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Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Titel: Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine LeClaire
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etwas und öffnete den Kleiderschrank. Rosalinds Kleider, Unterröcke und übrige Wäsche waren darin fein säuberlich auf Bügeln und in Borden verteilt. Aus dem Schrank wehte ihr ein Lavendelduft entgegen, den Rosalind genüsslich einsog. Sie dachte an ihr Zuhause und seufzte.
    » Merci, Mesdemoiselles. Wenn Sie so gut wären, mir das Pfirsichfarbene herauszulegen. Das werde ich zum Abendessen tragen.«
    Sophie war erstaunt. » Pardonnez-moi, Mademoiselle. Wollt Ihr nicht lieber etwas Dunkleres wählen, der Tageszeit angemessen?«
    »Danke, aber nein. Ich trage das Pfirsichfarbene.« Rosalind lächelte Adèle zu. »Es ist das Lieblingskleid vom Capitaine .«
    Rosalind badete besonders ausgiebig. Es handelte sich schließlich nicht bloß um die Reinigung der Haut. Falls Alexandre ihr weiterhin untersagte, Thomas zu benachrichtigen, würde sie alle ihr verfügbaren Mittel aufwenden, um ihn in ihrem Sinne umzustimmen. Und die erste und offensichtlichste Strategie bestand darin, ihn in jenen Zustand der Zufriedenheit zu versetzen, in dem er hinreichend verzückt von ihr war, um ihr nichts abschlagen zu können.
    Mit diesem Gedanken legte sie ihre Rüstung an: die Seidenstrümpfe, die Strumpfbänder mit den blassrosa Rosetten, die Spitzenunterröcke und das pfirsichfarbene Kleid. Die Zofen hatten daran Wunder gewirkt, jede Falte beseitigt und es frischer denn je gemacht. In der Tropenhitze trocknete Rosalinds Haar sehr schnell, und nach der gründlichen Wäsche mit einer Kräuterzubereitung strahlten die goldenen Locken und dufteten betörend. Sophie schien das Bürsten richtig zu genießen. Ihre flinken Finger arrangierten alles zu kunstvollen Schleifen und Locken, die sich auf Rosalinds Kopf türmten.
    Als auch die letzte Locke an ihrem Platz war, stand Rosalind von der Bank vor dem Frisiertisch auf, breitete die Arme aus und drehte sich einmal vor den Zofen herum.
    »Bin ich vornehm genug für ein Abendessen im Au Jardin mit L’Ange Noir ?«
    »Mais oui, Mademoiselle!« , antwortete Sophie, die vor Begeisterung beinahe in die Hände klatschte. »Der Capitaine wird entzückt sein.«
    »Merci« , sagte Rosalind mit einem freundlichen Nicken. Dann sah sie Adèle an. »Und was meinen Sie?«
    Adèle neigte den Kopf zur Seite und betrachtete Rosalind, einen Finger auf ihre Lippen gepresst. »Ich denke, Mademoiselle, dass Ihr nicht wie die anderen seid.«
    Die anderen? Rosalind mühte sich, unbekümmert zu klingen. »Pourquoi?«
    Adèle zuckte mit den Achseln. »Es kommt mir nicht zu, etwas über die Gäste des Capitaine zu sagen.«
    Sophie sah geradezu verzweifelt aus. Sie zischte Adèle etwas auf Französisch zu und sah sie streng an.
    » S’il vous plaît, Mademoiselle , achtet nicht auf sie«, flehte Sophie. »Es kann hier recht einsam sein, wenn man niemand Neues zum Reden hat. Adèle vergisst sich manchmal.«
    Rosalind setzte sich an den Sekretär, der genau zu dem in Alexandres Kajüte passte. Sie fand Papier, Feder und Tinte. Zumindest konnte sie so ihre Hände beschäftigen und deren Zittern verbergen.
    »Komm, Sophie.« Adèle scheuchte Sophie zur Tür. »Der Capitaine wünscht, dass Mademoiselle vollkommene Ruhe hat.«
    Rosalind stand auf. »Einen Moment.« Sie lächelte Sophie zu. »Wo ist ma petite sœur , die andere Engländerin?«
    »Da sie nicht bei Euch ist, Mademoiselle«, antwortete Sophie, »muss Maman sie mit sich in die Küche genommen haben.«
    »Maman?«
    »Madame LeFèvre«, erklärte Sophie. »Sie ist für uns alle wie eine Mutter, deshalb nennt sie hier jeder Maman . Und sie sagt, es ist einfacher so.«
    Im Stillen dankte Rosalind dem Himmel für so viel Glück. Sie hatte für Beatrice getan, was sie konnte, aber was das Mädchen vor allem brauchte, war eine Mutter.
    »Seid so gut und sagt mir spätestens eine Viertelstunde, bevor der Capitaine mich erwartet, Bescheid. Ich habe festgestellt, dass es nicht gut ist, ihn warten zu lassen.«
    Beide Zofen machten höfliche Knickse und gingen hinaus. Rosalind nahm die Feder auf.
Mein teuerster Thomas,
Du kannst mir glauben, wenn ich Dir schreibe, dass ich am Leben und wohlauf bin. Die Bird of Paradise wurde von Piraten geentert. Beatrice Henderson und ich taten alles, was wir konnten, um während dieses Unglücks zusammenzubleiben. Bitte benachrichtige ihre Familie und die Lawrences in Kingston, dass sie ebenfalls wohlauf ist. Sie erholt sich gerade von einem Fieber, aber sie ist guter Dinge.
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