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Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Titel: Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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beunruhigend.
    Ich schaute mich um, um sicherzugehen, dass es hinter mir nicht wieder auftauchte, um sich an mich anzuschleichen oder so was, aber ich stand ganz allein auf der Straße. Ich erschrak, als ich merkte, dass die Temperatur in meiner unmittelbaren Umgebung so drastisch gesunken war, dass ich meinen Atem sehen konnte. Eine dünne Nebelschwade, die dort entstanden war, wo warme und kalte Luft zusammentrafen, hüllte mich ein. Bald sollte ich lernen, dass dergleichen charakteristisch für die Königlichen war; ihre Freude oder ihr Missvergnügen wurde in kleinen Veränderungen der Umgebung sichtbar.
    Noch einmal sah ich mich hastig um. Ja, die Straße war menschenleer, alle Türen waren geschlossen und niemand ließ sich blicken.
    Ich schämte mich für meine unmenschliche Erregung, trotzdem ließ ich eine Hand in meine Jeans gleiten.
    Ich kam in dem Moment, in dem ich mich berührte.

Vierzehn
    Es war Viertel nach acht, als ich in die Straße von Barrons Buchladen einbog, und ich wusste sofort, dass Barrons da war. Sein großes schwarzes, chromglänzendes Motorrad stand vor dem hell angestrahlten Haus und Fionas Wagen parkte gleich daneben.
    Ich verdrehte die Augen. Der Tag entwickelte sich von mies zu miserabel. Dabei hatte ich gehofft, Fiona wäre pünktlich, noch bevor Barrons zurückkam, gegangen und hätte heute keine Gelegenheit mehr, mich zu verpetzen.
    Dieses Glück war mir nicht vergönnt.
    Ich entschied, durch den Hintereingang ins Haus zu huschen und so zu tun, als hätte ich den ganzen Tag in meinem Zimmer zugebracht – mit den Ohrhörern meines iPods in den Ohren, für den Fall, dass jemand an die Tür geklopft hatte. Vielleicht kam ich ja damit durch. Bei solchen Dingen wusste man erst, ob man ungeschoren davonkam, wenn man es versuchte. Vielleicht hatte sich niemand die Mühe gemacht, nach mir zu sehen.
    Als ich die Rückseite des Hauses erreichte, spähte ich automatisch zum Ende der Gasse in die dunkle, verlassene Gegend hinter dem Flutlicht. Ein humorloses Lächeln kräuselte meine Lippen; die seltsamsten Dingen gingen einem in Fleisch und Blut über.
    Ich entdeckte vier finstere Schemen, die nicht hierhergehörten. Drei klammerten sich an das Dachgesims des übernächsten Gebäudes auf der rechten Seite; das vierte zu meiner Linken verhielt sich wesentlich kühner. Es kroch an der Mauer des Geschäftes hin und her, das an Barrons’ Haus grenzte, und ließ seine Fangarme vor- und zurückschnellen. Offenbar tastete es die Ränder der Lichtinseln ab, die die Hintereingänge erhellten.
    Alle vier pulsierten hungrig, als ich mich näherte.
    Bleiben Sie im Licht, hatte mir Barrons eingeschärft, dann sind Sie sicher vor ihnen. Die Schatten können Sie nur in völliger Dunkelheit angreifen. Sie ertragen nicht einmal einen schwachen Lichtschein. Niemals, Miss Lane, dürfen Sie bei Nacht in das verlassene Viertel gehen.
    Warum geht nicht jemand bei Tag dorthin und repariert all die kaputten Straßenlaternen?, fragte ich. Würde sie das nicht vertreiben? Oder sie zumindest in Schach halten?
    Die Stadtverwaltung hat vergessen, dass es dieses Viertel gibt, lautete seine Antwort. Keines der Polizeireviere ist für diesen Bezirk zuständig und die Stadtwerke haben keinerlei Unterlagen darüber, dass die Häuser in diesen Straßen mit Strom oder Wasser versorgt werden.
    Ich schnaubte. Städte verlieren nicht ganze Viertel. Das ist unmöglich.
    Er lächelte matt. Mit der Zeit, Miss Lane, werden Sie das Wort »unmöglich« immer seltener benutzen.
    Als ich die Stufen zum Hintereingang hinaufstieg, erhob ich die Faust und schüttelte sie zornig in Richtung der Schatten. Ich hatte meinen Anteil an Monstern für heute gehabt. Der Schatten an der Mauer jagte mir einen Schrecken ein, als er meine Drohung erwiderte. Seine Feindseligkeit war mehr als unheimlich.
    Die Hintertür war verschlossen, aber das dritte Fenster, bei dem ich es probierte, ließ sich ganz leicht nach obenschieben. Im Grunde war ich entsetzt über Barrons’ mangelnde Sicherheitsvorkehrungen und schimpfte leise vor mich hin, während ich mich über das Sims hievte. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Badezimmer steuerte ich auf den Ladenraum zu.
    Ich wusste selbst nicht, warum ich zögerte, bevor ich die zweite Tür, die den Wohnbereich vom Geschäft trennte, öffnen wollte. Vielleicht hörte ich meinen Namen, als ich die Hand zum Knauf ausstreckte, oder meine Neugier wurde durch Fionas eindringlichen Tonfall geweckt. Ich hörte ihre

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