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Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Titel: Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Zickzackweges und ich musste ungefähr vierzehn Blocks weit durch die dunkle Zone gehen; die Straße, die ich suchte, war nur zwei Blocks lang, eine kurze Verbindung zwischen zwei Hauptstraßen in der Nähe einer großen Kreuzung.
    Im Nachhinein staune ich noch immer, dass ich mich an diesem Tag allein in das verlassene Viertel wagte. Es ist ein Wunder, dass ich überlebte. Ich weiß nicht einmal mehr, was ich damals dachte. Wenn ich heute zurückschaue und Ihnen diese Geschichte erzähle, kann ich mich meistens daran erinnern, was mir zu der Zeit durch den Kopf ging. Aber dies war einer der Tage, die in einem dünnen Dunstschleier begannen und mit dickem Nebel endeten – die mittleren Stunden waren mir allerdings in allen Einzelheiten und ein für alle Mal tief ins Gedächtnis eingebrannt.
    Vielleicht überlegte ich, dass noch helllichter Tag war und die Schatten nur bei Nacht eine Bedrohung seien; außerdem hatte ich meinen Speer und konnte mich im Notfall verteidigen. Vielleicht war ich aber auch nach den vielen Schrecknissen betäubt und spürte die Angst nicht mehr.
    Möglich wäre auch, dass mich nach allem, was ich verloren hatte, nichts mehr kümmerte. Barrons hatte mich in der Nacht, in der wir Mallucé bestohlen hatten, Miss Rainbow genannt. Trotz seines geringschätzigen Tonfalles hatte mir der Spitzname eigentlich ganz gut gefallen. Aber Regenbögen brauchen die Sonne, um zu existieren, und in meinem Leben hatte sich die Sonne in der letzten Zeit nicht oft blicken lassen.
    Was auch immer ich für Gründe gehabt haben mochte, ich erhob mich jedenfalls von der Couch, ging hinauf in mein Zimmer, duschte, wählte mit Sorgfalt mein Outfit aus, nahm meine Speerspitze und einige Taschenlampen und machte mich mutterseelenallein auf den Weg in die LaRuhe.
    Es war fast Mittag und ich hörte das leises Surren von Fionas Luxuslimousine hinter mir, als ich in das Viertel ging, das alle Sidhe -Seher eines Tages so nennen würden, wie ich es getauft hatte – in ein Viertel, das in nicht allzu ferner Zeit in vielen Städten rund um den Globus entstehen sollte: in eine dunkle Zone.
    Ich schaute mich nicht um.

Zweiundzwanzig
    Obwohl erst zwei Wochen vergangen waren, seit ich mich in den unheimlichen, ausgestorbenen Straßen verlaufen hatte, war mir zumute, als wäre das in einem anderen Leben geschehen.
    Wahrscheinlich, weil es so war.
    Die Mac, die in die Richtung, die ihr eine verschreckte Frau gewiesen hatte, gelaufen und in ein Niemandsland geraten war, hatte ein Mörder-Outfit aus pinkfarbenem Leinen – eine auf der Hüfte sitzende Capri-Hose mit weiten Beinen, ein gleichfarbiges mit Seide eingefasstes T-Shirt, silberne Sandalen und passende Accessoires – getragen. Sie hatte ihr wunderschönes, blondes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, der weit über den Rücken reichte und bei jedem schwungvollen Schritt mitwippte.
    Diese Mac hatte schulterlanges, dunkles Haar, um die Monster in die Irre zu führen, die Mac Version i.o jagten. Diese Mac trug eine schwarze Jeans und ein schwarzes T-Shirt, damit man eventuelle Blutspritzer oder andere Flecken nicht sofort sah. Die mit Iceberry-Pink lackierten Fußnägel steckten in Tennisschuhen, in denen sie, wenn es nötig wurde, schnell rennen konnte. Ihre düstere Aufmachung vervollständigte eine übergroße schwarze Jacke, die sie sich von einem Garderobehaken neben Barrons’ Vordertür geschnappt hatte – darunter konnte sie den Speer, den sie sichin den Hosenbund geschoben hatte (auf der tödlichen Spitze steckte ein Klumpen aus Alufolie), besser verbergen. Die Taschenlampen hatte sie in den Gesäß- und Jackentaschen verstaut.
    Von dem schwungvollen Gang war nichts mehr zu sehen. Mac Version 2..0 schritt zielstrebig aus und achtete darauf, dass sie mit den Füßen auf dem Boden blieb.
    Diesmal drang ich tiefer in die dunkle Zone ein und wusste, was meine Empfindungen, die mich auch beim ersten Mal geplagt hatten, bedeuteten: die Übelkeit, die Angst, die Unruhe und das Bedürfnis, schnell zu laufen. Meine Sidhe -Seher-Sinne erwachten in dem Moment, in dem ich die Larkspur Lane überquerte und die achtzehn Blocks bis zur Collins Street ging. Die Schatten zogen sich zwar am Tag zurück und verkrochen sich in irgendwelche stockdunklen Löcher, aber ihre lichtlosen Zufluchtstätten mussten irgendwo in diesem vergessenen Viertel sein. Ich spürte überall die Anwesenheit von Unseelie – genau wie vor zwei Wochen, aber damals wusste ich weder, was ich war, noch in

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