brüllte Fendhal ihm nach. »Dreckiger stinkender Feigling! Und jetzt trinkt ihr alle auf Branco! Trinkt, sage ich!« Er taumelte und stürzte fast, als er nach seinem Krug griff.
    »Ein Narr!« sagte Marsh schulterzuckend zu Carodyne. »Ich würde nicht fünfzig gegen eins auf ihn setzen. Aber du hast dir einen Feind gemacht, Mark. Ich würde morgen an deiner Stelle gut aufpassen.«
    »Muß das nicht jeder sowieso?«
    »Sicher.« Marsh senkte die Stimme. »Soll ich mich um neue Partner für dich umsehen? Jetzt wäre die ideale Gelegenheit. Du weißt doch, wie Spieler sind, weil du gegen den Ekal verloren hast, werden sie glauben, sie hätten ein leichtes Spiel mit dir, um so mehr, da du ja auf Krait nicht bekannt bist. Was meinst du?«
    »Später.«
    »Aber nicht zu spät«, drängte Marsh. »Ohne Bargeld kann ich keine Wetten abschließen, und jetzt habe ich noch was. Ich werde eine Menge für dich herausholen.«
    Lächelnd ging er weiter, dieser Spieler, der auf andere setzte und selten auf den Falschen.
    »Er gefällt mir nicht«, sagte Shara. »Er erinnert mich an einen Blutsauger. Mark, ich bin müde, bitte bringen Sie mich in mein Zimmer.«
    Der Duft ihres Parfüms hing schwer in dem warmen Zimmer mit dem breiten Bett. Ein paar persönliche Kleinigkeiten machten es zum Zuhause: eine Puppe mit etwas mitgenommenem Gesicht und flammendrotem langem Haar; ein echt wirkender Strauß aus Kristallblumen; ein Mobile, das bei jeder Bewegung die Farbe wechselte und sanft klirrte.
    »Auf Elgesh bläst der Wind immer, und wir hängen Kristallstreifen an die Bäume. Ich nehme das Mobile überall mit hin, weil es mich an daheim erinnert. Finden Sie mich sehr sentimental, Mark?«
    »Da ist doch nichts Schlimmes dran.«
    »Oder daß ich nach dem greife, was ich gern hätte?«
    »Auch daran nicht.«
    »Warum greifen Sie dann nicht zu, Mark? Dem Sieger den Preis, und Sie haben gewonnen, muß ich Ihnen das erst sagen?« Sie lächelte, als er den Kopf schüttelte. »Wissen Sie, auf der Veranda hatte ich schon befürchtet, ich hätte meine Anziehungskraft verloren. Wissen Sie, was in einem solchen Fall auf Elgesh geschieht?«
    »Man nimmt das nächste Schiff und geht auf Jagd.«
    »Die Klugen, ja«, gab sie zu. »Die weniger Klugen tun etwas anderes. Es gibt Mittel, etwas gegen die hormonal bedingten Bedürfnisse zu unternehmen, aber das wollte ich nicht.« Sie hob die Hände zur Haarkrone und löste sie, daß das Haar in dichten

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