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Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Titel: Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine LeClaire
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soll ich das anstellen, Monsieur Yves?«, fragte sie zynisch. »Habt Ihr einen Vorschlag?«
    »Der Capitaine ist kein grausamer Mensch. Unterhaltet ihn, das wird er zu schätzen wissen. Lasst ihn für Euch der Galan sein, der er am liebsten wäre. Das wäre mein Rat an Euch.«
    Plötzlich fühlte sich Rosalind furchtbar erschöpft. Sie war am Ende ihrer Kraft, von bleierner Müdigkeit überwältigt und kaum noch imstande, sich auf den Beinen zu halten. Selbst wenn sie tat, was Yves ihr riet, würde das noch lange nicht garantieren, dass sie diesen Alptraum überlebten. Tränen liefen ihr übers Gesicht, als sie den Kopf an die Holzwand hinter sich lehnte. » Merci , Monsieur Yves. Ich werde über das nachdenken, was Ihr gesagt habt.«
    Yves stieg mit den anderen beiden Piraten wieder an Deck zurück, und in der Brigg wurde es beklemmend still – es war nur noch das erstickte Schluchzen von Beatrice zu hören. Mr. MacCaulay hüstelte.
    »Ich bin sehr froh, die Damen lebend zu sehen. Als Sie beide über Bord sprangen, glaubten wir Sie alle verloren.«
    »Ich bin verloren, Mr. MacCaulay«, sagte Rosalind. »Ich habe meine Verdammnis lediglich verlängert.«
    »Ganz im Gegenteil, mein gutes Kind. Mein Kompliment! Ihr habt gekämpft wie eine Löwin.« Er lachte leise. »Mein Lebtag werde ich das Gesicht von Black Angel nicht vergessen, als Ihr ihn darauf hinwiest, dass es zwei Pistolen gab und nicht nur eine.«
    »Ihr sprecht also Französisch, Mr. MacCaulay?«
    »Ein wenig. Genug, um auf dem Kontinent Geschäfte zu machen.«
    »Was sollen wir tun, Mr. MacCaulay?« Rosalind schluckte, damit er ihre Tränen nicht hören konnte. »Der Gnade von Black Angel ausgeliefert zu sein, heißt, keinerlei Hoffnung mehr zu haben.«
    »Zuerst einmal müssen wir besprechen, was wir Black Angel sagen, wer wir sind und wohin wir wollten.«
    Rosalind nickte. »Ich werde den Mädchennamen meiner Mutter benutzen. Wenn sie fragen, sagt ihnen, ich wäre Miss Brooks.«
    »Gewiss«, sagte Mr. MacCaulay. »Black Angel darf um keinen Preis Euren Titel erfahren. Das war ein Geniestreich von Miss Henderson, ihm zu sagen, Sie wären Schwestern.«
    Beatrice schniefte laut. »Ich danke Euch, Mr. MacCaulay. Das war das Einzige, was mir einfiel.«
    »Und es wird uns sehr hilfreich sein. Darf ich vorschlagen, dass beide Damen behaupten, sie wären Lehrerinnen, die eine Stellung in den Kolonien antreten wollen? Ich persönlich brauche nichts zu erfinden. Ich gebe mich einfach als englischer Bürger aus, der auf dem Weg nach Jamaika ist.«
    »Rosalind?«, fragte Beatrice mit bebender Stimme.
    »Ja, meine Liebe?«
    »Ihr glaubt nicht, dass er es ernst meinte, oder? Dass er – nun, Ihr wisst schon, mich statt Eurer wollte?«
    Rosalind seufzte. Black Angel könnte durchaus die weit zahmere Beatrice vorziehen. »Das sagte er bloß, um mich zu beleidigen. Er weiß, dass ich alles tun würde, um dich zu schützen.«
    Black Angel wusste ebenfalls, dass sie ihm alle auf Gedeih und Verderb ausgeliefert waren. Warum sonst hätte er mit Rosalind Scherz treiben sollen, indem er sie küsste? Die Erinnerung an seinen Mund auf ihrem weckte eine unerwünschte Empfindung in ihr. Was war das? Nun, was es auch sein mochte, er hätte sie auch verletzen können oder ihr weit Schlimmeres zufügen. Und dennoch hatte er es vorgezogen, sie zu necken, statt ihr weh zu tun.
    Rosalind sank ermattet in der Ecke der Zelle auf den Boden und schloss die Augen. Das Schaukeln des Schiffes wirkte beruhigend, und die Zelle war warm genug, dass ihr in den durchnässten Unterkleidern und Schuhen nicht kalt wurde. Zudem roch es in der Brigg nach nichts Widerwärtigerem als Salzwasser, feuchtem Leinen und Bier.
    Ding-ding! Ding-ding! Ding-ding! Ding-ding!
    Vier Glockenschläge erklangen. Zeit für die erste Abendwache, die von vier bis sechs Uhr abends ging. Das verblassende goldene Licht des Sonnenuntergangs warf lange Schatten in die Luke hinunter, während Rosalinds Zelle fast in vollständiger Dunkelheit lag. Sie beobachtete den Lichtschein, weil sie hoffte, danach ungefähr sagen zu können, wie spät es war. Doch bald schon überkam sie eine bleierne Müdigkeit, und die Augen fielen ihr zu.
    In Rosalinds schläfrigen Gedanken erschienen Bilder ihres Bruders Thomas, das helle Haar vom Seewind zerzaust, von seinem strahlenden Lächeln und der Wendigkeit seiner schnellen Bewegungen. Kräftig und stolz hatte er neben Vater gesessen, wenn sie auf ihren Lieblingshengsten zum Tor von

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