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Im Bann des Prinzen

Im Bann des Prinzen

Titel: Im Bann des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE MANN
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auszustrecken. „Ich bin immer noch sauer auf dich, weil du mich angelogen hast, aber ich weiß es zu schätzen, dass du dich bemühst, den Schaden zu begrenzen.“
    „Das ist doch das Mindeste.“ Er küsste sie sacht auf die Lippen, ohne sie sonst irgendwo zu berühren, und verharrte lange genug, um sie daran zu erinnern, warum sie zueinandergefunden hatten. Shannon stockte der Atem, und es kostete sie große Überwindung, ihn nicht an sich zu ziehen, um den Kuss zu vertiefen.
    Langsam löste er sich von ihr und ging zur Tür.
    „Tony?“
    Er blickte über die Schulter. Es wäre so leicht, sich den körperlichen Trost zu holen, der nur wenige Schritte entfernt auf sie wartete. Aber sie musste einen klaren Kopf behalten. Sie musste stark bleiben und unabhängig, sich und ihrem Sohn zuliebe, und das bedeutete, dass sie Grenzen ziehen musste.
    „Nur weil ich dir vielleicht vergebe, heißt das noch nicht, dass ich dich wieder in mein Bett lasse.“

4. KAPITEL
    Sie lag nicht in ihrem Bett.
    Shannon versuchte, sich aus den Fängen des Albtraumes zu befreien, was nicht so einfach war, wenn man nicht wusste, wo man war. Das Ticken der Standuhr, Seidenbettwäsche, nichts davon war ihr vertraut. Und dann stieg ihr der Duft von Sandelholz in die Nase, eine Sekunde, bevor …
    „Hey.“ Tonys Stimme drang durch die Dunkelheit. „Alles okay. Ich bin hier.“
    Ihr Herz begann zu rasen, und sie schoss hoch. Blinzelnd versuchte sie, sich zu orientieren, aber vor ihren Augen verschwamm alles in der Dunkelheit. Unter ihren Händen spürte sie den weichen Bezug eines Sofas, und plötzlich kam die Erinnerung zurück. Sie war bei Tony.
    „Alles okay“, wiederholte Tony beruhigend, während er ihre Schulter sanft berührte, als er sich neben das Sofa kniete.
    Shannon setzte sich auf, doch der Albtraum ließ sie noch nicht los. Dunkle Schatten huschten durch ihre Gedanken und vermischten sich mit Erinnerungen an die Nacht, als Nolan gestorben war, nur dass Tonys Gesicht sich über das ihres toten Ehemannes schob.
    Ihr war schwindelig und schlecht, und sie musste schlucken, weil der Traum so entsetzlich gewesen war. „Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe.“ O nein! Ihr Sohn! „Ist mit Kolby alles in Ordnung?“
    „Der schläft tief und fest.“
    „Ein Glück. Ich möchte ihm nicht noch mehr Angst machen.“ Sie warf einen Blick auf Tonys zerzaustes Haar, die Jeans, deren Knopf noch offen stand und den nackten Oberkörper. Sie musste schlucken. „Entschuldige, dass ich dich gestört habe.“
    „Ich habe nicht geschlafen.“ Er reichte Shannon die Brille.
    Nachdem sie sie aufgesetzt hatte, konnte sie das Tattoo auf seinem Arm erkennen. Ein nautischer Kompass. Außerdem stellte sie fest, dass sein Haar nass war. An Tony in der Dusche, in der sie sich auch schon geliebt hatten, wollte sie jetzt lieber nicht denken. „Es war eine harte Nacht.“
    „Möchtest du darüber reden, was dich aufgeweckt hat?“
    „Eigentlich nicht.“ Niemals. Mit niemandem. „Ich glaube, meine Angst um Kolby hat mich im Traum verfolgt. Träume sollen ja angeblich helfen, Probleme zu lösen, aber manchmal machen sie alles nur noch schlimmer.“
    „Ach, verdammt, Shanny, es tut mir so leid, dass ich dich da mit reingezogen habe.“ Er setzte sich aufs Sofa und schlang ihr einen Arm um die Schultern.
    Eine Sekunde lang versteifte sie sich, bevor sie nachgab. Was soll’s, dachte sie und lehnte sich gegen seine breite Brust. Der Albtraum war noch zu gegenwärtig, als dass sie die Kraft hätte, sich Tony zu entziehen. Sofort schloss er beide Arme um sie und zog ihren Kopf unter sein Kinn. Irgendwie war es einfacher, seinen Trost zu akzeptieren, wenn sie ihm nicht in die Augen schauen musste. Sie war schon so lange mit ihren schlimmen Träumen allein. War es falsch, sich wenigstens einen Moment lang in diese schützenden Arme zu flüchten? Sie würde gleich wieder stark sein.
    Minuten verstrichen, während Shannon auf Tonys Hände blickte. „Danke, dass du noch einmal nach uns gesehen hast.“
    „Es kann einem ganz schön zusetzen, wenn man allein an einem unbekannten Ort aufwacht.“ Seine Stimme vibrierte an ihrem Rücken, nur ihr dünnes Nachthemd trennte sie von seiner nackten Brust.
    Erneut stieg ihr der frische Duft von Shampoo und Seife in die Nase und weckte Erinnerungen an feuchte, schaumbedeckte Körper …
    „Ich bin jetzt bestimmt schon ein Dutzend Mal hier gewesen, aber noch nie in diesem Zimmer.“ Sie hatten sich vor fünf

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