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Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Titel: Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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nach den Unseelie-Wachhunden bei McCabe und Mallucé zu schließen, auch ein hochrangiger, böser Unseelie, der möglicherweise Lord Master genannt wurde. Warum? Worauf waren all diese, äh … Leute (wie soll ich sie sonst bezeichnen?) aus? Wollten sie das Buch alle aus demselben Grund an sich bringen? Und wenn ja, was war das für ein Grund?
    Wir dürfen nicht zulassen, dass sie es in die Hände bekommen, hatte Alina über das Sinsar Dubh gesagt. »Mein Gott, Schwesterchen, konntest du dich nicht genauer ausdrücken?«, murrte ich. »Wer darf es nicht in die Hände bekommen?« Selbst wenn ich durch eine Laune des Schicksals das verdammte Ding irgendwann finden sollte, könnte ich es, wie Barrons behauptet hatte, wahrscheinlich nicht einmal berühren, zudem wüsste ich rein gar nichts damit anzufangen.
    Ich seufzte. Ich hatte unendlich viele Fragen und es gab niemanden, dem ich sie stellen konnte. Ich war von Menschen und Wesen umgeben, die ihre Geheimnisse eisernhüteten und im Verborgenen eigene Ziele verfolgten – das war für sie so natürlich wie leben und atmen und – vermutlich – töten. Man brauchte sich nur die »Männer« anzusehen, die ich in der vergangenen Woche getroffen hatte: McCabe, Mallucé, V’lane und Barrons. Keiner von ihnen war normal. Keiner war vertrauenswürdig. Ein Lamm in einer Stadt voller Wölfe, hatte mich Barrons genannt, kurz nachdem wir uns kennengelernt hatten. Ich frage mich, welcher Sie letztendlich reißen wird.
    Geheimnisse. Jeder hatte Geheimnisse. Alina hatte ihre mit ins Grab genommen. Zweifellos wäre es ein fruchtloses Unterfangen, V’lane, wenn wir uns wiedersahen – ich war nicht so dumm zu glauben, dass wir schon fertig miteinander waren –, Fragen zu stellen. Der angebliche Feenprinz würde vielleicht sogar antworten, aber leider war ich nur ein Feenobjekt- und kein Lügendetektor. Und Barrons war keinen Deut besser. Wie mir Fionas kleiner Disput mit ihm enthüllt hatte, hatte auch er Geheimnisse und ich war in weit größerer Gefahr, als ich bisher geglaubt hatte.
    Ein erheiternder Gedanke. Noch heute Morgen war ich überzeugt gewesen, ich würde mein Leben nur dann in die eigenen Hände nehmen, wenn ich dieses Haus verließ, aber augenscheinlich drohte mir auch hier Gefahr.
    Gott, ich sehnte mich nach zu Hause. Mir fehlte mein altes Leben. Ich vermisste das Brickyard und die Samstagabende, wenn meine Kumpels und ich den Laden zumachten. Mir fehlte unser obligatorischer Besuch um drei Uhr morgens im Huddle House, um Eierkuchen zu essen und nach der hektischen Schicht in der Bar einen Gang herunterzuschalten, damit wir noch ein wenig Schlaf vor Sonnenaufgang bekamen. Im Sommer planten wir, an welchem See wir uns später treffen sollten.
    Morgen statten wir Roark O’Bannion einen Besuch ab, Miss Lane, hatte mir Barrons durch die von innen verbarrikadierte Tür mitgeteilt, nachdem er zu mir heraufgekommen war, um mir die Hölle heiß zu machen. Er ist der dritte große Spieler auf unserem Feld. Unter anderem besitzt O’Bannion eine vornehme Bar mit Restaurant in der Stadtmitte. Es ist ein Alte-Welt-Etablissement mit wohlhabender Kundschaft. Sie scheinen ein Problem damit zu haben, sich angemessen zu kleiden, deshalb wird Ihnen Fiona etwas Passendes bringen. Und verlassen Sie das Haus nie wieder ohne mich, Miss Lane.
    Es war drei Uhr, als ich einschlief. Vorher öffnete ich die Tür zum Bad und knipste dort und in meinem Zimmer alle Lampen an.

Fünfzehn
    Roark »Rocky« O’Bannion war ein katholischer Ire, Spross einer bettelarmen Familie und mit Genen ausgestattet, die ihm Stärke, Ausdauer und den Körperbau eines Preisboxers verliehen.
    Bei seinem Aussehen würden ihn manche als »Black Irish« bezeichnen, in seinen Adern floss jedoch kein Tropfen spanisches oder Melunger Blut. Vielmehr hatte ein namentlich nicht genannter saudi-arabischer Vorfahr das Grimmige, Finstere und Ruchlose in die O’Bannion-Linie eingebracht.
    Roark O’Bannion wurde in einer Stadt geboren, die zwei verfeindete irische Gangster-Clans – die Hallorans und die O’Kierneys – beherrschten; in seiner Jugend kämpfte er sich im Ring an die Spitze, aber das genügte dem ehrgeizigen Champion nicht; er gierte nach mehr. Als Rocky achtundzwanzig war, fanden die maßgeblichen Hallorans und O’Kierneys – alle Söhne, Enkel und schwangeren Frauen – in einer einzigen Nacht den Tod. Siebenundzwanzig Menschen wurden in dieser Nacht erschossen, erschlagen, vergiftet, erstochen

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