Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
linken Oberschenkel. Seine Lederhose saß eng an und betonte die muskulösen Beine und Waden, ehe sie unten in den Aufschlägen seiner schwarzen Stiefel verschwand.
Black Angel kam zum Hauptdeck hinunter und schritt auf sie zu. Schon beeindruckend, wenn er still dastand, war er umwerfend, wenn er sich bewegte. Diese wilde Kraft, die er ausstrahlte, machte ihn zu einer maskulinen Präsenz, der Rosalind sich kaum entziehen konnte. Nein, sie war keineswegs blind dafür, wie ungeheuer gut er aussah, auch wenn ihr zutiefst widerstrebte, es einzugestehen. Black Angel war ihr Feind. Das durfte sie nicht vergessen.
Seine Männer zogen sich zurück und bildeten einen großen Kreis mit Rosalind und Beatrice in der Mitte. Rosalind hörte das Klimpern von Münzen, die den Besitzer wechselten. Die Schurken schlossen Wetten über ihr Schicksal ab! Black Angel blieb vor ihr stehen und hob seinen Trinkkrug.
»Gefalle ich Euch so besser, Mademoiselle?«
Am meisten erstaunte Rosalind sein Gesicht. Dasselbe zynische Lächeln wie zuvor umspielte seine Lippen, nur schien er insgesamt ungleich besänftigter. Von allem Schmutz befreit und im warmen Schein des Sonnenuntergangs wirkte der harte, erbarmungslose Piraten-Captain vollkommen verändert. Er war so gutaussehend, dass man ihn beinahe als schön bezeichnen wollte. Rosalind ermahnte sich im Stillen. Natürlich konnte auch der Leibhaftige wunderschön erscheinen. Er war einst der größte der strahlenden Erzengel gewesen, ehe ihn seine grenzenlose Überheblichkeit in die Hölle verdammte.
»Interessiert es Euch wirklich, mon Capitaine ? Ich hatte den Eindruck, dass Ihr meiner Ansichten überdrüssig wärt.«
»Ihr tragt die Nase immer noch hoch, Mademoiselle?« Black Angel schüttelte bedauernd den Kopf, wobei ihm deutlich anzusehen war, dass er die Situation äußerst amüsant fand. »Macht Euch denn gar nichts Angst?«
Wohl wissend, dass er jede mögliche Antwort gegen sie verwenden würde, schwieg Rosalind. Black Angel quittierte es mit einem Achselzucken und riss Beatrice kurzerhand aus ihrer Umarmung mit der Freundin. Dann sprach er in sanftestem Englisch auf sie ein.
»Und was ist mit dir, Kleines?«
Beatrice sah ihn an und rang sich ein unsicheres Lächeln ab. »Was soll mit mir sein, Captain?«
»Willst du gleichfalls Asche über mein Haupt schütten oder mir die Freude machen, mir beim Abendessen an meiner Tafel Gesellschaft zu leisten?«
Beatrice schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Captain. Ich muss Eure freundliche Bitte verneinen, da ich schon anderweitige Verpflichtungen habe.«
»Und, wenn ich fragen darf, die wären?«
Rosalinds Herz drohte auszusetzen. Was für ein Spiel veranstaltete Beatrice? »Beatrice …«
»Einen Augenblick, Mademoiselle.« Black Angel warf ihr einen strengen Blick zu. »Wenn Ihr nichts von mir wissen wollt, dann erlaubt zumindest Eurer petite soeur , für sich zu entscheiden.« Er wandte sich wieder an Beatrice. »Und nun sag mir, Kleine. Mit wem bist du zum heutigen Abendessen verabredet?«
»Mit einer Autorität, deren Überlegenheit die Eure bei weitem überragt.«
Rosalinds Angst wurde sekündlich größer. Was in aller Welt wollte Beatrice sagen? Black Angel trat näher. Rosalind schlang die Arme um Beatrice und versuchte, sie irgendwie abzuschirmen.
»Bitte, mon Capitaine «, flehte Rosalind. »Lasst sie in Ruhe! Der Schrecken der letzten Stunden hat ihren Geist verwirrt.«
Black Angel betrachtete Beatrices lächelndes Gesicht. »Mir erscheint sie durchaus bei Sinnen.« Er legte eine Hand auf Rosalinds Schulter und drückte sie leicht. »Zieht Euch zurück, Mademoiselle, bevor ich gezwungen bin, sie Euch mit roher Gewalt zu entreißen.«
»Das wird nicht nötig sein, Captain.« Beatrice trat aus Rosalinds Armen.
»Nun, Kleine, wirst du mir eine Frage beantworten. Wie hattest du vor, deine vorherige Verabredung einzuhalten?«
»Ich halte sie bereits ein. Ich schenkte meine Seele dem Herrn. Und wenngleich ich kein Habit trage, bin ich gewiss, dass er mich mit seinem Lichtpanzer schützen wird.«
Black Angel sah aus, als hätte er nicht richtig gehört. Doch seine Verwirrung hielt nicht lange an und wich im nächsten Augenblick einem wissenden Lächeln. »Ihr spracht also die Wahrheit. Ihr seid Schwestern. Ihr seid eigentlich Bräute Christi.« Sein Lächeln wurde zu einem Grinsen. Er nahm einen großen Schluck Rum und schüttelte ungläubig den Kopf. »Englisch, katholisch und Nonnen. Das vollkommene Ende eines
Weitere Kostenlose Bücher