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Im Bann des Voodoo

Im Bann des Voodoo

Titel: Im Bann des Voodoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Minninger
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aufschreiend ließ er ihn sofort wieder fallen. Er hatte sich gehörig die Finger verbrannt. Scheppernd fiel der Deckel zu Boden. Al Parker beachtete ihn nicht. Das blanke Entsetzen war ihm ins Gesicht geschrieben.
    Er starrte mit weit aufgerissenen Augen in den Topf.
    Justus war sofort neben ihm. Im aufsteigenden Dampf erkannte er eine Voodoo-Puppe, die in der kochenden Flüssigkeit zu tanzen schien.

Ein unangenehmes Gefühl
    Al Parker fing an zu taumeln und stützte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf Justus.
    »Er kriegt keine Luft mehr!«, schrie Peter außer sich.
    »Setz dich, Al!« Bob schob dem Produzenten den Küchenstuhl entgegen. »Steh nicht so blöd rum, Zweiter! Nimm den Topf von der Heizplatte und mach den Herd aus!« Der Produzent sank zitternd auf den Stuhl. Bob knöpfte ihm sein Hemd auf und redete beruhigend auf ihn ein. Die Schmerzen, die Al Parker in diesem Moment erlitt, schienen intensiver und bedrohlicher zu sein als das letzte Mal. Schwer atmend blickte er zum E-Herd. »Wie … wie ist das möglich? Die Heizplatte … niemand von uns hat sie eingeschaltet …«
    »Reg dich nicht auf, Al! Da will dich jemand weich kochen! Was auch immer hier vorgehen mag, mit Voodoo-Zauber hat das Ganze nichts zu tun. Der funktioniert nur, wenn das Opfer daran glaubt! Die Wirkung basiert auf reiner Einbildung!«, versuchte Justus den Produzenten zu beruhigen.
    Al Parker fasste sich an den Brustkorb, sein Atem ging stoßweise. »Ich habe schreckliche Schmerzen! Das bilde ich mir nicht ein! Haltet mich doch nicht für paranoid! Dieses Herzrasen und diese Atemnot … das ist eine Tatsache!«
    Ohne etwas darauf zu erwidern, zog der erste Detektiv die Besteckschublade des Küchentisches auf und entnahm ihr eine Würstchenzange. Mit diesem Werkzeug bewaffnet, beugte er sich über den heißen Emailletopf und fischte die aufgeweichte Stoffpuppe heraus. An ihrem Handgelenk war mit einem Gummiband ein kleiner Zettel befestigt, den Justus vorsichtig löste und sogleich in Augenschein nahm.
    »Vermutlich ist das kein Liebesbrief. Was … was steht da geschrieben?« Al Parker erhob sich vom Stuhl und trat an Justus heran. Peter versuchte den Produzenten dazu zu bewegen, sitzen zu bleiben. Doch er ignorierte diesen Rat und zog stattdessen den nassen Zettel aus Justus’ Hand. Nachdem er die Nachricht entziffert hatte, reichte er sie kommentarlos an Bob und Peter weiter. Der Zweite Detektiv blickte fassungslos auf das Schreiben. Dort stand mit roter Schrift geschrieben:
     

     
    »Wer hat den Herd eingeschaltet?«, fragte Al Parker, ohne auf den Text der Botschaft einzugehen. »Wir alle saßen zwanzig Minuten am Küchentisch und keiner von uns hat sich auch nur annähernd in seiner Reichweite befunden.«
    »Allerdings saßen wir mit dem Rücken zur Tür«, gab Justus zu bedenken. »Niemand von uns hatte den E-Herd im Visier. Theoretisch hätte sich von hinten jemand anschleichen und das Ding heimlich einschalten können.«
    »Das glaubst du doch wohl selbst nicht!« Erregt schlug Al Parker mit der Faust auf die Tischplatte, sodass der Aschenbecher und das leere Milchglas hüpften. Offensichtlich hatte sich sein körperlicher Zustand wieder stabilisiert. »Wenn ein Fremder während unserer Anwesenheit hier drinnen gewesen wäre, hätten wir ihn bemerkt. Immerhin haben wir noch unsere fünf Sinne beisammen.«
    »Das ist zweifellos richtig, Al«, gab der Erste Detektiv zu. »Doch trotzdem hatte niemand von uns einen direkten Sichtkontakt zum Herd. Der Eindringling hätte ohne Weiteres …«
    »Der Eindringling?«, unterbrach Peter Justus’ Theorie. »Wie sollte hier jemand unbemerkt ins Haus eingedrungen sein, wenn du nach unserem Eintreffen die Haustür verriegelt hast?«
    »Ihr habt – was?« Al Parker sprang auf und eilte zur Haustür. Die drei ??? folgten ihm. Der Produzent blickte entgeistert auf den zugeschnappten Riegel und zog ihn impulsiv wieder auf. »Ich habe euch doch meine Philosophie, was offene Türen betrifft, lang und breit erklärt. Wie kommt ihr dazu, euch einfach über meine Ansichten hinwegzusetzen?«
    Justus trat einen Schritt näher an den Produzenten heran. »Da habe ich wohl eindeutig die Grenze überschritten«, gab er kleinlaut zu. »Doch ich hielt es für ratsamer, die Tür hinter uns zu verschließen, da wir vorhatten, ein paar wichtige Dinge mit dir zu besprechen. Ich wollte nur sichergehen, dass sich kein Fremder dazugesellt, damit wir in Ruhe miteinander reden können. Es tut mir leid.

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