Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann des Prinzen

Im Bann des Prinzen

Titel: Im Bann des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE MANN
Vom Netzwerk:
Anonymität legte. Aber vielleicht hatte er sie falsch eingeschätzt?
    „Warum hast du Eloisa besucht?“
    „Familienangelegenheiten. Das ist jetzt unwichtig. Ihre Verwandten waren da. Eloisas Schwägerin – die Frau des Senators – ist auf einem Stein ausgerutscht. Ich habe sie aufgefangen, sonst wäre sie ins Wasser gefallen. Irgendeine verdammte Reporterin, die mit einem Teleobjektiv in einem Baum gesessen hat, hat das mitbekommen. Was eigentlich nicht so schlimm gewesen wäre, denn Senator Landis und seine Frau standen auf dem Foto im Mittelpunkt. Ich weiß noch immer nicht, wie die Fotografin herausbekommen hat, wer ich bin, aber es ist nun mal passiert. Tut mir leid, dass ich auch dir damit die Meute auf den Hals gehetzt habe.“
    Duarte hatte nichts falsch gemacht. Sie konnten schließlich nicht in einer Luftblase leben. Insgeheim hatte Tony immer gewusst, dass es nur eine Frage der Zeit war, wann ihre Tarnung auffliegen würde. Vierzehn Jahre lang war es ihm gelungen, anonym zu leben, seinen beiden älteren Brüdern sogar noch länger.
    „Von uns allen ist gelegentlich schon irgendwo ein Foto erschienen. Wir sind keine Vampire. Es ist nur verrückt, dass sie die Verbindung herstellen konnte. Dumm gelaufen.“
    „Was hast du für Pläne?“
    „Mich in meinem Haus verschanzen und einen Schlachtplan erstellen. Sag Bescheid, wenn du von Carlos hörst.“
    Er beendete das Telefonat und ging ins Wohnzimmer, um nach Kolby zu sehen – der Kleine schlief tief und fest. Tony setzte sich aufs Sofa und checkte seine Mails auf dem iPhone. Keine der Mails, die er kurz anklickte, enthielt Neuigkeiten, doch als er sich ins Internet einloggte, zuckte er zusammen. Die Gerüchteküche brodelte.
    Dass sein Vater vor Jahren an Malaria gestorben war – falsch.
    Vermutungen, dass Carlos sich einer Schönheitsoperation unterzogen hatte – auch falsch.
    Spekulationen, dass Duarte einem tibetischen Mönchsorden beigetreten war – definitiv falsch.
    Und dann waren da die Geschichten über ihn und Shannon, die der Wahrheit entsprachen. Die Storys über die „Geliebte des Monarchen“ häuften sich. Tony verspürte heftige Schuldgefühle, weil Shannon all das seinetwegen ertragen musste. Das Interesse der Medien würde bestimmt noch wachsen, und es würde nicht lange dauern, bis sie all die unschönen Tatsachen über ihren unredlichen – toten – Ehemann ausgruben. Angewidert steckte er sein iPhone weg.
    „So schlimm?“, fragte Shannon, die in der Tür stand.
    Sie hatte sich Jeans und ein schlichtes blaues Top angezogen. Ihr blondes Haar fiel ihr jetzt locker auf die Schultern und ließ sie nicht viel älter als die Babysitterin aussehen, wenn man einmal von den Augen absah, die sehr müde – aber wachsam – wirkten.
    Tony lehnte sich zurück und streckte die Beine aus. „Im Internet überschlagen sich die Gerüchte. Unsere Anwälte kümmern sich darum. Hoffentlich schaffen sie es bald, das undichte Loch zu stopfen, damit der Schaden nicht noch größer wird. Aber wir bekommen den Geist nicht wieder in die Flasche.“
    „Ich gehe nicht mit dir weg.“ Sie stemmte die Hand in die Hüfte.
    „Das Interesse wird sich nicht legen.“ Er bemühte sich, ruhig und vernünftig zu klingen. Für sie alle stand einfach viel zu viel auf dem Spiel. „Die Reporter werden dich morgen früh überrennen, wenn nicht schon vorher. Deine Babysitterin wird unweigerlich irgendwann nachgeben und mit irgendeinem Klatschreporter reden. Deine Freunde werden Fotos von uns beiden verkaufen. Und die Gefahr besteht, dass die Leute Kolby benutzen, um an mich heranzukommen.“
    „Dann sind wir beide, du und ich, fertig miteinander.“ Sie streckte die Hand nach ihrem schlafenden Sohn aus.
    Tony berührte sanft ihren Arm, um sie aufzuhalten. „Warte, bevor du ihn in sein Zimmer bringst.“ Wenn es nach ihm ginge, dann säßen sie in zehn Minuten in seinem Wagen. „Meinst du tatsächlich, dass uns irgendjemand glaubt, dass wir Schluss gemacht haben? Das Timing wäre einfach zu passend.“
    Sie setzte sich auf die Sofalehne. „Wir haben letztes Wochenende Schluss gemacht.“
    Von wegen. „Erzähl das der Presse und schau, ob sie dir glauben. Die Wahrheit ist diesen Leuten völlig egal. Darauf zu beharren, dass wir unsere Beziehung beendet haben, wird dir nichts nützen. Sie werden trotzdem hinter dir her sein.“
    „Ich weiß, dass ich aus Galveston wegziehen muss.“ Sie schaute sich in ihrer spärlich möblierten Wohnung um, in der zwei Bilder

Weitere Kostenlose Bücher