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Im Bann des Prinzen

Im Bann des Prinzen

Titel: Im Bann des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE MANN
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Kinn. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. So nah, dass sie Tonys Körperwärme spürte. So nah, dass sie ihn hätte küssen können.
    Zu nah, zu gefährlich. „Von freiwillig kann ja wohl keine Rede sein.“
    „Ich weiß, Shanny …“ Er strich ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Mir tut es unendlich leid, dass du das alles ertragen musst, und ich werde mein Möglichstes tun, um dir die nächste Woche so angenehm wie möglich zu machen.“
    Seine aufrichtige Entschuldigung besänftigte sie ein wenig. Es war eine lange Woche ohne ihn gewesen. Sie war selbst überrascht gewesen, wie sehr sie die spontanen Verabredungen und Tonys spätabendliche Anrufe vermisst hatte. Seine stürmischen Küsse und die intimen Zärtlichkeiten. Albern, das zu leugnen. Sie fand ihn sowohl emotional als auch körperlich ungemein anziehend. Anderenfalls würde Tonys unglaubliche Enthüllungen sie auch nicht so belasten.
    Sie schwankte ein bisschen und legte die Hände auf Tonys Brust, nicht sicher, ob sie ihn wegstoßen oder sich an ihn schmiegen sollte. Wie immer, wenn sie einander berührten, loderte Verlangen zwischen ihnen auf. Mit hungrigem Blick schaute Tony sie an, seine Pupillen weiteten sich.
    Langsam senkte er den Kopf, bis sein Mund direkt über ihrem war. Sein warmer Atem strich ihr übers Gesicht und rief Erinnerungen an wilde Nächte hervor. Noch vor nicht allzu langer Zeit hatte sie geglaubt, dass Nolans Verrat sie für immer unempfindlich solchen Gefühlen gegenüber gemacht hätte … und dann war sie Tony begegnet.
    „Mom?“
    Die Stimme ihres Sohns riss sie in die Gegenwart zurück. Und nicht nur sie. Tonys Gesichtsausdruck, eben noch so verführerisch, wirkte auf einmal äußerst achtsam. Er öffnete die Tür im selben Moment, als Kolby herausgestürmt kam und sich in die Arme seiner Mutter warf.
    „Mom, Mom, …“ Er barg das Gesicht an ihrem Hals. „Da ist ein Monster am Fenster!“
    Tony rannte entschlossen zum Fenster im Kinderzimmer, während er sich insgeheim schalt, weil er sich hatte ablenken lassen.
    „Bleib bitte im Flur“, rief er Shannon über die Schulter zu.
    Es könnte nichts gewesen sein, aber schon in jungen Jahren hatte er gelernt, niemals unachtsam zu sein. Sein Adrenalinspiegel stieg, als er das Fenster aufriss und in den kleinen Innenhof spähte.
    Nichts.
    Vielleicht hatte Kolby nur einen Albtraum gehabt. Er schloss das Fenster wieder und zog die Vorhänge zu.
    Shannon stand im Türrahmen, ihren Sohn eng an sich gepresst. „Ich hätte schwören können, dass ich die Vorhänge zugezogen habe.“
    Kolby schaute auf. „Ich habe sie aufgemacht, als ich was gehört habe.“
    Vielleicht war der Albtraum des Jungen genauso real gewesen wie seine damals, deshalb wollte er sich lieber vergewissern. „Ich gehe raus. Der Bodyguard bleibt solange bei dir.“
    Schützend drückte Shannon ihren Sohn an sich. „Ich habe ihm schon Bescheid gesagt. Ich wollte nicht, dass du dich allein um das ‚Monster‘ kümmerst.“
    Ein Gefühl der Panik überkam Tony, als er überlegte, was ihr hätte passieren können, als sie die Tür geöffnet hatte, um mit dem Bodyguard zu sprechen. Mühsam unterdrückte er die Worte, die ihm auf der Zunge lagen, weil er Kolby nicht erschrecken wollte.
    Aber der Vorfall bestärkte ihn in seinem Entschluss, Galveston mit Shannon und Kolby zu verlassen. „Hoffen wir mal, dass es nur ein Ast war.“
    Tony war auf dem Weg zur Haustür, als sein iPhone klingelte. „Ja?“, meldete er sich.
    „Ich hab ihn“, antwortete der Bodyguard. „Ein Teenager aus dem Haus nebenan wollte ein paar Schnappschüsse mit dem Handy machen. Ich habe die Polizei bereits verständigt.“
    Shannon hatte offenbar mitgehört, denn ihr entschlüpfte ein Seufzer. Tony wünschte sich nichts sehnlicher, als ihr Trost zu spenden. Wichtiger war im Moment jedoch ihre Sicherheit. „Halten Sie mich auf dem Laufenden. Gute Arbeit. Danke.“
    Er steckte das Telefon wieder ein und merkte, dass sein Herz wie verrückt schlug, weil diese Gefahr so knapp abgewendet worden war. Es hätte schlimmer kommen können. Aus Erfahrung wusste er, wie schrecklich es hätte werden können.
    Und offensichtlich wurde das jetzt auch Shannon bewusst. Ihre Blicke gingen suchend und ängstlich von einer Ecke zur anderen.
    Zum Teufel mit den guten Vorsätzen, dachte Tony. Er hatte ihr jetzt lange genug Zeit gelassen. Er legte ihr einen Arm um die Schultern, und sie lehnte sich ganz leicht

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