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Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Titel: Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Stimme durch die Tür, konnte die Worte aber nicht verstehen. Jedenfalls öffnete ich die Tür nur ein ganz klein wenig und hielt das Ohr an den Spalt – ein Verhalten, das sämtliche Frauen der letzten zehn Generationen meiner Familie entsetzt hätte. Ich belauschte das Gespräch, das im Laden stattfand.
    »Du hast kein Recht dazu, Jericho, und du weißt das!«, rief Fiona.
    »Wann wirst du das lernen, Fio?«, sagte Barrons. »Macht gibt mir das Recht. Mehr brauche ich nicht.«
    »Sie gehört nicht hierher. Du darfst ihr nicht erlauben, hierzubleiben. Ich kann das nicht verantworten!«
    »Du brauchst das nicht zu verantworten. Seit wann bist du meine Wächterin, Fio?« Barrons’ Stimme war gefährlich sanft, als er diese Frage stellte, aber Fiona schien das entweder nicht wahrzunehmen, oder sie beachtete es absichtlich nicht.
    »Seit du eine brauchst! Es ist gefährlich, sie hierzubehalten, Jericho. Sie muss gehen – noch heute Abend, spätestens morgen! Ich kann nicht die ganze Zeit hier sein und aufpassen, dass nichts passiert!«
    »Niemand hat dich darum gebeten«, erwiderte Barrons eisig.
    »Nun, jemand muss aber Acht geben«, schrie sie.
    »Eifersüchtig, Fio? Das steht dir nicht.«
    Fiona schnappte hörbar nach Luft. Ich sah sie fast vor mir – blitzende Augen, rote Flecke auf den Wangen in ihrem alternden Filmstar-Gesicht. »Wenn du dieses Gespräch unbedingt auf eine persönliche Ebene bringen willst, Jericho, dann bitte. Ja, ich bin eifersüchtig. Du weißt, dass ich sie nicht hierhaben will. Aber es geht nicht nur um mich und meine Wünsche. Dieses Kind ist naiv und unschuldig wie der junge Tag…«
    Okay, das nahm ich ihr wirklich übel.
    »… und sie hat nicht die leiseste Ahnung, was sie tut. Sie kennt die Gefahr nicht, in der sie schwebt. Du hast kein Recht, immer wieder ihr Leben aufs Spiel zu setzen.«
    »Ich brauche dieses Recht nicht, Fio – hier geht es um Macht. Hast du das schon vergessen? Rechte haben mich noch nie interessiert.«
    »Das glaube ich dir nicht, Jericho. Ich kenne dich.«
    »Nein, Fio, du glaubst nur, mich zu kennen. In Wahrheit weißt du gar nichts über mich. Halt dich aus dieser Sache raus oder geh. Ich bin sicher, ich finde jemand anderen, der …« Er verstummte, als suchte er nach der richtigen Formulierung, »… der meine Bedürfnisse befriedigt.«
    »Ob! Deine Bedürfnisse … oh! Das tue ich also? Deine Bedürfnisse befriedigen? Du würdest das fertigbringen, oder? Einfach jemand anderen suchen und mich in den nächsten Zug setzen. Ich wette, du würdest nicht einmal Adieu sagen und keinen einzigen Gedanken mehr an mich verschwenden!«
    Barrons lachte leise und obwohl ich keinen der beiden sah, stellte ich mir vor, wie er die Hände auf ihre Schultern legte, vielleicht flüchtig mit dem Handrücken über ihre Wange strich. »Fio«, sagte er, »meine törichte, süße, treue Fio;für dich wird es immer Platz in meinen Gedanken geben. Aber ich bin nicht der Mann, den du in mir zu sehen glaubst. Du stellst mich in ein unverzeihlich romantisches Licht.«
    »Ich habe nie mehr in dir gesehen als das, was du sein kannst, wenn du willst, Jericho«, erklärte Fiona und selbst ich – ein Kind, so naiv und unschuldig wie der junge Tag – hörte, dass die blinde Überzeugung der Liebe aus ihr sprach.
    Barrons lachte wieder. »Und in diesem Punkt, meine liebe Fio, machst du einen der größten Fehler, den Frauen begehen können: Du hast dich in das Potenzial eines Mannes verliebt. Wir Männer beurteilen das selten so wie ihr und noch seltener geben wir uns Mühe, euren Erwartungen zu entsprechen. Hör auf, dich an deine Vorstellung von mir zu klammern – und sieh dir genau und sehr gut an, wer ich wirklich bin.« In meiner Fantasie packte Barrons sie bei dem besonders betonten Wort sieh und schüttelte sie nicht gerade sanft.
    Schweigen trat ein, dann vernahm ich ein scharfes Luftholen und erneut herrschte Stille.
    »Sie bleibt, Fio«, murmelte Barrons nach einer Weile. »Und du wirst dich damit abfinden, nicht wahr?«
    Ich dachte schon, ich hätte ihre Antwort verpasst, als Barrons harsch wiederholte. »Du wirst dich damit abfinden, Fio.«
    »Natürlich, Jericho«, hauchte Fiona. »Was immer du willst.« Sie klang verträumt, fast zutraulich wie ein vertrauensseliges Kind.
    Verblüfft über ihren plötzlichen Sinneswandel, schloss ich lautlos die Tür.
    Dann drehte ich mich um und flüchtete mich in die zweifelhafte Sicherheit meines Zimmers.
    Später, Stunden

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