Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
einschlafen.«
Rosalind lockerte die Bettdecke ein wenig. Jetzt wurde Alexandres Lächeln ein wenig neckender. Das Feuer in seinen Augen war nach wie vor da, auch wenn er es unter Kontrolle zu haben schien. Rosalind legte sich etwas bequemer hin und schmiegte den Kopf in das weiche Kissen. Alexandre hatte recht, was die Wärmepfanne betraf. Er strahlte eine Hitze ab, welche die Bettdecke schnell in einen warmen Kokon verwandelte. So spät in der Nacht war es kühl genug, um diese Wärme als angenehm und entspannend zu empfinden. Rosalind seufzte. Sie wusste, dass sie auf der Hut bleiben sollte, aber das war unmöglich. Sie war immer noch so müde, so erschöpft von den jüngsten Ereignissen.
»Habt Ihr jemals einen Delphin gesehen?«, fragte Alexandre. »Niedliche Geschöpfe. Verspielt und immerzu lächelnd. Sie folgen den Schiffen, indem sie in den Bugwellen mitschwimmen. Seeleute glauben, dass sie ihnen Glück bringen.«
Rosalind lächelte. Alexandres Stimme hatte etwas Wärmendes und hüllte sie angenehm ein. »Und? Bringen sie Glück?«
Alexandre zuckte mit den Schultern. »Seefahrer haben so viel Aberglauben wie die Bäume Blätter haben.«
»Mein Vater hatte stets eine Gemme meiner Mutter bei sich, wenn er in See stach. Er sagte immer, auf diese Weise konnte er sicher sein, wieder heimzukommen.« Rosalind lächelte bei der Erinnerung daran, auch wenn ihr Herz schmerzte. »Heute macht mein Bruder es ebenso.«
»Eure Familie ist sehr liebevoll.«
»Ja, das stimmt.« Sie sah ihn an. »Sie werden mich vermissen.«
»Nicht mehr lange, ma belle . Wenn wir in Jamaika sind, solltet Ihr unbedingt die Muschelsuppe kosten. Ein wunderbares Gericht. Das Leben in der Karibik birgt manche Gefahren, aber das Essen ist oft superb.«
Rosalind schmunzelte, und ihre Augenlider wurden schwer. »Gute Nacht, Alexandre.«
Sie wollte sich von ihm wegdrehen, doch er hielt sie davon ab, indem er sie sacht an der Schulter berührte. Dann beugte er sich über sie, dass sein schwarzes Haar auf ihren Busen fiel.
»Erlaubt Ihr mir vielleicht, Euch einen Gutenachtkuss zu geben, ma belle ?«
Er sah ihr in die Augen, und die Hitze in seinem Blick brachte das Feuer in ihr zum Lodern. Die Macht ihres Verlangens ängstigte und erregte Rosalind gleichermaßen. Offenbar nahm er ihr Zögern als Angst und legte eine Fingerspitze auf ihre Lippen.
»Das ist alles, worum ich bitte.«
Rosalind hob eine Hand, um Alexandre das Haar aus dem Gesicht zu streichen. Er wandte den Kopf und küsste ihre Handinnenfläche, dann beugte er sich wieder hinab und berührte ihre Lippen mit seinen. Sie verharrten dort in samtiger Süße, ohne den Kuss zu vertiefen. Alexandres Zurückhaltung schien Rosalind erst recht hilflos zu machen und das Feuer in ihr noch zu schüren. Seine Nähe war überwältigend. Sie wollte die Arme um seine Schultern legen, sich an ihn schmiegen, um seine fest Brust auf ihrem Busen zu spüren. Ihre Hand berührte seine nackte Schulter. Sie streichelte die bronzene Haut und genoss es, die kräftigen Muskeln zu fühlen. Ihre Finger wanderten nach oben, über Alexandres Hals und in sein Haar.
Als ihre Lippen sich unter seinen öffneten, hob Alexandre den Kopf. In seinen Augen funkelte ein unmissverständliches Verlangen. Rosalind hielt den Atem an. Ihre Haut kribbelte, so ungeduldig erwartete sie seine Zärtlichkeiten. Alexandre erkannte es und lächelte lustvoll.
» Bonne nuit, ma belle. Süße Träume.«
Dann legte er sich zurück und wandte sein Gesicht ab. Rosalind wollte schreien vor Wut. Wie typisch für ihn, in ihr den Wunsch nach mehr zu wecken, ganz gleich wie sehr sie auf die Einhaltung ihrer Vereinbarung gepocht hatte. Er war fürwahr ein Teufel! Sie starrte in die Dunkelheit und war so enttäuscht, dass es schon schmerzte. Sie wollte Alexandre, verzehrte sich nach ihm, auch wenn sie ihre innere Stimme zu einem Rest von Anstand ermahnte und sie warnte, dass es falsch wäre, diesem Piraten zu erlauben, dass er sie verführte und deflorierte. Da war allerdings noch eine andere, tiefere Stimme, die dagegenhielt, wie maßlos enttäuschend es wäre, sich für einen Ehemann aufzusparen, der sie nicht liebte und sie nicht um ihretwillen zur Frau wollte.
Einsamkeit nagte an Rosalind. Der Tod hatte ihr den Vater genommen, und sie war weit weg von ihrer Mutter, von Thomas und von allen ihren Freunden. Die zusehends komplizierte Beziehung zu Alexandre trennte sie nun außerdem von Beatrice. Und zu allem Überfluss entfernte sie ihr
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