Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
hinüber auf die Etoile du Matin . Eric trieb sie alle mit Beatrice in den Armen vor sich her. Als Rosalind ihnen folgen wollte, hielt Alexandre sie zurück, indem er ihr sanft einen Arm um die Taille legte.
»Und jetzt zu Euch, Mademoiselle.« Alexandre lächelte sie an und hatte einen Anflug von Schalk in den Augen. »Nach all der Mühe, die mich unsere Wiedervereinigung kostete, bestehe ich darauf, Euch höchstpersönlich auf mein Schiff zu geleiten.« Er hob sie in seine Arme. »Haltet Euch fest, ma belle . Dies ist nicht der Zeitpunkt für einen weiteren Schwimmversuch.«
Rosalind gehorchte mit Freuden. Sie schlang die Arme um seinen Hals und schmiegte ihre Wange an seine Brust. Alexandre rief seinen Männern an Bord der Etoile du Matin etwas zu, worauf sie eine Planke von einem Schiff zum anderen schoben. Alexandre wanderte darüber, ohne die geringste Mühe zu haben, den Wellengang auszugleichen, der beide Schiffe bewegte. Er trug sie geradewegs in seine Kajüte und legte sie auf seinen smaragdgrünen Überwurf.
»Und nun.« Alexandre schmiegte beide Hände an ihre Wangen. »Werdet Ihr Euch ausruhen.«
Sie griff nach seinen Händen. »Bitte, mon Capitaine . Beatrices Fieber ist schlimmer geworden. Sie ist wahrscheinlich sehr krank. Ich bitte Euch, könntet Ihr Eurem Monsieur le Docteur sagen, er möge nach ihr sehen?«
»Immédiatement, ma belle.« Er küsste sie sanft auf die Stirn. »Jetzt muss ich gehen. Ich sehe später nach Euch.«
Er stand auf und wandte sich zum Gehen. Rosalind klammerte sich an seine Hand. Als er zu ihr hinabsah, eine Augenbraue fragend gelüpft, umspielte ein Lächeln seine Lippen.
» Oui, ma belle? Was ist?«
Rosalind wollte ihm etwas sagen, ihrer ungemeinen Erleichterung darob, dass er sie aus den Klauen Vasquez’ und seinen ungeheuerlichen Plänen mit ihr befreit hatte, eine Stimme verleihen. Vor allem aber wollte sie Worte finden, ihm zu erzählen, wie ihr Herz aufging, als er auf La Fortuna die Kajütentür aufstieß und mit gezogenen Pistolen dastand. Aber es war zu viel. All das waren zu viele Gedanken – und zu viele Gefühle.
»Ich würde es als eine überaus großzügige Gefälligkeit erachten, könntet Ihr mir ein wenig Wasser schicken lassen, um mich frischzumachen«, sagte Rosalind und strich angewidert über die fleckige rote Seide, die sie immer noch trug. »Ich würde mich gern so weit erfrischen, wie es die Umstände zulassen.«
Während sie seine Antwort abwartete, starrte sie wie gebannt auf einen Flecken in Höhe ihres Knies. Würde Alexandre die Situation ausnutzen, um sich für ihren schmählichen Hinweis von gestern zu revanchieren, dass er ein Bad bräuchte?
Er strich ihr sanft über die Wange. »Für mich seid Ihr so frisch und lieblich wie ein Frühlingsbeginn.«
Rosalind sah ihn an. Das sonst so strenge Gesicht zeigte sich in einer ungekannten Sanftheit. Und erstmals haftete dem Lächeln seiner wunderschönen Lippen kein Anflug von Zynismus an, wie auch die dunklen Augen erstaunlich ruhig schienen. Rosalind überkam ein plötzliches Verlangen, die Arme um ihn zu schlingen und Zuflucht in seiner Umarmung zu suchen. Sie hielt seine Hand an ihre Wange und sank mit einem Seufzer auf das Kissen.
»Merci beaucoup, mon Capitaine.«
Kapitel 13
A lexandre stand vor seiner Kajütentür und war recht zufrieden mit sich. L’Etoile du Matin hatte kaum etwas abbekommen, und die wenigen Schäden waren vor allem dem Sturm zuzuschreiben. Mit der Ladung aus Vasquez’ Luken und der aus der Bird of Paradise hatte er ziemlich viel Gewinn gemacht für zwei Tage Arbeit. Und nicht zuletzt, vielmehr zuallererst, war da Lady Rosalind Hanshaw, die nun sanft und sicher in seinem Bett schlief. Alexandre lächelte selbstzufrieden. Sie brauchte ihren Schlaf, und wenngleich er kaum mit den Gedanken bei der Sache bleiben konnte, überwachte er das Stauen der Ladung. Währenddessen malte er sich aus, wie sehr er ihre Wiedervereinigung genießen würde.
Die Diabolique jagte mit gerefften Segeln in nord-nordöstlicher Richtung auf Jamaika zu. L’Etoile du Matin folgte einem ähnlichen Kurs, um die Strömung und die Passatwinde vor Jamaika zu nutzen, die sie wieder östlich nach Martinique brachten. Dort konnten beide Schiffe sicher ankern und weitere Reparaturen vorgenommen werden. Alexandre sah zu seiner Mannschaft, die immer noch mit der Ladung und dem Flicken der Segel beschäftigt war. Die Leute waren müde und brauchten dringend ein wenig Erfrischung. Er schuldete
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