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Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Titel: Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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änderte sich urplötzlich meine Perspektive. Ich weiß nicht, ob sich der Graue Mann bewegte, bevor Barrons in seine Gedärme stach, oder danach. Jedenfalls spritzte etwas Nasses auf mich und das ekelhafte Wesen ließ meine Haare los. Ich fiel auf die Knie und mit dem Gesicht auf die Pflastersteine.
    Der Graue Mann sackte neben mir zusammen. Ich wich augenblicklich auf allen vieren zurück. Aus einer tiefen Wunde in seinem Bauch quoll eine grau-grüne Masse und dasselbe widerliche Zeug hatte ich auf dem Shirt, dem Rock und meinen nackten Beinen. Der Unseelie sah von Barrons zu der Speerspitze, die halb in dem steckte, was einmal meine Lieblingshandtasche gewesen war und es vielleicht noch wäre, würde nicht widerlicher Schleim von ihr tropfen. Die schwarzen Augen blitzten ungläubig und hasserfüllt.
    Obwohl sich sein ganzer Zorn auf Barrons richtete, drehte es den Kopf und seine letzten Worte galten mir. »Der Lord Master ist zurück, du dummes Miststück, und er wird mit dir dasselbe machen wie mit der letzten hübschen kleinen Sidhe -Seherin. Du wirst dir noch wünschen, durch meine Hand gestorben zu sein. Du wirst um deinen Tod flehen, wie sie es getan hat.«
    Ein paar Sekunden später, als Barrons mir die Handtasche gab, nahm ich die Speerspitze heraus und stach, obwohl ich wusste, dass das Wesen bereits tot war, noch einmal zu.

Zwanzig
    Ein Jahr nach dem Tag, an dem ich, fest entschlossen, den Mörder meiner Schwester zu finden und seiner Bestrafung zuzuführen, im Flugzeug nach Dublin gesessen hatte, habe ich gelernt, dass man aus dem, was die Menschen nicht aussprechen, so viel erfährt wie aus dem, was sie sagen.
    Es reicht nicht, ihren Worten zuzuhören. Man muss auch in ihrem Schweigen nach Antworten suchen. Oft nehmen wir bei Lügen Abstand davon, zu viel zu sagen, und so wird die Wahrheit hörbar.
    Barrons entsorgte den Kadaver des Grauen Mannes in dieser Nacht – ich fragte ihn nicht, wie. Ich ging einfach in den Buchladen zurück, nahm die längste, heißeste Dusche meines Lebens und wusch mir dreimal die Haare. Ja, ich nahm den Speer mit unter die Dusche. Ich hatte meine Lektion gelernt.
    Am nächsten Tag beendete ich meine Suche im Museum ohne Zwischenfälle. Kein V’lane, keine alte Frau, nicht ein einziges Feenobjekt im ganzen Gebäude.
    Zum ersten Mal, seit ich in den Buchladen gezogen war, ließ sich Barrons abends nicht blicken. Ich vermutete, er hatte das Haus verlassen, als ich oben in meinem Zimmer war und auf meinem Laptop E-Mails beantwortete. Es war ein Samstag, deshalb dachte ich, er hätte vielleicht eine Verabredung, und überlegte, wohin ein Mann wie er ging.Den üblichen Kino- und anschließenden Restaurantbesuch konnte ich mir bei ihm nicht vorstellen. Mit was für Frauen er sich wohl abgab? Mir fiel die eine wieder ein, der wir in der Casa Blanc begegnet waren. Aus reiner Langeweile malte ich mir aus, wie die beiden Sex miteinander hatten, doch als die Frau mehr und mehr wie ich selbst aussah, entschied ich, dass es intelligentere Methoden geben musste, sich die Zeit zu vertreiben.
    Ich verbrachte den Abend damit, mir alte Filme auf dem kleinen Fernseher anzusehen, den Fiona hinter der Ladentheke stehen hatte, und mich davon abzuhalten, aufs Telefon zu starren oder zu viel nachzudenken.
    Am Sonntagmorgen war ich ein Wrack nach der langen Zeit allein mit zu vielen Fragen, die ich niemandem stellen konnte. Und ich tat das, was ich mir geschworen hatte, nicht zu tun.
    Ich rief zu Hause an. Dad meldete sich wie bisher jedes Mal, wenn ich aus Irland anrief. »Hi«, begrüßte ich ihn munter, schlug die Beine übereinander und wickelte das Telefonkabel um meinen Finger. Ich saß auf meiner inzwischen angestammten Couch im hinteren Teil des Buchladens. »Wie geht’s euch?«
    Wir plauderten einige Minuten über Belangloses – über das Wetter in Georgia und das Wetter in Dublin, über den Unterschied zwischen dem Essen in Georgia und dem in Dublin, dann erörterten wir, wie sich die klimatischen Verhältnisse mit starken Regenfällen auf die Persönlichkeit der Menschen auswirkten. Gerade, als ich dachte, ihm wären die Plattitüden ausgegangen und wir könnten ein richtiges Gespräch beginnen, schnitt er eines seiner Lieblingsthemen an, über das er, wie ich wusste, Stunden schwadronieren konnte: die steigenden Ölpreise in Amerika und die Rolle des Präsidenten in der gegenwärtigen Wirtschaftsflaute.
    Mir war zum Heulen zumute.
    Das war aus uns geworden? Zwei Fremde, die sich

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