Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
ewig dankbar sein wird, weil ich ihren hübschen kleinen Hals gleich zweimal gerettet habe.«
»Dieser englische Bastard wird noch Euer Tod sein. Denkt Ihr immer noch, Ihr benutzt ihn ? Er hat Euch schon so weit, dass Ihr seine Küsten patrouilliert wie ein persönlicher Diener. Jetzt sammelt Ihr schon verirrte Kinder für ihn ein! Wo soll das hinführen?«
Alexandre bedachte ihn mit einem wütenden Blick. » Sacre Dieu! Wirst du jemals aufhören zu nörgeln? Schlimm genug, dass mich die kleine Göre peinigt. Wofür brauche ich noch eine Ehefrau, wenn du dauernd an mir herumnörgelst?«
Yves verschränkte die Arme vor der Brust. »Ist es Zeit, dass wir an Land gehen? Habt Ihr endlich genug von diesem Leben?«
Alexandre schloss die Augen und lehnte den Kopf zurück. »Nein. Ich kann nicht zurück. Noch nicht.«
Yves stieß einen angewiderten Laut aus. »Hört mir zu, Alexandre. Ihr wollt sie, weil sie Euch zurückweist. Habt Ihr sie erst gehabt, werdet Ihr sie vergessen. Dann ist die Jagd vorbei. Tut uns allen einen Gefallen und beendet die Jagd.«
Alexandre schüttelte den Kopf. »Ach, Yves. Sie sagte, ich wäre kaltherzig, aber du bist aus Eis.« Er trank wieder, warf die leere Flasche über Bord und griff nach der neuen. »Ich werde hier sitzen und trinken, bis ich niemanden mehr umbringen will. Dann ziehe ich mich in meine Kajüte zurück. Es steht ihr frei, dahin zurückzukehren. Sorg nur dafür, dass sie nicht zu Schaden kommt.«
»Ich schickte sie nach unten, damit sie nicht zu Schaden kommt, mon Capitaine .«
Alexandre seufzte. »Und?«
Yves beugte sich zu ihm und sagte leise: »Was hättet Ihr mit ihr gemacht, wäre ich nicht dazwischengegangen?«
Alexandre nahm noch einen Schluck Rum. »Die Frage ist ungefähr so sinnvoll wie die, was ich in einer Schlacht täte, wenn der Wind aus einer anderen Richtung weht.«
»Statt Eurem Impuls zu folgen, solltet Ihr eine sorgfältige Strategie wählen«, warf Yves ein.
»Hier ist durchaus eine Strategie vorhanden, mon ami . Dessen versichere ich dich.«
»Wieder glaubt Ihr, Euren Feind in der Hand zu haben. Gebt acht, Alexandre. Diese Schelmin steckte von der ersten Minute an voller Überraschungen.«
Alexandre blickte Yves in die kalten grauen Augen. Die Niedergeschlagenheit, die jedem Zornesausbruch folgte, machte sich allmählich bemerkbar und drohte, ihn in schwarze Tiefen zu ziehen. »Du hast vollkommen recht, wie immer. Das ist eine überaus verdrießliche Angewohnheit, mon ami . Ich wünschte, du würdest mir auf meinem eigenen Schiff ein wenig mehr Selbstachtung gestatten.«
Wieder sah er zu den Sternen hinauf, deren Konstellationen ihm nach den Jahren vertraut waren. Nur sie blieben immer gleich. Nur sie waren immer an ihren Plätzen und gewillt, ihm den Weg zu weisen. Er nahm noch einen großen Schluck Rum und wünschte, es wäre Brandy und er könnte einen Mundvoll davon in einem Kuss mit Rosalind teilen, nach dem sie ohnmächtig in seine Arme sänke.
»Sie ist eine würdige Gegnerin, Yves. Sie weckt eine unbändige Leidenschaft in mir. Ich habe nie so viel gefühlt, weder in der Liebe noch im Krieg.«
»Vielleicht ist Mademoiselle , da sie Euch nun von der schlechtesten Seite erlebte, bereit, künftig auf mich zu hören, wenn ich ihr rate, Euch nicht zu provozieren.«
»Hört sich an, als würdest du nicht daran glauben.«
»Das tue ich auch nicht, mon Capitaine .« Yves stand auf. »Ich kann nur hoffen, dass Eure Strategie aufgeht. Nehmt Euch die Königin. Beendet das Spiel. Das ist mehr als ein Geplänkel. Sie bedeutet Euch zu viel.«
Während Yves davonging, nickte Alexandre vor sich hin. Der Rum konnte die grausame Wahrheit nicht verdrängen. Rosalind bedeutete ihm zu viel, viel mehr als es irgendeiner kleinen englischen Milchmagd zustünde.
Kapitel 18
R osalind sackte zu einem Häufchen Elend zusammen. Die Hängematte, die für die Nacht ihr Bett sein sollte, fühlte sich wie ein Wäschesack an. Die schweren Falten ihres Satinrocks lagen verdreht um ihre Beine, ihre Unterröcke schoben sich von ihren Hüften ab nach oben. Hier war kein Platz, sich auszustrecken, nicht mal zum Aufstehen, um die Kleider auszuschütteln. Beatrice lag in der Hängematte neben ihr, zusammengerollt und die Hände wie ein Kind unter ihrer Wange.
Erics Anwesenheit machte es für Rosalind um nichts besser. Er lag auf der anderen Seite in einer Hängematte und schnarchte so laut, dass die Ratten vom Schiff geflohen wären, gäbe es hier welche. Außerdem
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