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Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Titel: Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine LeClaire
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geschehen ist.«
    Black Angel schnitt das Brot und den Käse. »Die Anstrengungen haben Euch geschwächt. Versucht, ein wenig zu essen.«
    Er biss mit sichtlichem Genuss in die Brust seiner Wachtel und nippte an seinem Wein, noch während er kaute. Rosalind beobachtete ihn fassungslos.
    »Tut Ihr das jeden Tag, mon Capitaine ? Aufwachen, ein Schiff plündern, die Mannschaft ermorden und Euch dann zu einem ruhigen Abendessen setzen?«
    »Ich bin ein Pirat, Mademoiselle. Was sollte ich sonst tun?«
    Sein lässiger Ton erstaunte sie. Der Mann besaß überhaupt kein Schamgefühl. Wie konnte Rosalind sich überwinden, der Warnung des Bootsmanns nachzukommen und dieses Monster zu unterhalten?
    Black Angel sah sie an. »Sorgt Euch nicht um Euren Captain und dessen Crew. Würde ich jeden englischen Seemann töten, der mir über den Weg läuft, blieben mir bald keine Schiffe mehr zum Plündern.« Er spießte ein Stück Käse auf und hielt es ihr hin. »Und jetzt esst etwas. Ihr braucht Eure Kräfte.«
    Rosalind wich alle Farbe aus dem Gesicht. Sie fühlte sich schwach, leer und hilflos. In die arme kleine Wachtel zu beißen, war eine unerträgliche Vorstellung, erinnerte sie das tote Tier doch viel zu sehr an sich selbst. Sie beide waren Beute eines Piratenkönigs mit unstillbarem Appetit. Gerade mal einen kleinen Bissen von dem Käse bewältigte sie und ein kleines Stückchen Brot. Dazu trank sie ihren Wein ein wenig zu hastig. Black Angel nickte zustimmend, füllte ihren Kelch und schnitt ihr noch etwas Brot und Käse ab. Rosalind schalt sich im Stillen für ihre Hast und aß langsamer.
    Nachdem Black Angel aufgegessen hatte, lehnte er sich mit seinem Wein in der Hand zurück. Er betrachtete Rosalind gelassen, nachdenklich und wohlwollend zugleich.
    »Sagt mir Euren Namen.«
    Warum musste er danach fragen, wo Beatrice ihren Namen doch den ganzen Tag geschrien hatte? »Rosalind Brooks.«
    » Le nom démodé . Seid Ihr ein altmodisches Mädchen?«
    »Ich bin kein Mädchen.«
    »Ihr seid kaum älter als zwanzig.«
    »Und Ihr, mon Capitaine ? Seid Ihr denn so viel älter?«
    »Sechsundzwanzig im letzten Dezember. Falls das eine Rolle spielt.«
    »Ihr seid recht jung dafür, schon so einen schlechten Ruf zu haben.«
    »Ich habe früher angefangen als die meisten anderen.«
    »Ach ja? Dann wart Ihr Euer ganzes Leben Pirat? Ist das eine Familientradition, so wie Schmied oder Fassbinder?«
    Er sah sie an, als wollte er herausfinden, ob sie ihn zum Narren hielt. »Es war mir stets bestimmt, Frankreichs Feinde niederzuschlagen. Ich bin allerdings nicht ganz das, was mon père für mich vorsah.«
    »Also vertretet Ihr Euer eigenes Gesetz?«
    »Genau.«
    »Aber nur auf See, glaube ich. Sobald Ihr an Land geht, fallt Ihr unter die Gesetze der Krone, wie alle von uns.«
    »Das, Mademoiselle, ist der Grund, weshalb ich so selten an Land gehe.«
    »Habt Ihr hier etwa alles, was Ihr braucht? Das fällt mir schwer zu glauben. Tag für Tag auf denselben wässrigen Horizont hinauszusehen, würde mich wahnsinnig machen.«
    »Aber nein, er ist nie derselbe, weder von Tag zu Tag noch von Stunde zu Stunde.« Black Angel schien ein ganz eigenes Bild vor Augen zu haben. »Manch einer sagt, die See wäre wie eine Frau, aber der Vergleich hinkt. Die Frauen, die ich kennenlernte, waren seicht, vorhersehbar und von zwei bis drei Launen besessen, die sie wie ihre Kleider dem jeweiligen Anlass nach wechselten.« Er trank und sah in seinen Kelch. »Das Meer ist so viel größer, so viel großartiger als irgendeine nichtige menschliche Leidenschaft. Es ist ganz es selbst, ohne Ausreden und ohne Erklärungen.«
    Rosalind war wie gebannt von der Melodie seiner Stimme. »Ähnlich wie Ihr.«
    Er hob den Kopf und sah sie an. »Macht Ihr Euch über mich lustig?« Da war wieder ein gefährlicher Unterton.
    »Mais non, mon Capitaine.« Rosalind nippte an ihrem Wein. »Dennoch finde ich es schwer vorstellbar, dass Ihr all Eure Wünsche auf einem kleinen Schiff befriedigt findet.«
    Er grinste ihr über den Rand seines Kelches zu. »Dann und wann habe ich das Glück etwas – wie soll ich sagen – Abwechslung zu finden.«
    »Im Töten unschuldiger Menschen und Plündern ihrer Schiffe? Was für ein hübsches kleines Steckenpferd.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist Arbeit. Ich nehme mein Geschäft sehr ernst.« Er stellte seinen Kelch ab und lehnte sich vor. Das Licht der Öllampe erhellte seine Augen, so dass Rosalind in dem dunklen Braun Muster erkennen konnte,

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