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Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Titel: Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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komatösem Schlaf führten. Das Einzige, woran ich mich aus Kafkas Die Verwandlung erinnere, ist dieser schreckliche Apfel, der auf den Rücken dieses Insekts auftraf, und aus Borges’ blöder Geschichteüber Achilles und die Schildkröte habe ich rein gar nichts gelernt; die einzige Erkenntnis, die ich gewinnen konnte, war, dass ich Little Bunny Foo Foo und seine Reime, zu denen man Seil hüpfen konnte, von Herzen liebte.
    Das, was Barrons mir gerade klarzumachen versucht hatte, sagte mir nur eins: Einem Feenwesen wäre nicht nur absolut gleichgültig, ob ich lebe oder sterbe, es würde nicht einmal merken, wenn ich tot bin, nur dass ich vorher gehen, sprechen, allein meine Kleider wechseln konnte und hinterher nicht mehr, so als hätte jemand die Batterien aus mir herausgenommen.
    Mir kam in den Sinn, dass ich einen richtigen Hass auf diese Feen entwickeln könnte.
    Mit einer stummen Entschuldigung an meine Mom, packte ich ein aufgeschlitztes Kissen und schleuderte es durch das durchwühlte Schlafzimmer und schrie: »Verdammt, verdammt, verdammt ! Wo hast du es versteckt, Alina?«
    Federn wirbelten durch die Luft. Was von dem Kissen noch übrig war, traf ein gerahmtes Bild von einem Cottage am Meer mit Reetdach – eines der wenigen Dinge, die in dem Apartment noch ganz waren – und riss es von der Wand. Zum Glück fiel es aufs Bett und das Glas zerbrach nicht. Leider offenbarte es keine geheime Nische.
    Ich sank auf den Boden, lehnte mich an die Wand, starrte an die Decke und wartete auf eine Inspiration. Ich hatte an all den Stellen nachgesehen, an denen Alina zu Hause ihr Tagebuch versteckt hatte – ohne Erfolg. Zudem hatte ich bei der Suche festgestellt, dass nicht nur das Tagebuch, sondern auch noch ein paar andere Dinge fehlten: ihre Fotoalben und der mit Blumen bedruckte Terminkalender. Alina hatte ihren Terminkalender so sorgfältig geführt wie ihr Tagebuch und ich wusste, dass sie zwei Alben mit nachDublin genommen hatte: eines mit Familienfotos und ein leeres, das sie mit Aufnahmen von hier füllen wollte.
    Ich fand nichts davon und ich hatte wirklich gründlich gesucht.
    Ich hatte mir sogar auf dem Weg hierher in einem Eisenwarenladen einen Hammer gekauft, damit ich die Rückwand des Schrankes entfernen konnte. Und ich hatte damit alle falschen Verblendungen und Verschalungen aufgestemmt, die Holzverkleidung vom Kamin geschlagen, auf die Bodendielen geklopft, um eventuelle Hohlräume zu finden. Ich hatte jedes Möbelstück genauestens untersucht und sogar im Spülkasten auf der Toilette nachgesehen.
    Nichts.
    Falls ihr Tagebuch in der Wohnung versteckt war, dann hatte mich Alina dieses Mal wirklich ausgetrickst. Mir bliebe nur noch die komplette Zerstörung der Wohnung – ich müsste die Wände einschlagen und den Fußboden herausreißen. Aber um so viel Schaden anrichten zu können, müsste ich erst das ganze verdammte Haus kaufen. Das Geld hatte ich nicht.
    Für einen Moment blieb mir die Spucke weg. Barrons hatte so viel Geld. Und ich könnte ihn zu der Suche nach Alinas Tagebuch anspornen. Ich wollte in Erfahrung bringen, wer ihr Mörder war, aber es war durchaus möglich, dass das Tagebuch auch Informationen über den Verbleib des Sinsar Dubh enthielt. Immerhin waren die letzten Worte meiner Schwester auf meiner Mailbox gewesen: Jetzt weiß ich, was es ist und wo  … Dann war die Verbindung unterbrochen worden. Die Chancen standen also nicht schlecht, dass sie etwas darüber in ihr Tagebuch geschrieben hatte.
    Die Frage war nur: Konnte ich Jericho Barrons trauen, und wenn ja, wie weit?
    Ich starrte ins Leere und überlegte, was ich eigentlichüber ihn wusste. Das war nicht viel. Der exotische Mann baskischer und piktischer Herkunft war ein Mysterium an sich und ich ging jede Wette ein, dass er niemanden so nahe an sich heranließ, dass er ihm in die Karten schauen konnte. Fiona könnte ihn ein wenig besser kennen, aber sie war selbst ein Geheimnis.
    Ich wusste nur so viel: Er würde stinksauer sein, wenn er mich das nächste Mal sah, denn er hatte mir in seiner typischen anmaßenden Art, bevor ich vollkommen erschöpft am Morgen hinauf in mein Zimmer wankte, verkündet: »Ich habe tagsüber einiges zu erledigen, Miss Lane. Sie werden hier im Buchladen bleiben, bis ich zurückkomme. Fiona wird Ihnen alles besorgen, was Sie brauchen.«
    Ich hatte seine Anweisungen nicht beachtet und war, kurz nachdem ich um halb drei Uhr nachmittags aufgewacht war, durch die Hintertür aus dem Haus

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