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Im Bann des roten Mondes

Im Bann des roten Mondes

Titel: Im Bann des roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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einem schlechten Omen. Es war nicht gut, das Schicksal herauszufordern. Dann wickelte er sich in seine Decke ein, sein prachtvolles Schwert in Reichweite. Auch wenn diese unerfüllte Liebe ihn quälte, so vergaß er doch niemals, was er in erster Linie war: ein Wüstenkrieger.
    Désirée spürte die Spannung zwischen ihnen körperlich. Sie warf ihre Decke beiseite und erhob sich von ihrem Lager. Es erschien ihr unerträglich, dass Arkani nur wenige Schritte von ihr entfernt lag und schlief. Ihr Herz klopfte bis zum Hals, und ihr Atem wurde knapp. Es lag nicht an der Hitze des Tages, die die Wüste in die sternenklare Nacht ausatmete. Sie ging einige Schritte bis zu der dunklen Felsnadel, die sie gerade noch erkennen konnte. Zwar befürchtete sie nicht, sich in der Dunkelheit zu verlaufen, aber sie mochte sich ebenso wenig zu weit von Arkani entfernen. Jeder Schritt, den sie fortging, bereitete ihr Qualen, und doch musste sie eine größere Entfernung zwischen sich und ihn bringen, wollte sie nicht an der inneren Hitze verbrennen.
    An der dunklen Felsnadel blieb sie stehen, lehnte sich mit dem Rücken dagegen und starrte hinaus in die Wüste. Sie konnte die Weite nur erahnen, da es dunkel war. Die Dunkelheit war von einem samtenen Schwarz, das sie einhüllte wie ein weicher Stoff. Der Fels in ihrem Rücken strahlte Wärme aus. Auch er glühte von innen und trotzte der Kühle der Nacht. Alles lebte in der Wüste, auch die Steine. Sie lehnte den Kopf nach hinten und schloss die Augen. Arkani, ich liebe dich , flüsterten ihre Lippen stumm. Vielleicht trug der Nachtwind ihre Gedanken und Träume, ihre Wünsche und Sehnsüchte zu ihm. Vielleicht ...
    Sie spürte plötzlich, dass sie nicht allein war. Sie hielt den Atem an, und ihr Herzschlag stockte. Er hatte gewirkt, dieser Zauber, diese unsichtbaren Geister der Wüste hatten ihn zu ihr gerufen!
    Eine heiße Welle brandete durch ihren Körper, und er schien alle Grenzen zu verlieren. »Arkani?« Sie wandte sich um. Im gleichen Moment lief etwas über ihre nackten Füße. Im rötlichen Licht des gerade über dem Horizont aufgestiegenen Mondes erkannte sie eine Echse, die sich vor ihr ebenso erschrak wie Désirée vor dem Tier. Mit einem Aufschrei sprang sie beiseite. In diesem Moment flog ein gewaltiger dunkler Schatten über sie. Sie sah einen Dolch aufblitzen und mit unglaublicher Geschwindigkeit herniedersausen. Der Angreifer hatte wohl ihr Erschrecken vor der Echse nicht einkalkuliert. Der Dolch streifte ihre Schulter und hieb in den Stein, dass die Funken stoben. Dem Knirschen des Stahls auf dem Fels folgte Désirées markerschütternder Schrei.
    In Panik krümmte sie sich zusammen und schützte ihren Kopf mit den Händen. Sie wusste, dass es keinen Sinn haben würde, wenn dieser grauenhafte Dolch wieder auf sie herniederstieß. Es gab kein Entrinnen für sie. Alles in ihr erstarrte, ihr Atem, ihr Herzschlag, ihr Blut. So erwartete sie den Todesstoß.
    Doch der Todesstoß blieb aus. Stattdessen hörte sie einen anderen Schrei, einen tieferen, aus einer männlichen Kehle. Irgendetwas geschah in Bruchteilen von Sekunden, dann war es still.
    Désirée hockte immer noch erstarrt. Alles Leben war aus ihr gewichen, und doch waren ihre Sinne übernatürlich geschärft. Jemand näherte sich ihr, und als eine Hand ihre Schulter berührte, schrie sie wieder in Todesangst auf.
    »Ganz ruhig. Ich bin es, Arkani.«
    Ihr Körper begann zu beben, das Zittern wurde immer stärker, bis sie sich aufbäumte. Sie spürte seinen Arm um ihre Schulter, und sie krallte sich an seiner Gandura fest. Krämpfe schüttelten sie, und plötzlich brach alles Wasser, das sich noch in ihrem Körper befand, aus ihren Augen heraus.
    »Mein Gott, oh, mein Gott, was war das?«, schrie sie voller Panik.
    »Es ist vorbei«, vernahm sie seine warme Stimme. »Alles ist vorbei.«
    Langsam wandte sie das Gesicht, das sie in ihrer Angst an seine Brust gepresst hatte, und blickte scheu zur Seite. Die anderen Männer waren mit brennenden Zweigen herbeigelaufen gekommen, um zu schauen, was geschehen war. Im flackernden Schein der Fackeln sah sie eine reglose Gestalt im Sand liegen. Es war ein Mann in einer blauen Gandura. In seinen verkrümmten Fingern hielt er noch immer den Dolch. Doch der Mann war tot. Eine grausige dunkle Lache trat zwischen Hals und Schulter aus seinem Körper und versickerte im Sand. Und dann bemerkte sie, dass Arkani sein Schwert in der Hand hielt. Es war rot von Blut.
    Entsetzt presste sie

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