Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
so Schmeichelhaftes, so Poetisches gesagt.
Rosalinds Kopf fiel in ihren Nacken. Sie sah zu Black Angel auf und konzentrierte sich auf seine Gesichtszüge. Seine Augen waren so dunkel, dunkler und endloser als der Nachthimmel. Seine Nase war stark, fein und gerade. Sein Kinn war energisch, typisch für einen entschlossenen Mann. Am meisten jedoch fesselten sie seine Lippen. Die üppige Rundung seiner Unterlippe passte hervorragend zu der klaren Form der Oberlippe. Ein vollkommener Mund für einen Mann, weder zu rund noch zu schmal. Und gewiss schmeckte er wunderbar nach dem Wein, den er getrunken hatte. Rosalind blinzelte. Woher kam dieser Gedanke?
»Rosalind«, murmelte die tiefe Stimme leise. »Ihr ungezogenes Mädchen. Wollt Ihr immer noch fliehen?«
Sie nickte wieder, während ihre Gedanken furchtbar verwirrt waren. Sie musste gegen ihn kämpfen, und zugleich sollte sie mit ihm spielen, ihn unterhalten. Wenn sie ihn glücklich machte, wäre er zu allen freundlicher.
»Das war ziemlich viel stärker als alles, was ich bisher gewöhnt bin.« Sie ließ ihre Fingerspitzen über sein muskulöses Schulterblatt wandern. »Andererseits seid Ihr es ja auch.« So schwer war es gar nicht, ihm etwas vorzumachen.
»Seid Ihr je geküsst worden, Rosalind?«
»Nur … nur von Euch.«
Bei dem plötzlichen Aufblitzen von Verlangen in seinen Augen wich Rosalind erschrocken zurück. Seine Umarmung war sanft aber fest. Sie konnte ihm nicht entkommen.
»Es ist ganz einfach. Schließ die Augen und heb das Kinn.«
Sie gehorchte mit einer Bereitwilligkeit, die sie selbst schockierte. Doch bevor sie darüber nachdenken konnte, fühlte sie seine Lippen auf ihren. So sanft sein Kuss auch war, spürte sie doch sein tiefes Verlangen an der Art, wie sich seine Muskeln unter ihren Fingern spannten. Er drückte sie an sich, und die Wärme seiner nackten Brust schien gleichsam in ihren Körper hineinzuströmen. Was für ein harter Mann, was für ein grausamer Mann, und dennoch war sein Haar wie Seide und waren seine Lippen noch viel weicher. Er fühlte sich so stark an, so warm, so freundlich und sanft. Der Brandy musste ihr die Sinne vernebeln, denn auf einmal fragte sie sich, warum sie ihn je für böse gehalten hatte. Ein böser Mann wäre nicht so behutsam und so zurückhaltend. Und er war geduldig, ganz gleich was er behauptete. Rosalind musste unweigerlich lächeln, weil sie seine Lüge entlarvt hatte. Was hier geschah, war nicht halb so schrecklich, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sollte alles so süß und leicht sein, könnte sie es durchstehen.
Weich und feucht berührte seine Zunge ihre Lippe, und sie gab nach, öffnete den Mund ein wenig und seufzte. Sie hielt sich mit beiden Händen an seinen Schultern fest, weil er viel größer war als sie, und sie auf Zehenspitzen stehen musste. Black Angel stöhnte tief, so dass seine Brust vibrierte, während er ihren Mund erkundete und seine Zunge mit ihrer spielen ließ, bis Rosalind von einer ungekannten Hitze erfüllt war, die sie hilflos gegen ihn sinken ließ. Wieder stöhnte er. Er streichelte ihr über den Rücken bis hinunter zu den Hüften und wieder hinauf bis in den Nacken, wo er erneut mit beiden Händen in ihr Haar eintauchte. Seine Zunge drang tiefer in ihren Mund. Sie schmeckte nach Wein und Brandy – und nach ihm. Rosalind ergriff ein seltsames, unbeschreiblich starkes Verlangen, das immer größer zu werden schien.
Schließlich hob Black Angel den Kopf. Seine Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern, als er sagte: »Keine einfache englische Lehrerin könnte mein Blut derart in Wallung bringen. Ihr müsst mehr sein als das.«
Von dem Brandy und seinen Küssen war Rosalind so benommen, dass sie nicht klar denken konnte. »Natürlich.« Doch dann bekam sie plötzlich furchtbare Angst und fing sich wieder. »Ich bin Eure Gefangene«, fügte sie hinzu und sank seufzend an seine Brust. »Nur eine Gefangene, die Eurer Gnade ausgeliefert ist. Werdet Ihr gnädig zu mir sein, mon Capitaine ?« Sie strich ihm übers Haar und schmiegte die Wange an die schwarzen Locken. »Könnt Ihr einer Meerjungfrau, einer Milchmagd, einem armen, schiffbrüchigen englischen Mädchen gegenüber gnädig sein?«
Ein geheimnisvolles Lächeln umspielte Black Angels Lippen, bevor er Rosalind fest in die Arme schloss und mit einer Leidenschaft küsste, die ihr den Atem raubte. Seine Zärtlichkeit war von einer Intensität, dass Rosalind dahinschmolz und für einen Augenblick beinahe ihre
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